DIY: Natürliche Putzmittel - Gesünder und günstiger!

Tipps für umweltschonendes und günstiges Putzen

Der Frühling steht vor der Tür und viele nutzen dies als Anlass, die Wohnung auf Hochglanz zu bringen. Viele herkömmliche Reinigungsmittel sind jedoch umweltschädlich und ungesund für den Menschen. Zum Glück gibt es natürliche Alternativen, denn: Hausmittel wirken meist genauso gut wie die Putzmittel aus dem Supermarkt.

Wundermittel: Essig, Natron und Zitronensäure

Fast alles, was man zum Putzen braucht, kann man mit einfachen Hausmitteln selber machen. Essig, Zitronensäure und Natron sind nicht annähernd so aggressiv wie viele gekaufte Reiniger und zudem biologisch abbaubar, außerdem spart man eine Menge Plastikmüll und Geld, denn die hochkonzentrierten Mittel sind sehr viel ergiebiger als herkömmliche Putzmittel und kosten meist weniger.

Essig (ab 1,25€ / 500ml) eignet sich für fast alle Oberflächen – nur bei Marmor, Naturstein und Aluminium sollte man vorsichtig sein. Um diese Materialien nicht anzugreifen, sollte man lieber nur sehr stark verdünnte Essiglösung oder andere Reinigungsmittel verwenden. Besonders effektiv ist Essig bzw. Essigessenz als Kalkentferner: Wasserkocher, Kaffeemaschinen, Spülbecken, Wasserhähne usw. kann man ganz einfach mit verdünntem Essig reinigen. Am besten klappt es, wenn man die Essig-Lösung erst etwas einwirken lässt und dann abwischt bzw. ausspült. Wenn man Essigessenz verwendet, musst man diese entsprechend stärker verdünnen (etwa ein Teil Essigessenz auf zehn Teile Wasser).

Aus Natron (ab 1,20€ / 250g) lässt sich schnell und einfach ein effektiver Allzweckreiniger selber machen. Dazu benötigt man:
  • 2 Teelöffel Natronpulver
  • 2 Teelöffel fein geraspelte Kernseife und etwa 500 Milliliter warmes Wasser und einen Spritzer Zitronensaft
Erst die Kernseife im warmen Wasser auflösen, dann Natronpulver und Zitrone dazugeben und abkühlen lassen - fertig. Das Rezept ergibt etwa einen halben Liter Universalreiniger. Wenn man möchte, kann man für den Duft noch ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzugeben.

Polstermöbel, Teppiche und Autositze kann man ebenfalls mit Natron ganz leicht reinigen und vor allem von Gerüchen befreien. Die einfachste Variante: feinkörniges Natronpulver auf den Gegenstand streuen, über Nacht einwirken lassen und am nächsten Tag absaugen. Natron ersetzt außerdem aggressive, chemische Backofenreiniger. Dazu wird das Pulver 1:1 mit Wasser gemischt und die Paste auf die Verschmutzungen im Backofen gegeben. Einige Stunden einwirken lassen, dann mit dem Schwamm abschrubben und mit klarem Wasser nachwischen. Klappt genauso mit eingebrannten Töpfen, Pfannen oder Backblechen.

Als Entkalker für Waschmaschine und Spülmaschine eignet sich Zitronensäure (ab 1,69€ / 500g): Einfach etwa sechs bis acht Esslöffel direkt in die leere Maschine geben und bei mittlerer Temperatur komplett durchlaufen lassen. Noch eine richtig gute Anwendung für die Säure: Flecken aus weißer Kleidung entfernen. Dazu muss man die Kleidung nur einige Stunden in einer Säure-Wasser-Lösung (circa 15 Gramm Zitronensäure auf einen Liter Wasser) einweichen und dann ganz normal in der Maschine waschen. Und auch im Bad ist die Zitronensäure einsetzbar und lässt sich prima als WC-Reiniger verwenden. Dazu werden etwa drei Esslöffel Pulver im Klobecken verteilt, nach einigen Stunden Einwirkzeit noch kurz bürsten und spülen.

Warum sollte man Putzmittel selbst machen?

Umweltschädliches Erdöl, allergieauslösende Duftstoffe, giftige Konservierungsstoffe – die Wasch- und Putzmittel, die wir im Alltag verwenden, schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch uns selbst. Zu den üblichen Inhaltsstoffen von Allzweckreiniger und Co. gehören Tenside, sie sorgen dafür, dass sich Fett und Schmutz in Wasser lösen und dort verbleiben. In konventionellen Putz- und Waschmitteln werden meist synthetische Tenside auf der Basis der knappen Ressource Erdöl verwendet. Für unsere Gesundheit sind sie bedenklich, weil sie Haut und Schleimhäute austrocknen und so anfälliger machen für Allergien und Ausschläge.

Um Putz- und Waschmittel lange haltbar zu machen, werden einem Großteil der Produkte synthetische Konservierungsmittel beigefügt. Viele dieser Konservierungsmittel können Hautreizungen und Allergien auslösen. Auch für die Umwelt sind diese problematisch: Sie sind schlecht biologisch abbaubar, giftig für Wasserorganismen und reichern sich in der Umwelt an. 

Herkömmliche Waschmittel enthalten in der Regel Enzyme. Diese sorgen dafür, dass die Wäsche auch bei niedrigen Temperaturen besonders sauber wird und sparen so Tenside ein. Doch derzeit sind auf dem Rohstoffmarkt fast ausschließlich gentechnisch veränderte Enzyme erhältlich. Werden sie nicht vollständig aus der Kleidung ausgewaschen, können Enzyme Hautreizungen verursachen. Und dies sind nur einige der Risiken von herkömmlichen Putzmitteln! Weitere Tipps und Rezepte für DIY-Putzmittel finden Sie unter: www.einfach-natuerlich.de. | Text: Katharina Schlenz