FCA-Spieler Marcel Heller im Interview

Pfeilschnell und ambitioniert

Seit dem letzten Sommer flitzt Marcel Heller auf der Außenbahn des FC Augsburg auf und ab und bringt seine Gegenspieler regelmäßig ins Schwitzen. Wir sprachen mit dem 32-Jährigen unter anderem über seine persönliche Karriere, den Videobeweis und den bisherigen Saisonverlauf sowie die Ziele mit dem FCA.

TRENDYone: Sie haben lange im Amateur-Bereich Ihres Heimatvereins gespielt und hatten eigentlich nie das Ziel, Fußball-Profi zu werden. Wie sahen denn die ursprünglichen Pläne für Ihre berufliche Karriere aus?
Marcel Heller: Ich hatte immer sehr viel Spaß beim Fußballspielen, habe aber nie bewusst darauf trainiert, irgendwann mal Profi zu werden. Ich hatte damals noch keine konkreten beruflichen Ziele und habe erst einmal meinen Schulabschluss gemacht.

Sie bestreiten Ihre erste Saison für den FC Augsburg. Wie mussten Sie sich nach dem Wechsel umstellen und  was waren die größten Unterschiede?
Natürlich muss man sich bei einem neuen Verein immer an andere Strukturen, Trainingseinheiten und die taktischen Hinweise des Trainers gewöhnen. Dies funktioniert allerdings ziemlich schnell. Eine kleine Umgewöhnungszeit gibt es immer, ich hatte jedoch keine großen Anpassungsprobleme und daher läuft es momentan sehr gut.

Warum hatten Sie sich für das Angebot des Clubs entschieden - obwohl Sie Angebote aus dem Ausland mit deutlich höherem Gehalt vorliegen hatten?
Meiner Meinung nach ist die Bundesliga das größte Ziel eines Fußballers und deswegen hat das einfach höchste Priorität. Ich hätte auch ins Ausland gehen können, aber für diesen Schritt habe ich mich noch zu fit gefühlt. Ich kann meinen Körper gut einschätzen und denke, dass ich noch ein paar Jahre in der Bundesliga spielen werde. Deswegen habe ich keine Sekunde lang gezweifelt und wir haben uns zusammengesetzt und uns schnell geeinigt.

Der FC Augsburg spielt eine sehr erfolgreiche Saison. Was zeichnet die Mannschaft in erster Linie aus?
Wir setzen vor allem die taktischen Anweisungen von Spiel zu Spiel auf dem Platz um, unser Trainerteam arbeitet sehr hilfreiche Pläne über den Gegner und sein Spielsystem aus. Dazu kommt natürlich auch noch, dass wir als Mannschaft gut zusammen passen, mit Leidenschaft spielen und versuchen, Fehler des anderen stets auszubügeln.

In Ihrer Statistik für den FCA können Sie bisher nur zwei Torvorlagen und noch kein Tor vorweisen. Ihre Leistungen galten auch oftmals bisher als schwankend. Denken Sie, dass Sie mit der Leistung im Kader bestehen können?
Ich denke, es kommt nicht immer darauf an, wie viele Tore ein Spieler schießt oder wie viele Vorlagen er macht. Man muss auch die taktischen Vorgaben umsetzen oder die Mannschaft in der Defensive unterstützen. Ich bin zwar ein Offensivspieler und habe in den letzten Jahren oft das Tor getroffen, doch dieses Jahr hatte ich noch nicht das nötige Glück. Allerdings arbeite ich an meinem Abschluss und bin guter Dinge, dass der Knoten bald platzen wird.

Kaum eine Reform in der Fußball-Bundesliga hat für so viel Aufregung und Unsicherheit gesorgt wie der Video-Assistent. Wie stehen Sie zu dem Thema?
Natürlich gibt es jetzt manchmal Unterbrechungen, die etwas länger dauern, wodurch man ein bisschen aus Spielrhythmus kommt. Im Großen und Ganzen finde ich aber gut, dass es nun solche Technologien gibt, weil der Schiedsrichter beispielsweise auch bei Fouls oder Tätlichkeiten kontrollieren kann, ob es eine gelbe oder rote Karte war.

Wo sehen Sie sich selbst in fünf bis zehn Jahren?
Ich hoffe, dass ich mich immer noch weiter im sportlichen Bereich beschäftigen und beispielsweise junge interessante Spieler auf den Markt bringen oder Jugendlichen meine Erfahrungen als Trainer weitergeben kann. Aber bis dahin ist noch viel Zeit.

Wie gestalten Sie Ihre Freizeit am liebsten?
Ich relaxe, gehe gerne ins Kino oder bei schönem Wetter in der Stadt mit meinem Hund und meiner Freundin spazieren.

Ihr Tipp: Wo steht der FC Augsburg am Ende der Saison?
Die höchste Priorität ist natürlich, auf einem Nicht-Abstiegsplatz die Saison zu beenden. Doch wir wollen auch schauen, dass wir die bestmögliche Platzierung erreichen können und so viele Punkte wie möglich holen. Momentan sieht es ganz gut aus, aber wir müssen trotzdem jedes Spiel hundert Prozent geben und volle Leistung zeigen, damit wir unseren Tabellenplatz halten oder sogar noch ausbauen können.