Den Stars und Sternchen so nah mit Jana: Die Stars und Sternchen so nah mit Jana: Mit Willi Weitzel unterwegs zwischen TV, Abenteuern und großen Träumen

Jana wills von Willi wissen

Der sympathische Fernsehmoderator und Reporter Willi Weitzel hat Millionen von Kindern mit seiner Kultsendung „Willi wills wissen“ die Welt erklärt. 2001 feierte er damit seinen Durchbruch. Auf seine charmant-schelmische Art stellte er unzählige Fragen, um dadurch den vielen Dingen, die unsere Erde so einzigartig gestalten, auf den Grund zu gehen. Schon als Kind steckte in ihm die Neugier, alles entdecken zu wollen: Kein Weg ist ihm zu weit, kein Abenteuer zu groß – und seine unendliche Begeisterung hat keine Grenzen. Als Welterforscher stellt Willi fest, dass „Challenges“ nicht nur spielerische Aufgaben sind, wie wir sie aus dem Alltag kennen. Rund um den Globus begegnet er Menschen, für die Herausforderungen bittere Realität bedeuten. Diese Erfahrungen prägen sein Schaffen und machen deutlich: Wo ein Willi ist, da ist auch ein Weg. Jana wills von Willi wissen – und traf ihn zum Interview.

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Willi Weitzel „Vom Traum zur Challenge“ - Am 12. Oktober in der Stadthalle GersthofenBild: Willi Weitzel_Weltforscher Film usw_Floßbau
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Unsere Redaktionsleitung Jana Dahnke trifft "Stars und Sternchen" im exklusiven InterviewBild: Jana
Jana Dahnke: Willi, Du begeisterst Kinder wie kaum ein anderer für die Welt. Was ist Dein Geheimrezept?
Willi Weitzel: Das habe ich mich selbst schon oft gefragt. Eine Medienpädagogin hat einmal über mich geschrieben: „Der hat so ein Gesicht, der kann halt so gucken, dem möchte man einfach alles erklären.“ Vielleicht hat mir der liebe Gott dieses Talent tatsächlich in die Wiege gelegt – und ich darf es beruflich einsetzen. Außerdem fällt es mir bis heute schwer, mich ganz von meiner eigenen Kindheit zu verabschieden. Das wollte ich auch gar nicht, und so ticke ich immer noch ein bisschen wie ein Kind, obwohl ich längst erwachsen bin. Vielleicht ist das ja das Geheimnis, warum ich Kinder so gut erreichen kann.

Wie Du eben gesagt hast, man sollte niemals ganz erwachsen werden. Wie lebst Du dieses Motto?
Als ich einmal in Berlin war, sind Studenten auf mich zugekommen und haben mich um einen Rat fürs Leben gebeten. Ganz spontan habe ich geantwortet: „Bewahrt Euch ein Stück dieser unbefangenen Neugier.“ Genau das zeichnet Kinder aus – sie gehen offen auf die Welt zu. Erwachsene dagegen denken oft: „Das sollte ich eigentlich wissen“ und nicken lieber, statt nachzufragen. Das führt schnell zu Missverständnissen. Für mich persönlich ist es deshalb ebenfalls wichtig, mir diese kindliche Seite nicht nehmen zu lassen und das auch meinen drei Kindern vorzuleben. Natürlich heißt das nicht, dass ich nur Lego spiele oder hüpfend über die Wiese renne – da würde meine Frau wohl die Augen verdrehen. (Lacht) Meine Kinder brauchen ja zudem einen starken Papa. Aber ich versuche, eine Balance zu wahren: Kindliche Neugier behalten und gleichzeitig erwachsen Verantwortung übernehmen.

Kinder stellen oft Fragen, die Erwachsene nicht wagen würden. Wie gehst Du mit dieser direkten Ehrlichkeit um?
Ich empfinde das als total wohltuend. In unserer Gesellschaft sind wir oft sehr vorsichtig und schonen unser Gegenüber. Wenn jemand beispielsweise krank ist, traut man sich nicht zu fragen, wie es der betroffenen Person eigentlich geht – dabei wäre man selbst in so einer Situation vielleicht froh, wenn echtes Interesse gezeigt wird. Kinder stellen ihre Fragen unbefangen und ohne böse Absicht. Das macht ihre Ehrlichkeit so wertvoll. Ich finde, wir Erwachsenen könnten uns davon ruhig etwas abschauen: einfach mal freundlich nachhaken und dabei die Möglichkeit offenlassen, dass der andere nicht antworten muss. Viele Irrtümer entstehen nämlich nicht durch zu viele, sondern durch zu wenige Fragen.
 
Wenn Du heute an „Willi wills wissen“ zurückdenkst: Was bleibt Dir besonders in Erinnerung?
Oftmals fragen mich Kinder: „Willi, wie viel Kilo Müll waren das noch mal in der Müllabfuhr?“ Dann denke ich mir: Um Himmelswillen, das ist ja schon 25 Jahre her – da müsste ich selbst noch mal nachschauen. (Lacht) Nach 180 Folgen bleibt vor allem eine große Fülle unvergesslicher Augenblicke. Beim Drehen entstanden in zwei, drei Tagen unzählige Momente – in der Sendung sieht man aber nur die Highlights. Es ist ein bisschen wie ein Urlaubsfotoalbum: Man erinnert sich an die schönsten Bilder und blendet den Stau oder die langen Drehtage einfach aus. Besonders wertvoll sind zusätzlich die Begegnungen mit den Menschen, die ich dabei kennenlernen durfte. Mit einigen habe ich bis heute Kontakt. Das zeigt mir, wie stark diese gemeinsamen Erfahrungen verbinden. Und ich freue mich sehr, dass die alten Folgen immer noch Kinder erreichen – manche sehen sie sogar im Unterricht. Genau deshalb gehe ich immer wieder neue Wege – um anderen etwas zu geben und mir selbst meine Träume zu erfüllen.
 
Auf der Suche nach Dir selbst warst Du in Begleitung eines Esels von Nazareth nach Bethlehem unterwegs. Wie war das für Dich und was hast Du alles erlebt?
Nachdem ich mit „Willi wills wissen“ aufgehört hatte, suchte ich nach einer neuen Herausforderung. Dass ich in meinem Traumberuf den Abenteurer ausleben wollte, war immer noch irgendwo in meinem Hinterkopf. Aber was macht man, wenn der Mount Everest schon bestiegen und der Süd- und Nordpol längst erreicht sind? (Lacht) Eines Abends las ich die Weihnachtsgeschichte vor, und meine Tochter fragte: „Papa, wie lange waren Maria und Josef eigentlich unterwegs?“ Darauf wusste ich keine präzise Antwort – und genau das war der Startschuss. Ich reiste also nach Nazareth, habe mir einen Esel gekauft und bin die 180 Kilometer lange Strecke nach Bethlehem gewandert. Zwölf Tage war ich unterwegs, zehn davon im Westjordanland. So mancher warnte mich damals, ich würde das nicht überleben. Wie man mich kennt, bin ich mit meiner Art, mit meinem Lächeln und mit dem Esel dort angekommen und habe von den Palästinensern eine unglaubliche Gastfreundschaft erlebt. Umso mehr blutet mir heute das Herz, wenn ich sehe, wie zerstört diese Region inzwischen ist. Ganz reibungslos lief es allerdings nicht – insgesamt habe ich drei Esel „verbraucht“ (Lacht). Der erste durfte nicht über die Grenze, der zweite lief mir nachts in der Wüste bei Jericho davon. Erst mit dem dritten Esel habe ich schließlich Bethlehem erreicht. Als ich dort ankam, war ich überglücklich – es fühlte sich tatsächlich ein bisschen wie Weihnachten an. Daran denke ich bis heute jedes Jahr an Heiligabend zurück.
 
Gibt es eine Erfahrung, bei der Du im Nachhinein sagst: Hier wurden meine Grenzen überschritten?
Weil mir das mit den Abenteuern so unglaublich viel Freude bereitet, habe ich schon jetzt ganz viele gesammelt und bin bei den meisten über meine Grenzen gegangen. Besonders erinnere ich mich an meinen Versuch, den Mont Blanc zu besteigen. Außerdem wurde ich mit verbundenen Augen irgendwo in Deutschland ausgesetzt – ich hatte absolut keine Ahnung, wo ich war und meine Challenge ist es gewesen, komplett ohne alles und sogar ohne Geld durch unser schönes Land zu wandern und nach Hause zurückzukehren. Oder als ich mit meinem Bruder einen Lastwagen bis zur syrischen Grenze gefahren habe, um den Kindern dort zu helfen. Wir überquerten dabei nicht nur viele europäische Grenzen, sondern sind auch innerlich an unsere eigenen gestoßen: Aus der heilen Welt kommend, waren wir auf einmal mit dem Kriegsgeschehen konfrontiert.

Du warst schon sehr viel unterwegs – Gibt es ein Land oder eine Kultur, die Deine Sicht auf das Leben besonders verändert hat?
Schon ganz früh und bis heute engagiere ich mich für die Sternsinger. Für diese bin ich in den letzten Jahren immer wieder in verschiedene Teile der Welt gereist, um dort Filme zu drehen, damit die Menschen sehen, dass ihr gespendetes Geld Kindern in Not zugutekommt. So durfte ich beispielsweise Bewohner in Südamerika, im tiefen Amazonas, in Slums auf den Philippinen, in Bangladesch, in Flüchtlingslagern in Afrika und im Libanon kennenlernen. Egal wo, ich bin immer mit allen ins Gespräch gekommen und konnte mich aufgrund ihrer Freundlichkeit überall fast wie zu Hause fühlen. Immer noch beschäftigt mich meine letzte Reise zu Kindern in Bangladesch. Armut zwingt sie zu arbeiten, und sie können nicht einmal zur Schule gehen. Doch werde ich nie zu Kindern in Deutschland sagen: Schaut mal, wie gut Ihr es habt!“ Kindheit ist auch bei uns eine Challenge.

Es heißt, Du träumst davon, tagelang geradeaus zu wandern…
Ich habe mir immer vorgenommen, mit einem von den Huberbuam – Thomas oder Alexander – einfach mal einen Tag lang geradeaus zu gehen. Muss ich da durch ein Maisfeld, durch eine Brennnesselhecke oder sogar durchs Schlafzimmer von irgendjemandem? (Lacht) Einfach mal die Welt anders sehen und neue Wege gehen, statt den herkömmlichen Pfaden zu folgen. Bis jetzt habe ich das noch nicht umgesetzt. Als ich 50 wurde, dachte ich kurz: Vielleicht ist das doch ein bisschen albern – hätte ich vielleicht früher angehen sollen. Aber man ist ja nur so alt, wie man sich fühlt. Umso schöner, dass du mich jetzt daran erinnerst – vielleicht setze ich dieses „immer geradeaus gehen“ doch noch in die Tat um. (Lacht)
 
Du kommst am 12. Oktober 2025 mit Deiner Live-Multivisionsshow in die Stadthalle Gersthofen – Auf was darf das Publikum gespannt sein?
Ich wünsche mir, dass die Besucher ganz unbefangen und voller Vorfreude kommen. Die Veranstaltung soll ein bisschen so sein wie unser Interview – man soll wissen, wer auf der Bühne steht, und es soll sich ein bisschen anfühlen wie nach Hause kommen. Ich wünsche mir, dass sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen nach der Show inspiriert und beflügelt nach Hause gehen. Das Motto „Vom Traum zur Challenge“ möchte ich aus verschiedenen Perspektiven beleuchten: Von meinen eigenen Träumen über die Grenzen, die ich dabei gemeistert habe, bis hin zu den großen Herausforderungen, denen andere Menschen gegenüberstehen. Ich erzähle davon, ohne dass es belehrend wird, und möchte vor allem motivieren: Folge Deinen Träumen, entdecke Deine Talente, vergleiche Dich nicht, sondern finde Deinen eigenen Weg – das kann zur Challenge Deines Lebens werden. 

JETZT TICKETS SICHERN: www.stadthalle-gersthofen.de/Willi_Weitzels_Multivisionsshow_VA3250 

Eine Live-Multivisionsshow zum Lachen, Staunen, Mitfiebern und natürlich zum Träumen – mit 1.000 Fotos auf großer Leinwand für die ganze Familie und alle, die mit Willi aufgewachsen sind.