Den Stars und Sternchen so nah mit Jana: Ross Antony – vom Bro’Sis-Sänger zum Schlagerstar und TV-Liebling
„100 Jahre gute Laune“
Ross Antony entdeckte schon früh seine Leidenschaft für Musik sowie Tanz. Er eroberte als Musical-Darsteller, Moderator, Entertainer, Schauspieler und Sänger die Herzen des Publikums – Seinen Durchbruch feierte er als Mitglied der Popstars-Band "Bro’Sis", bevor er nach deren Auflösung 2006 eine erfolgreiche Solokarriere startete. Mit seinem sonnigen Gemüt, musikalischem Frohsinn und unverwechselbarem Stil begeistert der Schlagersänger unzählige Fans. Der deutsch-britische Künstler ist Vater zweier Kinder, die er gemeinsam mit Ehemann Paul Reeves adoptiert hat. Seine Tierliebe wird besonders deutlich durch eine kleine Entenschar, welche die Familie selbst großgezogen hat und voller Hingabe umsorgt. Im Interview mit unserer Redaktionsleitung Jana Dahnke zeigte Ross Antony, wie lebensfroh er ist – und dass ihn selbst die kleinen Dinge im Leben glücklich machen.
Ross Antony: Das ist eine wirklich gute Frage. Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen – zu singen, zu moderieren und natürlich auch der Lustige zu sein. Gleichzeitig habe ich eine große Leidenschaft für das Backen entwickelt: Von mir sind mittlerweile mehrere Backbücher erschienen, die unglaublich gut ankommen. Inzwischen habe ich das Stricken für mich entdeckt, und sogar Socken meistere ich mit links. (Lacht)
Du hast verdient die Dschungelkrone geholt, als Flamingo den 3. Platz bei „The Masked Singer“ belegt und bist ansonsten viel im TV zu sehen – Welches Format hat Dir bisher am besten gefallen?
Eines der bewegendsten überhaupt war definitiv „Down the Road – Die Abenteuerreise“. Hier konnte ich sechs junge Menschen mit Downsyndrom kennenlernen und war gemeinsam mit ihnen zwei Wochen lang unterwegs. Das war für mich eine der schönsten Zeiten meines Lebens, weil ich unglaublich viel Neues erfahren durfte. Es ist besonders wichtig, solchen Personen eine Plattform zu geben und das Resultat daraus war, dass sie ihr Leben jetzt alleine in betreuten Wohnungen meistern können, und man darf sie keinesfalls unterschätzen. Das „Dschungelcamp“ ist für mich ebenfalls ein tolles Format, weil die Zuschauer die Prominenten dort ganz privat erleben – so, wie sie wirklich sind. Die einen zeigen ihr wahres Gesicht und die anderen bleiben sich treu. Gott sei Dank kam mein Charakter authentisch rüber und so konnte ich die Herzen vieler Zuschauer erobern. Das „Promibacken“ war zudem eine tolle Erfahrung, wenn auch mit großen Herausforderungen verbunden. Ich denke da an die 140 Trainingsstunden und an die 18 Tage, an denen jeder eine Torte kreieren musste.
Von Dir ist ein Lebensratgeber erschienen. Welchen ganz speziellen Rat würdest Du Deinen Fans mit auf den Weg geben?
Mein Motto lautet: „Niemals aufgeben". In meinem Leben gab es viele Dinge, die ich mehrmals versuchen musste, bis es schließlich geklappt hat. Die meisten werfen leider viel zu schnell die Flinte ins Korn – dabei ist es so wichtig, an seinen Träumen festzuhalten. Selbst ich habe immer noch Pläne wie etwa zu einer Weltreise aufzubrechen, wobei Kanada ein besonderes Wunschziel wäre. Beruflich bin ich mehr als zufrieden und für mein bisheriges Leben sehr dankbar. Ein besonderer Teil davon sind meine Fans, die mich treu unterstützen – das bedeutet mir unglaublich viel.
Für das Sternzeichen Krebs, unter dem Du geboren bist, sagt man oft, es stehe für Häuslichkeit. Trifft das auf Dich zu – oder steckt in Dir eher der Abenteurer?
Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und liebe mein Zuhause – nicht nur hier in Siegburg, wo wir leben, sondern ebenso in Cornwall. Da besitzen wir Ferienhäuser, und eines Tages möchte ich mit Paul dorthin ziehen, am Strand sitzen, ein Glas Wein genießen und auf all das zurückblicken, was wir gemeinsam erreicht und erlebt haben. Wir sind eine sehr genügsame Familie und brauchen nicht viel, um glücklich zu sein. Fürs Alter haben wir ein bisschen vorgesorgt und können dann bestimmt noch ein paar schöne Dinge unternehmen. Und bereits jetzt habe ich feste Rituale: Jeden Morgen um sechs stehe ich auf, um unsere hungrigen Enten am Teich zu füttern – die haben wir übrigens selbst aufgezogen. (Lacht herzhaft)
Im Herbst 2013 warst Du an der Seite von Benno Fürmann in der Komödie „Der fast perfekte Mann" zu sehen. Was zeichnet Deinen Ehepartner als perfekten Traummann aus?
Wenn ich Paul nicht kennengelernt hätte, wäre ich jetzt sicherlich mit Benno Fürmann zusammen. (Lacht) Er ist einer der schönsten Männer überhaupt und ich habe die Filmszenen mit ihm richtig genossen. Dennoch ist Paul wirklich der beste Mann überhaupt für mich, denn er hat unendlich viel Geduld mit mir – Ich sprühe nämlich auch privat total vor Energie und freue mich selbst über kleine Dinge enorm, zum Beispiel, wenn mir ein Fan etwas Selbstgebasteltes schenkt. Paul ist mein Ruhepol und gibt mir Stabilität, gerade vor Auftritten, bei denen ich kaum erwarten kann, auf die Bühne zu gehen. In unserem Privatleben zeigt er mir viel Respekt und er ist ein sehr interessanter Partner. Selbst seine Karriere hat er für mich erst einmal hintenangestellt – als Opernsänger könnte er später jederzeit wieder einsteigen. Nach über 24 Jahren ist er noch immer ein unbeschreiblicher Romantiker: Wenn ich nach Hause komme, hat er schon etwas Tolles gekocht und erwartet mich mit einem Glas von unserem eigenen Wein. Alles in einem – Wir harmonieren perfekt, respektieren den Freiraum des anderen und sagen uns stets vor dem Einschlafen, wie lieb wir uns haben… Ist das nicht toll? Paul ist für mich der absolute Traummann.
Was war für Dich der schönste Moment in Deiner Karriere?
Das ist schwer zu sagen, weil sich schon so viele unterschiedliche Sachen ereigneten. Ein großer Meilenstein war sicher der Einstieg in die Band Bro’Sis. Dazu kommen die vielen Erfolge bei verschiedenen Formaten und ganz besonders der Award für mein Engagement für Tiere. So helfe ich zum Beispiel mehreren Tierheimen in meiner Nähe, indem ich mit den Hunden spazieren gehe – die Tiere benötigen schließlich Auslauf. Mein soziales Engagement führt aber noch weiter: Paul und ich unterstützen zusätzlich ein Kinderhospiz. Uns ist es insgesamt einfach unglaublich wichtig, nicht nur zu nehmen. Stattdessen möchten wir lieber etwas zurückgeben – nicht nur finanziell, sondern darüber hinaus mit persönlichem Einsatz direkt vor Ort.
Du führst ein Leben im Rampenlicht. Wie hast Du gelernt, mit Höhen und Tiefen umzugehen?
Für mich ist das inzwischen überhaupt kein Problem mehr. Ich weiß, dass nach jedem Hoch ein Tief kommen kann – So ist das Leben. Früher konnte ich mit Kritik nicht so gut umgehen und sie hat mich ziemlich belastet. Da ich sehr präsent im Fernsehen bin, habe ich jedoch gemerkt, dass trotzdem Interesse an meiner Person besteht, selbst wenn mich jemand nicht mochte. Mittlerweile kann ich darüber lachen. Es stört mich nicht mehr, wenn Leute etwas Negatives über mich sagen – nicht jeder kann von jedem gemocht werden. Am allerwichtigsten ist jedoch, Respekt füreinander zu haben.
Was war das Wertvollste, das Du in Deiner Karriere über Dich selbst gelernt hast?
Viel Geduld zu haben und manchen Leuten immer noch eine zweite Chance zu geben. Man sollte niemanden sofort in eine Schublade stecken, sondern ihn erst richtig kennenlernen, bevor man urteilt. Es ist ganz normal, dass einem nicht alle Künstler gefallen, schließlich hat jeder seine ganz persönlichen Vorlieben – der eine mag Rockmusik, der andere eben Schlager. Das ist auch gut so, dann ist für jeden Geschmack genau das Richtige dabei.
Du bist bekannt für Deinen Humor. Was bringt Dich im Alltag am meisten zum Lachen?
Ich kann mich am besten über mich selbst amüsieren und finde es nicht schlimm, wenn sich andere über mich lustig machen. Was für mich jedoch ein No-Go ist, sind schlecht gelaunte Männer, die ständig meckern, lästern und nur über die schlechten Seiten des Lebens sprechen. Ich bin froh, dass ich nicht so bin, und liebe alles, wie es ist. Besonders dankbar bin ich für die Menschen, die mich umgeben und für meine Fans, die mir sehr viel bedeuten. Und alle, die nicht mit mir klarkommen, können ruhig weitermachen – Das nehme ich dann mit dreifachem Humor. (Lacht)