Deutschland mit Titelambitionen: Frauen-EM 2025 in der Schweiz

Es wird spannend

Im Sommer 2025 wird die Schweiz zum Zentrum des europäischen Frauenfußballs. Vom 2. bis 27. Juli treffen sich 16 Nationen zur UEFA Women’s EURO – mit dem Ziel, den begehrten EM-Titel zu erringen. Mit dabei: ein deutsches Team, das nach der enttäuschenden WM 2023 nun mit neuem Schwung und einer klaren Mission ins Turnier startet. Der Titel soll her – und das möglichst überzeugend.

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Bild: stock.adobe
Deutschland: Der Titeltraum lebt
Deutschland ist nicht nur Rekord-Europameister (acht Titel), sondern auch eines der prominentesten Teams im Frauenfußball weltweit. Nach dem schlechten Abschneiden bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland 2023, bei der die DFB-Frauen bereits in der Vorrunde ausschieden, wurde der Umbruch eingeleitet. 

Seit August ist Christian Wück der Trainer der deutschen Frauennationalmannschaft. Der 52-jährige frühere U-21 Nationalspieler steht für moderne Taktik, spielerische Finesse und klare Kommunikation. Er führte die Mannschaft souverän durch die Qualifikation zu diesem Turnier. Unterstützt wird er von einem erfahrenen Team aus Athletik- und Taktikexpertinnen.

Im aktuellen Kader finden sich zahlreiche internationale Topstars: Kapitänin Giulia Gwinn soll die Führungsspielerin des Teams sein. Sie bringt Erfahrung, Sara Däbritz steht für Spielintelligenz, während Jule Brand, Sydney Lohmann und Klara Bühl mit Dynamik und Offensivgeist für frischen Wind sorgen. Der große Trumpf der deutschen Mannschaft: ein starker Teamgeist gepaart mit taktischer Flexibilität. In der Qualifikation ließ Deutschland kaum Zweifel an der eigenen Form aufkommen – souveräne Siege gegen Dänemark, Island und Wales untermauerten die Ambitionen. 

Zudem überzeugt die DFB-Auswahl mit einer soliden Defensive und einem variablen Spielaufbau, der je nach Gegner angepasst wird.

Die Konkurrenz: Diese Teams fordern Deutschland heraus
Neben Deutschland gelten mehrere Mannschaften als heiße Titelkandidatinnen – allen voran die Engländerinnen. Die „Lionesses“ sind amtierende Europameisterinnen (EM 2022) und Vize-Weltmeisterinnen von 2023. 

Mit ihrer Trainerin Sarina Wiegman, die bereits mit den Niederlanden Europameisterin wurde, haben sie eine echte Taktikexpertin an der Seitenlinie. Spielerinnen wie Keira Walsh, Lauren Hemp oder Kapitänin Leah Williamson sorgen für Qualität auf Weltklasse-Niveau.

Auch Spanien ist stark einzuschätzen. Die Spanierinnen gewannen die WM 2023 – ein historischer Triumph, der vor allem auf das technisch herausragende Mittelfeld um Aitana Bonmatí, Patri Guijarro und Alexia Putellas zurückzuführen ist. 

Die Frage bleibt: Kann Spanien auch außerhalb des Heimatlandes konstant auf Topniveau agieren, nachdem interne Konflikte zwischen Verband und Spielerinnen lange für Unruhe sorgten?

Frankreich will unter dem charismatischen Trainer Hervé Renard endlich einen Titel einfahren. 

In den letzten Jahren scheiterte das französische Team meist im Viertel- oder Halbfinale. Mit Offensivkräften wie Kadidiatou Diani und Marie-Antoinette Katoto ist aber jederzeit mit den „Les Bleues“ zu rechnen.

Zu den erweiterten Favoritinnen zählen außerdem die Niederlande (EM-Sieger 2017), Schweden (immer gefährlich in K.o.-Spielen), Italien sowie Gastgeber Schweiz, die mit dem Heimvorteil und dem Rückhalt ihrer Fans für eine Überraschung sorgen möchte.

Die Stadien: Kompakt, modern – perfekte EM-Bühne
Ein großer Pluspunkt der EM 2025 ist die geografische Nähe der Austragungsorte. Die Spiele finden in acht Städten statt – die Entfernungen zwischen den Spielorten sind kurz, was ideale Bedingungen für Fans schafft, die mehrere Spiele erleben wollen.

Hier ein Überblick über die Spielorte und Stadien:

Zürich – Stadion Letzigrund (Kapazität: 26.000 Zuschauer)
Gastgeber des Eröffnungsspiels und des Finales. In der größten Stadt der Schweiz erwartet die Fans ein modernes Stadion mit hervorragender Infrastruktur.

Basel – St. Jakob-Park (37.500 Zuschauer)
Das größte Stadion der Schweiz ist die Heimspielstätte des FC Basel. Die Arena wird Schauplatz mehrerer hochkarätiger Gruppenspiele und eines Halbfinals sein.

Bern – Stadion Wankdorf (32.000 Zuschauer)
Geschichtsträchtiger Ort: Hier wurde 1954 Deutschland zum ersten Mal Weltmeister („Wunder von Bern“). Auch bei der Frauen-EM werden hier große Spiele stattfinden.

Genf – Stade de Genève (30.000 Zuschauer)
Im Westen des Landes gelegen, bietet das Stadion eine moderne Atmosphäre und internationale Fußballtradition.

St. Gallen – Kybunpark (19.500 Zuschauer)
Heimstadion des FC St. Gallen – bekannt für leidenschaftliche Fans und eine familiäre Atmosphäre.

Luzern – swissporarena (17.000 Zuschauer)
Zentral in der Schweiz gelegen, bietet Luzern eine pittoreske Kulisse zwischen See und Bergen – und ein kompaktes, stimmungsvolles Stadion.

Thun – Stockhorn Arena (10.000 Zuschauer)
Der kleinste EM-Spielort – aber dafür mit besonders emotionalem Potenzial. Ideal für Gruppenspiele mit regionalem Charakter.

Sion – Stade de Tourbillon (14.300 Zuschauer)
Eingebettet in die Walliser Alpen bietet Sion ein spektakuläres Panorama und EM-Flair im Süden des Landes.

Die UEFA rechnet mit mehr als 700.000 Stadionbesuchern über das gesamte Turnier hinweg – ein neuer Rekord für eine Frauen-Europameisterschaft. 

Viele Spiele sind bereits im Vorfeld ausverkauft, was zeigt, wie stark das Interesse am Frauenfußball gewachsen ist. 

FAZIT:
Die EM 2025 verspricht mehr als nur spannenden Fußball: Sie steht für Gleichberechtigung, Sichtbarkeit und sportliche Exzellenz. Deutschland reist mit großen Ambitionen an – der Titel soll zurück ins Land, das wie kaum ein anderes den Frauenfußball über Jahrzehnte geprägt hat. Die Fans dürfen sich auf emotionale Spiele, starke Persönlichkeiten und eine sportlich hochwertige Europameisterschaft freuen. Ob es am Ende zum ganz großen Wurf reicht, wird sich zeigen – doch der Weg zum möglichen neunten EM-Titel beginnt am 2. Juli in Zürich. (Text: Tom Alt)