Die rollende Gemüsekiste feiert Geburtstag
Seit 30 Jahren in Bio-Qualität
Es ist ein Erfolgskonzept, frisches Obst und Gemüse direkt an die Haustür zu liefern. Was sich aus einer 30 Jahre alten Idee bis heute entwickelte, konnte Hermann Haas-Hübsch, als er noch Gärtner im Betrieb des Onkels war, nicht ahnen. TRENDYone war im Gespräch mit dem Gründer und mit seiner Tochter, die nach dem laufenden Generationenwechsel künftig das Ruder beim zertifizierten Bio-Lieferant in der Hand halten wird.
Hermann Haas-Hübsch: Ich war 1995, als ausgebildeter Gärtner, im Bio-Betrieb meines Onkels tätig. Damals ging einfach die Zahl der Kunden zurück, die ihr Gemüse, in Bioqualität, direkt beim Erzeuger kaufen wollten. Ich machte mir Gedanken, wie man neue Kunden gewinnen kann und daraus entstand der Lieferdienst „Die rollende Gemüsekiste“.
So nach und nach trug sich das Konzept und es konnten immer wieder Kunden hinzugewonnen werden. Heute beschäftigt unser Unternehmen 85 Mitarbeiter und wir haben uns längst am neuen Standort in Augsburg-Lechhausen eingelebt, den wir vor fünf Jahren bezogen haben. Von dort aus, wo mehr als doppelt so viel Platz wie im vorherigen zur Verfügung steht, fahren werktäglich die Lieferfahrzeuge los, um unseren Kunden ihre hochwertigen Lebensmittel an die Haustür zu bringen.
Wie umfangreich war denn das Angebot zu Beginn im Vergleich zu heute?
Hermann Haas-Hübsch: Wir lieferten Obst und Gemüse, saisonal und regional, zunächst vom Betrieb meines Onkels. Bananen zB. gab es jedoch auch ab Beginn und Zitrusfrüchte, deren Saison aber damals noch kürzer war. Heute beziehen wir von ca. 75 regionalen Erzeugern und was die Region nicht hergibt bekommen wir über unsere Bio-Großhandelspartner. Wir besu-chen Anbieter immer zu Anfang und auch regelmäßig im Lauf der Geschäftsbeziehung. Damit stellen wir durchgehend sicher, dass Bio nicht nur draufsteht sondern auch unsere Kunden erreicht.
Sie müssen auch als reiner Handelsbetrieb bio-zertifiziert sein?
Hermann Haas-Hübsch: Ja, das EU-Bio-Siegel ist ein Label, das auch gesetzlich geschützt ist. Wir werden auch ständig geprüft, was sicherstellt, dass keine Vermischung von Bio-Ware und konventioneller Ware stattfindet. Bei uns ist das, da wir nur Bio-Lebensmittel vertreiben, sowieso unwahrscheinlich. Aber wir müssen uns auch für die Lieferanten verbürgen, die zwar alle auch bio-zertifiziert sind, aber bei so vielen Menschen in der Gesamtkette passieren auch mal Fehler.
Carina Hahn: Wir haben neben dem europäischen Biozertifikat auch noch ein weiteres, die Ökokiste, das ist freiwillig, geht jedoch über die Bio-Zertifizierung hinaus und ist deshalb eine weitere Sicherheit für unsere Kunden.
Was hat sich seit Gründung denn geändert?
Carina Hahn: Natürlich die Größe des Unternehmens und dann das Angebot. Unsere Kunden können heute aus acht verschiedenen Grundkonfigurationen ihre Ökokiste aufbauen. Der Bedarf ist einfach zu unterschiedlich. Eine Mutter mit einem Kleinkind braucht in der Regel eine andere Zusammenstellung als ein Haushalt voller Erwachsener. Es gibt aber auch die Bürokiste oder die Zusammenstellung für Kindergärten und andere Gewerbe. Entscheidend ist aber, kein Kunde muss sich für immer festlegen, die Kiste kann individuell zusammengestellt und abgeändert werden, dazu hat der Kunde die Gelegenheit bis zwei Tage vor Auslieferung.
Heute ist es auch die Vielfalt, die wir bieten. Unser Name täuscht wahrscheinlich darüber hinweg, dass wir im Bereich Bio-Lebensmittel fast den kompletten häuslichen Bedarf abdecken können. Sie finden bei uns frische Backwaren, Molkereiprodukte, Weine bis zu nachhaltigen Drogerieprodukten – nur um einige Beispiele zu nennen. Übrigens: In unserem Käseraum gibt es 80 verschiedene Sorten, die wir vom großen Laib weg portionieren können.
Wie nachhaltig kann ein Lieferdienst, wie der Ihre, heute sein?
Hermann Haas-Hübsch: Von Anfang an haben wir unsere Liefertouren so geplant, dass von einer Lieferadresse zur nächsten maximal zwei Kilometer liegen. Darauf achteten wir über die Jahre besonders und konnten das auch bis heute so beibehalten.
Carina Hahn: Wir versuchen aber auch ständig unsere Emissionen zu reduzieren, speziell unseren CO2-Ausstoß und wir dokumentieren dies auch in Berichtsform. Neuestes Teil unserer Lieferflotte ist ein elektrisch unterstütztes Lastenrad – eine Neuentwicklung, die wir im letzten Jahr testeten und jetzt übernommen haben. Die vierrädrige Konstruktion ist sehr stabil und damit können wir sogar 300 kg transportieren. In Kürze werden wir zusätzlich mit zwei neuen E-Transportern ausliefern.
Mehr Informationen finden Sie unter www.rollende-gemuesekiste.de