Die Einzelausstellung des Kunstpreisträgers in der Kunsthalle Kempten zu sehen
Roman Harasymiw „Standbild“
Der Kaufbeurer Multimedia-Künstler Roman Harasymiw richtet in seiner aktuellen Einzelausstellung den Blick auf seine (künstlerische) Vergangenheit. Seien es das Festhalten eines Augenblicks, ein verklärter Blick auf Vergangenes, Erinnerungen an einen Ort, an glückliche Momente, Unbeschwertheit,
Harasymiws Blick in die Vergangenheit bezieht sich zwar auf ein individuelles Leben, auf sein Gesehenes oder Gefühltes, es lässt sich in seiner abstrakten Formsprache allerdings universell und allgemeingültig verstehen. So können auch Bezüge zur Tagespolitik entdeckt werden, die der Deutsche mit ukrainischen Wurzeln bewusst herstellt – wenn auch oft nur indirekt.
An die Grundpfeiler der Fotografie traut sich der Künstler, in dem er als Ausgangspunkt für seine Werke mit Dia-Negativen und –Positiven arbeitet. Diese ca. 2,4 x 3,6 cm Kleinbilder werden übermalt, verfremdet, anschließend vergrößert und auf einen Bildträger montiert. Sie können fortan endlos reproduziert werden und dienen dem Künstler gleichzeitig als analoger Gegenentwurf zum Digitalbild, dessen Vervielfältigung nur einen Mausklick benötigt.
Mittels einer raumgreifenden Installation verbindet der Künstler in der Kunsthalle die vielen Stränge miteinander und kondensiert sie zu einem Wechselspiel zwischen innen und außen: eigens für die Kunsthalle geschaffene Transparente sind an den Wänden angebracht (außen) und umgeben die sich in der Raummitte befindliche interaktive Multimedia Installation „Time Table“ (innen). Die Transparente sind in schwarz-weiß und Sepia gehalten, während im Inneren eine elektrische Eisenbahn auf den ständig überfüllten und sich im Wandel befindlichen Arbeitstischen des Künstlers im Kreis fährt. Es mischt sich Vergangenes mit Gegenwärtigem, Analoges mit Digitalem und Authentisches mit Fiktivem. „Ausschnitte eines, meines Lebens als Künstler und Mensch. Noch ist hier Farbe!“, sagt der Künstler zusammenfassend.
Information kompakt
Ausstellungsdauer: 10. November bis 18. Dezember 2022
Ausstellungsort: Kunsthalle Kempten, Memminger Str. 5
Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag, von 14 – 18 Uhr
Samstag und Sonntag, von 12 – 18 Uhr
Öffentliche Vernissage: Mittwoch, 9. November um 20 Uhr
Begleitprogramm
• Führung durch die Ausstellung: Fr, 18. November, und Fr, 2. Dezember, jeweils um 17 Uhr mit Roman Harasymiw
• Künstler-Gespräch mit der Kuratorin Susan Funk: Do, 24. November um 17 Uhr
• Kunstworkshop „Klatsch – Patsch – Bild!“ für Kinder (ab 6 Jahren): Sa, 10. Dezember, von 10 – 12 Uhr
Schulklassenführungen nach Vereinbarung. Infos unter Tel. (0831) 2525-7777.
Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.
Kurzvita von Roman Harasymiw
Roman Harasymiw wurde 1957 in Kaufbeuren geboren und lebt und arbeitet in Irsee im Ostallgäu.
Ausbildung und Preise
1980-1987 Studium Akademie der bildenden Künste München
1984 Meisterschüler bei Prof. Franz B. Weißhaar
1992 Stipendiat bei Prof. Gerd Winner
1996 Vertreter Deutschlands bei der Kunstaktion Malen an der „Wand der Vereinigung“ in Tiflis, Georgien
1999 Bürgerförderpreis der Stadt Marktoberdorf
2001 Kulturpreis der Stadt Kaufbeuren 1. Preis im Wettbewerb „Ulrichsbrücke“, Kaufbeuren
2002-2005 Arbeitsaufenthalt in Zürich
seit 2008 Gründer und künstlerischer Leiter der filmzeit
2010 Preis für Malerei beim Wettbewerb „Aufbruch zur Ewigkeit“ in Landsberg am Lech
2016 Kunstpreis der Stadt Kempten für das Diptychon „Translution“
seit 2016 künstlerischer Leiter für den BURONALE Videokunstpreis der Stadt Kaufbeuren