Gestiegene Umsätze: Biobranche erholt sich nach Krisenjahr
Die Biobranche wächst 2023 nach einem rückläufigen Jahr erstmals wieder. "Seit Mai sehen wir erstmals wieder ein positives Wachstum bei Bio", sagte die Ökomarkt-Analystin Diana Schaack von der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (Ami) dem digitalen Medienhaus Table.Media (Dienstag). Die Umsätze seien von Januar bis September um 2,8 Prozent gewachsen. Gestiegen ist der Verkauf von Bioprodukten besonders in der bäuerlichen Direktvermarktung und in Discountern.
In Discount-Supermärkten hat Bio laut Schaack seit Januar um acht Prozent zugelegt. Sie erwartet, dass der Öko-Jahresumsatz 2023 wieder die Höhe von 2021 erreicht. Die Ami-Prognosen basieren auf Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung, die 60 Prozent des Bio-Angebots erfassen, die in Deutschland verkauft werden.
Die Nachfrage nach Bioprodukten war 2022 mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine und der hohen Inflation eingebrochen. Nachdem die Biobranche jahrelang gewachsen war, schloss sie im vergangenen Jahr erstmals mit einem Minus von 3,5 Prozent ab. Dabei sind die Preise für Bioware im Zuge der Inflation laut Schaack nicht so stark gestiegen wie für konventionelle Ware: "Bio und Nicht-Bio nähern sich preislich einander an."
Am 15. November will Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) die Regierungsstrategie für mehr Bio im Kabinett vorstellen. Die Ampelkoalition will den Anteil von Ökolandbau auf 30 Prozent bis 2030 steigern. Derzeit stagniert er bei gut elf Prozent.
© 2023 AFP