Das optimale Winterauto
Rechnet sich ein Zweitwagen für die kalte Jahreszeit?
Der Sommer neigt sich bereits dem Ende zu und Autofahrer blicken dem Halbjahr mit Schnee, Matsch, schlechter Sicht und tiefen Temperaturen entgegen. Alljährlich wirft dies die Frage auf, ob sich die Anschaffung eines Winterautos lohnt und wenn ja, welche Ausstattung es haben sollte.
Winterauto: Vor- und Nachteile
Feuchtigkeit, Frost und Streusalz setzen auch der besten Karosserie zu. Nicht außer Acht zu lassen ist die Tatsache, dass die Unfallgefahr auf glatten Straßen deutlich erhöht ist. Insbesondere für Fahrer von neueren und teuren Autos macht es daher Sinn, ein Winterauto zu nutzen, um das Erstfahrzeug zu schonen. Für Besitzer von Cabrios oder Oldtimern kann es gar als Pflicht angesehen werden, ihre Autos im Winter nicht über die Straßen zu bewegen. Die Lebensdauer eines Autos lässt sich insgesamt durchaus steigern, wenn es in der kalten Jahreszeit nicht genutzt wird.Zusätzliche Kostenvorteile entstehen, wenn das Sommerauto vorübergehend abgemeldet wird, beispielsweise von Oktober bis März. In diesem Zeitraum fallen dann weder Steuer noch Versicherung an. Wer sich den regelmäßigen Gang zur Zulassungsstelle sparen möchte, stattet seine Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen aus. Die An- und Abmeldung erfolgt dann automatisch. Zu beachten ist jedoch, dass ein Auto im abgemeldeten Zustand nicht mehr auf Straßen bewegt und nur auf privaten Grundstücken abgestellt werden darf. Die Kostenvorteile sind meist hinfällig, wenn ein geeigneter Stellplatz für den Winter erst angemietet werden muss.
Optimale Ausstattung
Ist die Entscheidung für ein Winterauto gefallen, stellt sich die Frage nach einem geeigneten Modell und der Ausstattung. Als optimal kann ein Allradfahrzeug angesehen werden, das zudem einen ausreichenden Bodenabstand bietet. Der Allradantrieb sorgt dafür, dass die Beschleunigung auf glattem Untergrund zuverlässig möglich ist. Auch verschneite Steigungen lassen sich mit vier angetriebenen Rädern deutlich leichter meistern. Ein Irrglaube ist hingegen, dass man mit einem derartigen Fahrzeug im Winter schneller unterwegs sein kann, als mit herkömmlichen Autos. 4WD-Gefährte geraten beim Bremsen oder bei Kurvenfahrten ebenso schnell ins Rutschen, wie die 2WD-Varianten. Das elektronische Stabilitätsprogramm ESP sollte in jedem Fall an Bord sein, um den Wagen besser in der Spur zu halten.Ferner stellt sich die Frage: Benzin oder Diesel? Zwar verfügen die Selbstzünder über ein höheres Drehmoment, Benziner werden jedoch schneller warm und sind günstiger in der Anschaffung. Hinzu kommt, dass Dieselkraftstoff in aller Regel bei Temperaturen unter -20 Grad Celsius beginnt auszuflocken, wodurch das Auto nicht mehr gefahren werden kann. Mit Benzinern kann dies hingegen nicht passieren.
Im Hinblick auf die Ausstattung gibt es einige Merkmale, die das Fahrerleben im Winter deutlich angenehmer gestalten können. Hierzu zählt beispielsweise eine Sitzheizung, die innerhalb kürzester Zeit wohlige Wärme entwickelt. Insbesondere, wenn das Auto häufig im Freien abgestellt wird, ist zudem eine Standheizung sinnvoll. Die Scheiben tauen dadurch automatisch ab, der Innenraum ist vorgewärmt und der Motor bereits auf Betriebstemperatur. Jeder Heizvorgang belastet jedoch die Batterie. Damit sich diese regenerieren kann, gilt die Faustregel: Die Fahrtzeit sollte mindestens genauso lang sein, wie die vorangegangene Heizdauer. In puncto Sicht sind eine Klimaanlage gegen das Beschlagen der Scheiben, dynamische Xenon- oder LED-Scheinwerfer sowie automatisch abblendende Spiegel empfehlenswert.