Der Talent-Tauschring
Soziale Marktwirtschaft im eigentlichen Sinne beim Ulmer Talent-Tauschring
Alternative zur kapitalistischen Gesellschaftsordnung
Die Beteiligten des Talent-Tauschrings bewegen sich in einem Zustand wie vor 700 Jahren, bevor geprägte Münzen als allgemeine Geldwährung akzeptiert wurden. Damals wurde getauscht, nicht nur Gleiches mit Gleichem. Als eine Art Alternative zur kapitalistischen Gesellschaftsordnung und als Modell einer sozialen Marktwirtschaft im eigentlichen Sinne des Wortes wird im Tauschring getauscht. Der eine hat etwas, was der andere brauchen kann. Oder er kann etwas, das der andere nicht kann. Im Ulmer Talent-Tauschring sind Menschen jeden Alters dabei. Und um die Sache zwar komplizierter, aber dennoch praktikabler zu gestalten, funktioniert das Ganze als Ring. Das heißt, dass mehr als zwei Personen bei einem Geschäft beteiligt sind. Mindestens drei, aber in Wahrheit sind es 50 Mitglieder im Talent-Tauschring. Jeder unterhält eine Art Konto, auf dem ein immaterielles Guthaben ist.
Das könnte lauten: Maier hat Zeit und kann gut Rasen mähen oder Autos polieren. Müller braucht dringend PC-Hilfe. Und Schmitt führt gerne Hunde Gassi, wozu Schulz, weil viel beschäftigt, keine Zeit hat. Dafür hat er prima PC-Kenntnisse. Und ein Auto, das dringend einer Politur bedarf. So schließt sich der Kreis. Natürlich bedarf dies einer ausgeklügelten Organisation. Sie obliegt nicht einem Chef, den der Talent-Tauschring hat keinen solchen. „Wir sind basisdemokratisch organisiert“, sagt Hans Kloos.
Der Talent-Tauschring Ulm wurde 1997 gegründet. Er ist unter der Internetadresse www.talent-tauschring-ulm.de erreichbar. Der nächste Treff im Weststadthaus ist am 4. September um 10 Uhr.