Den Stars und Sternchen so nah mit Jana: Queenz of Piano setzt dem Spiel mit den Tasten keine Grenzen!
Bach trifft AC/DC
QUEENZ OF PIANO – Dahinter stecken zwei Künstlerinnen, die mit viel Herz und noch mehr Vision zeigen, wie aufregend und zeitgemäß Klaviermusik sein kann. Jennifer Rüth hat sich international einen Namen gemacht – sowohl als klassische Pianistin als auch als Sängerin in großen Musicals. Pauline Gropp ist nicht nur vielfach ausgezeichnete Musikerin, sondern zudem Ärztin mit Leidenschaft – Gemeinsam bringen sie ganz neue Klangwelten auf die Bühne. Was mit einem Austausch über Social Media begann, wurde zur kreativen Erfolgsgeschichte: Inzwischen füllt das Duo renommierte Konzertsäle und performt an spektakulären Orten weltweit – Vom Black Sand Beach in Island bis hin zur TV-Bühne bei ProSieben. Unsere Redaktionsleitung Jana Dahnke hat Jennifer getroffen und mehr über ihre gemeinsame „Reise“ erfahren...
Wir sind Queenz of Piano. Jenny und Pauline – Zwei klassische Pianistinnen und unterwegs mit unserem neuen Album und Show Piano Cosmos. Mit diesem zeigen wir unser ganz eigenes, unendliches Universum der Klaviermusik – mit überraschenden Kombinationen. Bei uns trifft Bach auf die Beats von Daft Punk. Eine dynamische Klaviershow, die Klassik und Pop zu einer elektrisierenden Mischung verbindet. Ein solches Konzert ist vielseitig, originell, leicht sowie modern… und vor allem bereitet es einfach Spaß!
Was war Dein erster bewusster Moment, in dem Du Dich in Musik verliebt hast?
Ich war vielleicht fünf oder sechs Jahre alt, als ich zum ersten Mal richtig verstanden habe, was Musik in einem auslösen kann. Ich saß an unserem alten Klavier – es war leicht verstimmt, und einige Tasten waren schon ein wenig schwergängig. Ich kannte noch keine Noten, hab einfach nur Töne ausprobiert, die mir gefielen. Und dann irgendwie ganz zufällig, drei, vier Tasten nacheinander gedrückt – und da war plötzlich so ein Klang, der in meinem Bauch vibriert hat. Ich glaube, in dem Moment habe ich mich in Musik verliebt. Nicht in ein bestimmtes Lied, sondern in die Möglichkeit, mit Tönen Gefühle auszudrücken, für die man noch keine Worte hat. Von diesem Zeitpunkt an war das Klavier mein Rückzugsort und mein Sprachrohr.
Wie gelingt es Euch, mit eurer Musik so unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen und verschiedene Generationen zusammenzubringen?
Wir haben uns nie auf die Klassik allein fokussiert. Wir sind mit vielen Musikstilen aufgewachsen, haben Klassik, Jazz und Pop studiert, in Bands gespielt und waren in Clubs unterwegs. In unserem Programm lässt sich das alles wiederfinden. Unsere Mission ist es, gerade jüngere Menschen für Klassik zu begeistern und zu zeigen, dass ein Klavierkonzert nicht langweilig, sondern sogar ganz cool sein kann. Gleichzeitig möchten wir wahre Klassikfans für eine moderne, lockere, zeitgemäße Art von Konzerten begeistern. Gerade aktuell herrscht viel Spaltung und Entzweiung, deswegen wollen wir einen Teil dazu beizutragen, Menschen zu vereinen und Generationen zu verbinden – Das ist uns eine absolute Herzensangelegenheit.
Ihr vereint Tradition und Zeitgeist – Was reizt Euch an genau diesem Spannungsfeld?
Klassische Werke auf eine kreative sowie innovative Weise neu zu denken und eine Brücke zwischen Tradition und Zeitgeist zu schlagen, fasziniert uns. Beethovens „Für Elise“ beispielsweise zeichnet sich bei uns durch eine interstellare Harmonik à la Hans Zimmer und ein modernes, sphärisches Soundgewand aus – mit dezenten Synthesizern und minimalistischen Beats. So bekommt ein Werk, das man bisher sehr traditionell gehört hat, einen frischen, modernen Twist.
Ihr kombiniert Klassik mit Pop – Wo siehst Du die größte Herausforderung dabei?
Klassische Musik lebt oft von komplexen Harmonien, durchdachten Kompositionen und einem hohen Anspruch an Klang und Technik. Popmusik hingegen ist oft direkter, emotionaler, einfacher zugänglich. Wenn man die beiden Welten verbindet, besteht die Gefahr, dass man entweder den Pop „verkopft“ oder die Klassik zu stark vereinfacht. Ein weiterer Knackpunkt ist der unterschiedliche Erwartungshorizont des Publikums: Klassikliebhaber erwarten Tiefe, Feinheit, Präzision – Pop-Fans oft Emotion, Energie, Eingängigkeit. Beides unter einen Hut zu bringen, ohne dass es gekünstelt wirkt, ist hierbei die Schwierigkeit. Aber genau darin liegt auch der Reiz: Wenn es gelingt, entsteht etwas wirklich Eigenes: Musik, die Grenzen überwindet. Die Menschen erreicht, welche sonst vielleicht nie einen Konzertsaal oder ein Popfestival betreten würden.
Wie entsteht ein „QUEENZ OF PIANO“-Stück – von der Idee bis zur Bühne?
Es beginnt immer mit einem Brainstorming über geeignete Stücke. Bei vielen hören wir innerlich ein Pendant aus der Klassik, das sich gut kombinieren lässt. Das Motiv von Daft Punks Aerodynamik ähnelt rhythmisch total dem Präludium von Johann Sebastian Bach. Für die Live-Show erarbeiten wir dann Showelemente und Moderationen.
Was inspiriert Euch bei der Auswahl der Stücke, die Ihr neu interpretiert?
Vor allem die Emotionalität eines Stücks – ganz gleich, ob es ursprünglich aus der Popwelt oder der Klassik kommt. Wir fragen uns immer: Was erzählt dieses Stück? Welche Stimmung trägt es in sich? Und was passiert, wenn wir ihm eine neue Klangsprache geben? Oft merken wir beim ersten Hören: Da steckt mehr dahinter. Wir greifen aber nicht einfach nur nach bekannten Hits oder Klassikern – wir suchen nach Stücken, die sich transformieren lassen, ohne ihren Kern zu verlieren. Es geht uns nie um Effekthascherei, sondern darum, etwas Echtes entstehen zu lassen: eine neue Perspektive auf etwas Vertrautes. Und manchmal ist es ganz einfach: Ein einzelner Akkord, ein Streichermotiv oder eine Textzeile berührt uns – und das reicht, um daraus etwas Eigenes wachsen zu lassen.
Ihr seid schon viel herumgekommen – Was war für Dich der emotional schönste Ort, an dem Du je gespielt hast?
Definitiv ein kleines Open-Air-Konzert in einer alten Klosterruine in Südfrankreich. Die Sonne war gerade am Untergehen, als wir loslegten. Für uns war das ein Abend, an dem Musik nicht nur gehört, sondern wirklich geteilt wurde – zwischen uns, dem Publikum und der Geschichte des Ortes. Solche Erlebnisse bleiben.
Inwieweit fließen Eure Reiseerfahrungen konkret in Eure Musik ein?
Wir finden es super, unterwegs zu sein: Jede Reise bringt neue Eindrücke mit sich, welche wir direkt in unsere Stücke einbauen – Manchmal sogar noch vor Ort. Wie zum Beispiel die Idee zu „Children“ von Robert Miles an einem Strand in Asien mit meiner Tochter beim Tanzen. Für das Musikvideo haben wir uns dann bewusst für die Weite der Wüste entschieden, weil diese das Gefühl von Freiheit und Unendlichkeit visuell richtig gut einfängt.
Wenn Ihr ein neues Video an einem beliebigen Ort der Welt drehen dürftet – Wohin würde es Euch noch ziehen und warum?
Vielleicht nach Japan, in einen traditionellen Zen-Garten oder in die Berge rund um Kyoto. Die Ästhetik dort ist unglaublich klar und reduziert, aber gleichzeitig voller Bedeutung. Diese Verbindung von Stille, Natur und tiefer Symbolik passt sehr gut zu unserer Musik – besonders dann, wenn wir mit minimalistischen klassischen Elementen und modernen Sounds arbeiten.
Wie verändert sich Euer Spielgefühl, wenn Ihr beispielsweise in Asien vs. Europa auf der Bühne steht?
In Asien spüren wir oft eine besondere Achtsamkeit im Publikum – eine stille, fast meditative Konzentration, die uns dazu bringt, feiner, präziser und noch intensiver zu spielen. In Europa ist die Reaktion meist direkter und emotional spontaner, je südlicher wir kommen. Das Publikum gibt uns viel direkte Energie zurück, was unser Spiel frei und offen macht. Beides inspiriert – nur auf ganz unterschiedliche Weise.
Was war das Schönste, das Dir je während eines Konzerts passiert ist?
Es war ein Konzert bei einem renommierten Klassikfestival: Das Publikum ist sehr aufmerksam und sehr diszipliniert gewesen – es war eine faszinierende Stille. Wir spielten unsere Version von „Eye of the Tiger“ mit Beats. Plötzlich stand eine ältere Dame in der ersten Reihe auf und fing an zu tanzen. Man sah einige erstaunte Blicke im Saal. Nach ein paar Sekunden standen in den hinteren Reihen noch weitere Personen auf. Der ganze Saal, eben noch so klassisch zurückhaltend, wurde plötzlich lebendig. In diesem Augenblick haben wir gespürt, was Musik wirklich bedeutet: Freiheit, Verbindung, Leben.
Welche Musik läuft bei Dir privat, wenn Du abschalten möchtest?
Tatsächlich gar keine. Da genieße ich einfach die Stille um mich herum.
Welchen Traum möchtest Du Dir noch erfüllen?
Vielleicht mal ein Live-Album an einem außergewöhnlichen Ort produzieren – in einem verlassenen Theater, einer alten Kirche oder sogar inmitten der Natur.
Auf was dürfen sich die Fans freuen?
Auf unsere Releasetour ab Herbst 2025 in vielen Städten Deutschlands. Am 10. Januar 2026 spielen wir in München in der Muffathalle. Kommt vorbei!