Demnächst Wasserstoff in den Tank

Spatenstich für neue Tankstelle am Flughafen Memmingen

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Bild: Flughafen Memmingen
„Einmal volltanken!“ Dieser Wunsch wird am Flughafen Memmingen demnächst auf völlig neue Weise realisiert. In den Tank kommt nämlich Wasserstoff. Den gibt es an der neuen Wasserstoff-Tankstelle, für die am heutigen Dienstag (6. Mai) der Spatenstich erfolgte.

„Green Airport Memmingen“ – unter diesem Motto arbeitet der Flughafen Memmingen seit geraumer Zeit an einer nachhaltigen Infrastruktur in Sachen Luftfahrt. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Airport Energie Management GmbH (AEM), die 2017 als gemeinsame Tochtergesellschaft der Allgäu Airport GmbH & Co. KG und der e-con AG gegründet wurde.

Nachdem bereits eine mit regionalem Biogas betriebene Heizzentrale und ein E-Ladepark in Terminalnähe realisiert wurden, ist nun der Startschuss für den Bau einer öffentlich zugänglichen Wasserstofftankstelle gefallen. Sie soll noch in diesem Jahr in Betrieb gehen und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge mehrerer Typen wie Lastwagen, Müll- und Baufahrzeuge, Busse, Pkw und Flughafensonderfahrzeuge versorgen können. Jährlich sollen so bis zu 250 Tonnen grüner Wasserstoff bei Betriebsdrücken 350 und 700 bar abgegeben werden.

„Der heutige Tag ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf unserem Weg zum grünen Airport“, betonte dessen Geschäftsführer Ralf Schmid beim Spatenstich. Man sei auf einem langen Weg, der über viele wichtige Etappen führe. An der neuen Anlage könne man auch ein Stück Zukunft tanken. „Jede Stellschraube und jedes Projekt fügt sich letztendlich zum großen Ganzen“, erläuterte auch Andreas Müller, Geschäftsführer der Alois Müller GmbH. Das Projekt wird von der AEM realisiert, für die Andreas Müller und Ralf Schmid ebenfalls als Geschäftsführer tätig sind und betonen: „Wir gehen hier proaktiv voran, nun sind Unternehmen und Privatpersonen aus der Region gefragt, mitzugehen und den eigenen Fuhrpark entsprechend aufzustocken.“ Für den Unterallgäuer Landrat Alex Eder ist es ein wichtiges Signal, dass der Landkreis Teil der Bayerischen Wasserstoffstrategie ist. „So gelingt es, zeitnah eine attraktive Wasserstoffinfrastruktur zu schaffen, was durch die neue Tankstelle für Memmingen und das Unterallgäu nun in die Praxis umgesetzt wird.“ Dies sei eine Win-Win-Situation für Unternehmen, Arbeitnehmer und den Landkreis. „Nutzen Sie“, so sein Appell an die heimische Wirtschaft, „diese Chance und machen Sie Ihren Fuhrpark fit für die Zukunft.“ Die neue Wasserstofftankstelle wird bereits ab Herbst 2025 der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Die e-con AG und die Airport Energie Management GmbH haben für ihren Fahrzeug-Pool bereits zwei wasserstoffbetriebene Pkw bestellt.

Fünf Millionen für neue Elektrolyseanlage

Wasserstoff tanken ist das eine, Wasserstoff produzieren das andere Thema: Deshalb arbeitet die Airport Energie Management GmbH an einem weiteren Großprojekt, für das sie vor kurzem eine wertvolle Unterstützung erhalten hat. Eine neue Elektrolyseanlage soll ab 2027 jährlich bis zu 1.300 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren, mit dem nicht nur die neue Tankstelle, sondern auch regionale Unternehmen sowie langfristig der Flugverkehr, der auf nachhaltigen Treibstoff setzen soll, versorgt werden. Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger übergab dazu kürzlich entsprechende Förderurkunden. Im Rahmen des Bayerischen Förderprogramms für Elektrolyseure fließen fünf Millionen Euro in das Projekt am Flughafen Memmingen. Laut Aiwanger sollen die neuen Anlagen, für die bayernweit rund 150 Millionen Euro bereitgestellt wurden, eine zukunftsfähige Elektrolyseur- Infrastruktur im Freistaat ermöglichen.
www.memmingen-airport.de