Kritische Worte auf der FCA Mitgliederversammlung 2021

„Der Videobeweis muss weg!“

Einhergehend mit den Lockerungen der neuen Corona-Verordnungen fand die FCA Mitgliederversammlung dieses Jahr am 19. Oktober als Präsenzveranstaltung in der WWK ARENA statt. Es wurde ein sehr umfangreiches Programm geboten und viel diskutiert. FCA-Boss Klaus Hofmann sprach sich offiziell gegen den Videobeweis aus und sieht beim Bundesligisten derzeit noch einige Verbesserungsmöglichkeiten.

Mitgliederversammlung des FCA erstmals im Freien

Um 18.15 Uhr ging die Mitgliederversammlung los. 845 stimmberechtigte Mitglieder waren anwesend und informierten sich über die aktuelle Situation und die abgelaufenen beiden Geschäftsjahre des FCA. Als kleine Aufmerksamkeit und das sich bloß niemand Erkältet, hat der FCA am Einlass wärmende Sitzkissen und Decken an die Mitglieder verteilt. Nachdem die Mitgliederversammlung 2020 aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte, wurde das Jahr 2019/20 ebenfalls in der Versammlung angesprochen und thematisiert. Klaus Hofmann sprach Themen wie die sportliche Entwicklung, aber auch den kritischen Videobeweis an. Außerdem legte er die aktuelle Gesellschafterstruktur beim FCA dar und schilderte noch einmal ausführlich den Gesellschafterwechsel, durch den sich nichts an der Struktur verändert hat.

Auch wurden die Finanzzahlen des FCA sowie der Lizenzabteilung besprochen. Im Jahresabschluss des FC Augsburg konnte Vorstand Jakob Geyer in den Geschäftsjahren 2019/20 (Erträge in Höhe von 2,838 Millionen Euro) und 2020/21 (2,954 Millionen Euro) jeweils eine bilanzielle Null vorweisen, die 2019/20 durch Rücklagen in Höhe von 230.495 Euro ausgeglichen wurde, während 2020/21 immerhin 10.370 Euro Rücklagen gebildet werden konnten.

Corona-Einbußen machten sich auch beim FCA bemerkbar

In der Saison 19/20, als der Spielbetrieb von März bis Mai eingestellt und dann nur noch Geisterspiele abgehalten wurden, erwirtschaftete der FCA trotzdem einen Überschuss von 933.000 Euro. Im Geschäftsjahr 2020/21 machten sich dann die Corona-Einbußen aber deutlich bemerkbar. Es gelang dem FCA, mit einem strengen Sparprogramm den ersten Verlust in der Bundesliga-Geschichte auf 774.000 Euro zu minimieren. So glimpflich wird der FCA in der aktuell laufenden Saison nicht mehr wegkommen. Ströll befürchtet einen niedrigen zweistelligen Millionen-Verlust. Doch weil der FCA die Jahre zuvor sehr gut gewirtschaftet hat, trifft den Verein das Defizit nicht ganz so heftig wie andere Bundesligisten. Klaus Hofmann sagte: „Wir wünschen es uns nicht, wir würden aber ein zweites Corona überstehen.“

Unteranderem wurden Abstimmungen für die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrates getroffen. Für beide Jahre wurde deutlich für eine Entlastung gestimmt. Gleich nach der Abstimmung wurde der neue Aufsichtsrat und der Ehrenbeirat gewählt. Bei der Wahl des Aufsichtsrats blieb alles beim alten: Thomas Müller (652 Stimmen), Walter Sianos (644), Gerhard Wiedemann (611) und Johannes Hintersberger (579). Mario Raffaele (278) und Alexander Süßmair (203) konnten mit ihren Bewerbungen nicht überzeugen.

Ehrungen für treue Mitglieder

Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden folgende Personen mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet: Manfred Freitag, Patrick Faustin,Susanne Hoffman,Hans Lang, Eva Heindl, Johannes Hintersberger, Hubert Kratzer, Peter Müller, Elisabeth Schweiger, Klaus Raßhofer und Edgar Schweininger.
Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden folgende Personen mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet: Dietmar Herold, Ludwig Schlecker, Robert Komor,Harald Baur, Dieter Reinhold, Michael Straub, Ulrike Weldert und Rudi Wiegand.
Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde folgenden Personen die Ehrenmitgliedschaft verliehen: Gerhard Dürrwanger, Herbert Dorn, Karl Schellenbauer, Heidi Krüger und Peter Stähle.

Zum Abschluss wurde über Anträge der Mitglieder diskutiert und auch Meinungsbilder der anwesenden Mitglieder zum Thema Videobeweis sowie zu einem Antrag nach ermäßigten Tickets bei Bundesliga-Heimspielen des FCA eingeholt. 

Stimmen einiger Mitglieder 

"Die Abseitsregelung ist sehr nervig und man schaut sie sich immer von unterschiedlichen Blickwinkeln an. Meistens geht es auch nur um zwei Zentimeter, da freut man sich über ein Tor und dann wird das aberkannt. Das macht den Fußball kaputt." antwortete ein Mitglied. 

"Es war schön nach zwei Jahren endlich wieder eine Mitgliederversammlung zu haben. Es war etwas sehr besonderes da es noch nie in der WWK Arena abgehalten wurde."

"Die Videobeweis Entscheidung ist wie der Präsident schon gesagt hat an den Haaren herbei gezogen. Es geht meistens um Millimeter Entscheidungen die den Fußball kaputt machen."