Nach EU-Verwarnung: Apple kündigt Anpassung des App Stores an

Der US-Technologiekonzern Apple passt angesichts einer Verwarnung durch die EU-Kommission die Regeln in seinem App Store an. Die Entwickler von Apps würden ab kommendem Herbst in der Lage sein, "Angebote für Käufe an einem Ort ihrer Wahl zu kommunizieren und zu bewerben", erklärte Apple am Donnerstag.

Ende Juni hatte die EU-Kommission in einer vorläufigen Stellungnahme mitgeteilt, mit seinem App Store verstoße der US-Konzern gegen die seit März geltenden Wettbewerbsregeln für große Digitalkonzerne. Apple hindert App-Entwickler demnach bislang daran, Verbraucher aus dem App Store heraus zu anderen Plattformen oder Zahlungsmethoden weiterzuleiten. Hätte Apple nicht auf die Vorwürfe reagiert, so hätten dem Konzern Strafen in Milliardenhöhe gedroht.

Die Geschäftsbedingungen für den App Store verbieten es nach Einschätzung der Brüsseler Behörde etwa Anbietern wie Netflix oder Spotify, in ihren Apps über günstigere Preise zu informieren und Abonnements direkt in der App abzuschließen. Für Verlinkungen aus der App auf eine Webseite verlange Apple von App-Entwicklern außerdem Gebühren, die "über das unbedingt notwendige Maß" hinausgingen.

Gegen Apple laufen in Brüssel weitere Verfahren. Nach Einschätzung der Kommission verstößt der Konzern etwa mit seinem App Store gegen die europäischen Wettbewerbsregeln. Der Konzern muss sich seit März an das Gesetz für digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) halten, mit dem die EU die Marktmacht sogenannter Gatekeeper - also Torwächter - des Internets einschränken will.