Ein Monat voller Herz: Glacis Galerie startet „Monat des Engagements“
Pressefrühstück, Kleiderspenden und Flohmärkte setzen Zeichen für Frieden und Solidarität
An diesem Dienstagmorgen treffen sich Pressevertreterinnen und -vertreter sowie die Organisatoren im Café Simit Plus zum traditionellen Pressefrühstück der Glacis Galerie. Einmal im Jahr lädt das Center zu diesem Austausch ein – und einmal im Jahr gibt es auch eine besondere Aktion, die weit über die Centerwände hinausstrahlt. 2025 ist es der „Monat des Engagements“, getragen von der Glacis Galerie, dem Verein Firefly Hope Project e.V. und der Neuen Arbeit.
Schon beim Frühstück wird spürbar, wieviel Herzblut und Überzeugung in diesem Projekt steckt. Melissa Esin, Center Managerin der Glacis Galerie, spricht mit strahlenden Augen von „Solidarität, die nicht nur ein Wort bleibt, sondern sichtbar und spürbar wird“. Auch die Verantwortlichen der Organisationen erzählen mit Begeisterung von ihrer Arbeit – und von der Notwendigkeit, dass jeder Einzelne etwas beiträgt. Denn so klein ein Beitrag auch scheinen mag: Zusammen kann er Leben verändern.
Auftakt am ersten Septemberwochenende
Bereits am kommenden Wochenende, dem 6. und 7. September, starten die ersten Aktionstage. Am Samstag können Bürgerinnen und Bürger Kleiderspenden direkt im Center abgeben. Am Sonntag, dem verkaufsoffenen Sonntag, haben auch Berufstätige die Gelegenheit, mitzumachen.
Die Regeln sind klar und fair: Pro Person dürfen 5 Kilogramm gut erhaltene Herbst- und Winterkleidung abgegeben werden. Jede Spende wird vor Ort sortiert und findet garantiert den Weg zu den Menschen, die sie am dringendsten brauchen – sei es direkt als Sachspende oder über den Erlös eines Flohmarktverkaufs. Als Dankeschön erhalten alle Spenderinnen und Spender einen 5-Euro-Gutschein für die Geschäfte der Glacis Galerie.
Doch die Aktion geht noch weiter: Für jedes Kilogramm Kleidung, das verkauft wird, spendet das Center zusätzlich einen Beitrag an eine noch auszuwählende gemeinnützige Organisation. „Das ist unser Versprechen: Jede einzelne Jacke, jeder Pullover kommt an – und bewegt etwas“, betont Melissa Esin.
Doppelte Hilfe: lokal und international
Das Projekt ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Hilfe gleichzeitig vor Ort und über Grenzen hinweg wirken kann. Ein Teil der Spenden geht an den Second-Hand-Shop Ulm/Neu-Ulm der Neuen Arbeit. Dort erhalten Menschen mit geringem Einkommen Kleidung zu günstigen Preisen – ein Angebot, das in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Und schließlich reist ein Teil der Kleidung weiter: Das Team des Firefly Hope Projects bringt sie persönlich in griechische Flüchtlingscamps an der EU-Außengrenze, wo es an warmer Kleidung, Würde und menschlicher Nähe oft am meisten fehlt.
Der Erlös des Flohmarkts? Wird natürlich gespendet - und vom Center aufgestockt!
So entsteht ein Dreiklang der Solidarität: Hilfe, die in der Region spürbar ist, in Europa ankommt und weltweit ein Zeichen setzt.
Hintergrund: Warum jede Spende zählt
In einer Welt, in der die Textilindustrie zu den größten Umweltsündern zählt, in der Massenproduktion auf der einen Seite und Mangel auf der anderen klaffen, ist diese Aktion auch ein Aufruf zur Nachhaltigkeit und sozialen Verantwortung. Kleiderspenden sind mehr als ein Wegwerfprodukt zweiter Klasse – sie können ein Rettungsanker sein.
Besonders Flüchtlinge sind oft auf solche Spenden angewiesen. Viele haben auf ihrer Flucht alles verloren, reisen mit nur einem Rucksack, ohne warme Kleidung für den Winter. Gleichzeitig stehen gemeinnützige Vereine wie Firefly Hope Project e.V. oder die Neue Arbeit unter permanentem Druck: Sie kämpfen mit begrenzten Ressourcen, fehlender Sichtbarkeit und der ständigen Herausforderung, Spenden und Unterstützung zu gewinnen.
„Genau deshalb ist es so wichtig, dass jede und jeder im Alltag einen Beitrag leisten kann“, sagt Melissa Esin. Fast jeder von uns hat Kleidung im Schrank, die nicht mehr gebraucht wird. Hier bekommt sie eine neue Bedeutung – als Wärme, als Hilfe, als Zeichen der Solidarität.
Flohmärkte als zweite Chance
An zwei weiteren Wochenenden – 12./13. September und 26./27. September – wird die Galerie zu einem Flohmarktzentrum. Kleidung, die gespendet wurde, wird dort günstig verkauft. Der Erlös fließt komplett in Hilfsprojekte. So entsteht eine zweite Form der Unterstützung: aus Sachspenden wird finanzielle Hilfe für soziale Initiativen.
Besonders eindrucksvoll: Das Projekt verbindet Nachbarschaftshilfe mit internationaler Solidarität. Die Kleidung wärmt Menschen in Neu-Ulm, in griechischen Flüchtlingscamps und gibt gleichzeitig Vereinen in der Region mehr Handlungsspielraum.
Ein Center mit Herz
Im Gespräch wird klar, dass die Glacis Galerie mehr sein möchte als ein Einkaufszentrum. „Wir verstehen uns als Center mit Herz“, erklärt Melissa Esin. „Ein Ort, an dem Menschen nicht nur konsumieren, sondern auch gemeinsam wirken können.“
Dazu gehört auch, dass den ganzen September über gemeinnützige Vereine und Initiativen eingeladen sind, sich in der Galerie zu präsentieren – kostenfrei, mit eigener Standfläche. Wer Interesse hat, kann sich direkt im Center melden. Es ist eine Einladung, Engagement sichtbar zu machen, damit die wertvolle Arbeit von Vereinen nicht im Verborgenen bleibt.
Ein Zeichen für Frieden und Solidarität
Am Ende des Pressefrühstücks bleibt ein starkes Bild hängen: Mehrere Akteure, die sich nicht von Strukturen oder Systemschwächen entmutigen lassen, sondern Hand in Hand arbeiten. Ein Einkaufszentrum, das seine Reichweite nutzt. Ein Verein, der bis an die Grenzen Europas fährt. Eine Organisation, die hier vor Ort unterstützt.
„Wir wollen ein Zeichen für Frieden und Solidarität setzen“, fasst Melissa Esin zusammen.
Und tatsächlich – wer die leuchtenden Augen der Beteiligten sieht, spürt: Hier geht es nicht nur um Kleidung. Hier geht es um Menschlichkeit.