"Tagesspiegel": Länder schlagen weitere Preiserhöhung für Deutschlandticket vor
Die Bundesländer könnten sich in dieser Woche für eine Erhöhung des Preises für das Deutschlandticket aussprechen. Das gehe aus einer Beschlussvorlage des bayerischen Verkehrsministeriums für die Sonderkonferenz der Verkehrsminister am Donnerstag hervor, über die der Berliner "Tagesspiegel" am Dienstag berichtete. Demnach könnte der Preis im kommenden Jahr von derzeit 58 Euro im Monat auf 62 oder 64 Euro steigen, um finanziellen Mehrbedarf auszugleichen.
Bund und Länder ringen seit Monaten um die Finanzierung des Angebots. Die Bundesregierung sieht im Haushaltsplan für das kommende Jahr 1,5 Milliarden Euro für das Deutschlandticket vor. Im Rahmen einer Vereinbarung mit den Ländern geben diese ebenfalls 1,5 Milliarden Euro dazu. Das entspricht der Summe, welche Bund und Länder bereits in den Jahren 2023 bis 2025 als Ausgleich für Einnahmeausfälle bei den Verkehrsbetrieben zahlten.
Die Verkehrsbetriebe rechnen aber mit einem höheren Bedarf, den weder Bund noch Länder decken wollen. Union und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, das Deutschlandticket fortzuführen. Preiserhöhungen soll es demnach allerdings erst ab 2029 geben. Mit der Preisanhebung von 49 auf 58 Euro zum Jahreswechsel war die Zahl der Abos um fast eine Million zurückgegangen.
Der Sozialverband Deutschland (SoVD) kritisierte die drohende erneute Preiserhöhung. "Es wäre für die Mobilitätswende fatal, das Ticket derart zu verteuern, dass der positive Effekt, die Menschen vom Auto in Bus und Bahn umsteigen zu lassen, verpuffen würde", sagte die SoVD-Vorsitzende Michaela Engelmeier den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. "Denn schon die letzte Erhöhung wirkte sich hier negativ aus, jeder weitere Euro an Preissteigerung hätte hier negative Folgen."
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