Ein weiterer Rettungswagen für den Landkreis Günzburg

Im Frühjahr 2026 soll der Standort im Norden von Ettenbeuren in Betrieb gehen

Der Landkreis Günzburg erhält einen weiteren Rettungswagen (RTW). Derzeit laufen die Planungen für einen zusätzlichen Stellplatz in Ettenbeuren. Der Standort, der idealerweise im nördlichen Bereich des Kammeltaler Ortsteils liegen soll, kann voraussichtlich ab Frühjahr 2026 in Betrieb gehen.

cropped-1745828717-2025-0112rettungswagen-ettenbeurenp013822143
Landrat Hans Reichhart, ZRF-Geschäftsführer Jan Terboven und Kammeltals Bürgermeister Thorsten Wick freuen sich büer den zusätzlichen Standort, der im Norden von Ettenbeu...Bild: Angela Brenner / Landratsamt Günzburg
Der zusätzliche Rettungswagen bedeutet mehr Sicherheit für die Menschen im Landkreis Günzburg. Wenn im Notfall jede Minute zählt, dürfen Wege nicht zu lang sein. Mit dem zusätzlichen Fahrzeug stellen wir sicher, dass Hilfe noch schneller vor Ort ist – das ist ein echter Gewinn für uns alle“, sagt Landrat Hans Reichhart.

Nach den Vorgaben des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes ist der Rettungsdienst in Bayern so zu planen, dass Notfallorte in der Regel nach spätestens zwölf Minuten Fahrzeit erreicht werden können. Ein vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) beauftragtes Gutachten kam zu dem Ergebnis, dass im Versorgungsbereich Jettingen ein zusätzlicher Rettungswagen notwendig ist. Der Standort in Ettenbeuren zeichnet sich insbesondere durch seine verkehrsgünstige Lage aus. Diese ermöglicht eine effektive Abdeckung des Kammeltals, gewährleistet aber auch eine gute Erreichbarkeit für Ichenhausen und gegebenenfalls eine Unterstützung im Raum Krumbach. Und so steht künftig auch ein zweiter Rettungswagen für den Bereich Jettingen zur Verfügung.


Der neue RTW wird nach der Inbetriebnahme täglich von 7 bis 23 Uhr einsatzbereit sein. „Wir haben es geschafft, dass der Standort pro Tag 16 Stunden besetzt sein wird – die Regel sind zwölf Stunden“, sagt Jan Terboven, Geschäftsführer des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung.

Aktuell wird der Rettungswagen aus Jettingen für Einsätze im Kammeltal eingesetzt. „Mit dem zusätzlichen Rettungswagen in Ettenbeuren halbieren sich stellenweise die Rettungswege“, erklärt Jan Terboven. Der Bedarf für einen weiteren Standort sei eindeutig gegeben: „Die Einsatzzahlen sind gestiegen, oft sind zwei Rettungswagen gleichzeitig im Einsatz.“

Die Vorbereitungen für das Ausschreibungsverfahren laufen derzeit. Bis Ende des Jahres soll feststehen, wer den Zuschlag erhält – dann könnte der neue Rettungswagen bereits im Frühjahr 2026 seinen Dienst aufnehmen.

Jetzt muss nur noch ein geeignetes Gebäude in Ettenbeuren gefunden oder neu gebaut werden. Kammeltals Bürgermeister Thorsten Wick zeigt sich erfreut über den geplanten RTW-Standort in seiner Gemeinde: „Damit schaffen wir die Grundlage für eine schnelle medizinische Versorgung für das gesamte Gemeindegebiet.“

Hintergrundinformation:

Der Freistaat Bayern ist in 25 Rettungsdienstbereiche aufgeteilt, für die jeweils ein Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) zuständig ist. Dieser ist als kommunaler Zusammenschluss Träger des Rettungsdienstes und der Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst und legt die Struktur der rettungsdienstlichen Einrichtungen fest. Die einzelnen Rettungsdienstbereiche sind wiederum in Versorgungsbereiche aufgeteilt. Als Versorgungsbereich wird das Gebiet in der Umgebung einer Rettungswache bezeichnet, für deren Versorgung die jeweilige Rettungswache zuständig ist. In einem Versorgungsbereich kann es zusätzliche Rettungsdienststandorte geben, die nicht 24 Stunden täglich besetzt sind. Diese werden als Rettungsdienst-Stellplatz bezeichnet.

In jedem Versorgungsbereich muss die sog. „Hilfsfrist“ eingehalten werden. Das heißt, dass 80 Prozent aller an Straßen gelegenen Notfallorte binnen maximal zwölf Minuten  Fahrzeit erreicht werden müssen. Das Gebiet des Rettungsdienstbereichs Donau-Iller umfasst die Landkreise Günzburg, Neu-Ulm und Unterallgäu sowie die kreisfreie Stadt Memmingen. Der Rettungsdienstbereich ist in zehn Versorgungsbereiche unterteilt. Tagsüber sind an 14 Standorten 18 Rettungswagen im Dienst, nachts sind an elf Standorten 13 Rettungswagen einsatzbereit. Rund um die Uhr stehen an 8 Standorten Notarzteinsatzfahrzeuge zur Verfügung.
Verbandsvorsitzender des ZRF Donau-Iller ist der Landrat des Landkreises Günzburg, Dr. Hans Reichhart.