Die Highlights der IAA 2023 in München: Elektromobilität, Vernetzung & neue Technologien
750 Aussteller
Vom 5. bis zum 10. September fand in München die Internationale Automobil-Ausstellung, kurz IAA, statt – dabei sollte unter dem neuen Motto „Experience Connected Mobility“ die intelligente Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur erlebbar gemacht werden.
Seit 2021 in München
Traditionell wurde die IAA immer in Frankfurt am Main abgehalten, doch ab 2021 fand sie unter dem neuen Namen IAA Mobility in München statt. Damit einher ging auch eine neue Ausrichtung – dies sollte die Messe zu einem umfassenderen Mobilitätsereignis machen, das neben Autos auch andere Formen der Mobilität, wie Elektrofahrräder, E-Scooter und öffentliche Verkehrsmittel, einschließt. Doch was genau war nun in diesem Jahr geboten?
Open Space im Herzen Münchens
Insgesamt präsentierten knapp 750 Aussteller aus 38 Ländern über 300 Weltpremieren und Neuheiten auf der diesjährigen IAA. Davon war fast die Hälfte aus dem internationalen Ausland, was die steigende globale Relevanz der Messe verdeutlicht. Vorgestellt wurden Autos, Kleinstfahrzeuge, Fahrräder, neue Lösungen für den Verkehr und vieles mehr. Zu den Ausstellern gehörten neben Automobil-, Fahrrad- und E-Scooter-Herstellern auch beispielsweise Energieversorger, Elektronikunternehmen sowie Forschungsinstitutionen. Wie bereits 2021 gab es auch in diesem Jahr öffentliche Ausstellungsflächen an verschiedenen Orten in der Münchener Innenstadt („Open Space“) – hier war der Zugang für alle kostenlos. Ausschließlich für Fachbesucher waren im Gegensatz dazu der Branchentreff IAA Summit sowie die IAA Conference auf dem Münchner Messegelände in Riem vorgesehen.
Der Open Space in der Innenstadt wurde bei perfektem Sommerwetter gut angenommen: Erstmalig konnten die Besucher neue E-Bikes und Fahrräder auf unterschiedlich langen Rundkursen im Englischen Garten fahren, auch eine Schnitzeljagd wurde angeboten, ebenso wie Testfahrten mit Pkw aller Art, um die neuesten Mobilitätsinnovationen hautnah zu erleben. Zudem begeisterte Porsche mit einem Standdach in Form eines übergroßen Porsche 911, während bei BMW ein aufwendig gestalteter Rundgang an den Exponaten vorbeiführte. Die Bereiche im Herzen Münchens rund um den Königsplatz, den Marienplatz sowie den Odeonsplatz und viele weitere Orte waren stets gut besucht. Das galt ohnehin für die gesamte Messe: Insgesamt kamen den Veranstaltern zufolge mehr als 500.000 Menschen zur IAA MOBILITY 2023, allein am Samstag besuchten über 100.000 Menschen den Open Space. Zudem bewerteten stolze 92 Prozent die Veranstaltung mit ausgezeichnet bis gut.
Chinesische Marken stark vertreten
Allerdings fehlten auch einige namhafte Vertreter wie etwa der Stellantis-Konzern mit den Marken Peugeot, Fiat, Citroen, Jeep, Chrysler und Maserati sowie beispielsweise auch General Motors, Toyota, Mazda oder Luxus-Hersteller wie Ferrari, Bentley oder Lamborghini. Sehr oft anzutreffen waren hingegen zahlreiche chinesische Anbieter wie BYD, Dongfeng, Hozon, Leapmotor, MG Motor und XPeng sowie auch die US-E-Autobauer Lucid und Tesla. Letzterer zeigte ein Upgrade des Model 3 mit Hinterradantrieb und eine Long-Range-Version mit Allradantrieb, während bei den chinesischen Vertretern vor allem die Elektromobilität im Fokus stand: So brachte BYD gleich sechs E-Fahrzeug-Modelle auf die Show, während MG ein Elektroauto im Roadster-Format präsentierte.
E-Mobilität, KI & Cyber-Abwehr
Auch sonst war das Thema E-Mobilität in aller Munde: DeepDrive stellte zum Beispiel eine neue Antriebseinheit für Elektrofahrzeuge vor, die sowohl die Erschwinglichkeit und Effizienz von Elektrofahrzeugen als auch deren Nachhaltigkeitsaspekte verbessern soll. Des Weiteren präsentierte ChargeX sein neues Ladesystem AqueductNEO – die mobile Ladestation ermöglicht die Erweiterung von einer fest installierten Ladesäule auf zehn Ladeplätze. Innerhalb von 60 Sekunden lassen sich so weitere Ladeplätze schaffen und zwar via Plug&Play und ohne Vorkenntnisse. Weitere interessante Innovationen und Technologien betrafen zudem den Bereich Cyber-Abwehr beziehungsweise Cyber-Security und alles rund um Künstliche Intelligenz. So zeigte etwa Cognizant Mobility mit seinem Very Enhanced Road Assistant am Beispiel des autonomen Holon Movers ein KI-System für Smart Cars.
Deutsche Autobauer mit vielen Neuheiten
Und wie sah es bei den deutschen Autoherstellern aus? Auch hier gab es zahlreiche Highlights zu sehen: So zeigte Audi etwa das „Activesphere Concept“ – dahinter steckt ein elektrisches Crossover-Fahrzeug, das einen ersten Blick in die zukünftige Designrichtung der Marke ermöglicht. Zusätzlich präsentierte der Hersteller auf dem IAA Summit den Fachbesuchern den Innenraum des Audi Q6 e-tron. Opel überraschte wiederum mit dem Experimental, einem futuristischen Konzeptfahrzeug mit modernem Karosseriedesign und einem geräumigen und gleichzeitig illuminierten Innenraum. Noch dazu stellte das Unternehmen den Opel Astra Sports Tourer Electric vor: Der Kompaktklasse-Bestseller fährt erstmalig vollelektrisch und ergänzt damit den Opel Astra Electric um eine weitere Variante.
BMW hingegen präsentierte eine Auswahl vollelektrischer Modelle, darunter den i4 und den neuen BMW i5 als elektrischen Ableger des 5er. Ebenso zeigten sie mit dem BMW Vision Neue Klasse ein Konzeptfahrzeug, das in Zukunft alle Innovationen in den Bereichen Elektrifizierung, Digitalisierung und Zirkularität des Unternehmens vereint. Zu guter Letzt feierte Porsche den 60. Geburtstag der Sportwagen-Baureihe 911 mit dem exklusiven, puristischen Sondermodell 911 S/T, VW stellte den neuen, noch größeren Passat vor und präsentierte zugleich den elektrischen ID.7 als Messepremiere und drittes GTX-Modell.
Elektrisches „Superbike“ & modulares Batteriesystem
Ein weiteres Highlight war beispielsweise das „Electric Superbike“ von Verge: Das vollelektrische Zweirad soll bis zu 200 Kilometer pro Stunde erreichen und in nur 3,5 Sekunden auf 100 km/h kommen. Die Reichweite liegt bei bis zu 350 Kilometern, während der Akku mit der Schnelladefunktion laut Herstellerangaben innerhalb von lediglich 35 Minuten geladen sein soll. Beim Hersteller Akkodis wiederum war weniger das Auto an sich, sondern vielmehr die Batterie darin ein echter Hingucker – denn sie ist universell wechselbar und könnte so beispielsweise für E-Autos, E-Roller oder möglicherweise in Zukunft – ähnlich wie bei einer Powerbank zum Laden von Handys – auch unterwegs benutzt werden. Weil ihr Gewicht bei maximal 18 Kilogramm liegt, soll die Batterie auch ganz bequem in der Wohnung geladen oder getauscht werden können.
FAZIT:
Zahlreiche Autoenthusiasten rund um den Globus strömten in die bayerische Landeshauptstadt, um sich die neuesten Entwicklungen, Modelle und Technologien rund um das Thema Auto beziehungsweise Mobilität auf der IAA (Internationale Automobil-Ausstellung) anzusehen. Auf der Messe standen wie bereits 2021 nicht mehr nur Fahrzeuge im Fokus, sondern vielmehr auch Themen wie Umweltfreundlichkeit, Nachhaltigkeit, New Mobility sowie alternative Transportmöglichkeiten.