Feierliche Einführung für neue Landespfarrerin der Johanniter

Amtsvorgänger Reinhard Biller zieht sich nach acht Jahren zurück

Andrea Wagner-Pinggéra aus München ist neue Landespfarrerin der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. im Landesverband Bayern. In der Münchner St. Matthäuskirche wurde sie am Freitag 9. September offiziell in ihr Ehrenamt eingeführt. Wagner-Pinggéra übernimmt die Nachfolge von Pfarrer Dr. Reinhard Biller, der seit 2008 diese Position bekleidete und maßgeblich prägte. Im Rahmen des Gottesdienstes, der unter der Leitung von Bundespfarrer Dr. Matthias Meyer gefeiert wurde, dankte Alexander Graf von Gneisenau, ehrenamtliches Mitglied des Landesvorstands der bayerischen Johanniter, Pfarrer Biller für sein langjähriges Engagement und würdigte dessen Verdienste.

Die Johanniter kennt die 48-jährige Theologin bereits durch persönliche Kontakte zum Johanniterorden und von mehreren Großveranstaltungen wie dem Ökumenischen Kirchentag 2010. Als ihr das Amt der Landespfarrerin angetragen wurde, zögerte sie keinen Moment: „Das Engagement der Johanniter im Dienst zum Wohle am Menschen hat mich sofort angesprochen und ich freue mich außerordentlich auf meine Aufgaben als Landespfarrerin.“, so Wagner-Pinggéra. „Die Johanniter leben die tätige Nächstenliebe auf ganz wunderbare Weise und helfen den Menschen, die Hilfe brauchen – ohne lange zu fragen, wer das eigentlich ist und woher er kommt.“

Zu den Aufgaben einer Landespfarrerin gehören die Durchführung von Andachten und Gottesdiensten sowie die Zusammenarbeit mit den amtierenden Orts- und Regionalverbandspfarrern. Gemeinsam mit der Verbandsleitung trägt sie dafür Sorge, dass der christliche Gedanke der Johanniter gepflegt und weitergegeben wird. Vor allem aber liegt den Johanniter-Pfarrern die Seelsorge und Begleitung der Mitarbeiter am Herzen. Ihr Ehrenamt als Landespfarrerin sieht die Theologin als „gute Ergänzung zu meinen Aufgaben als Referentin des Landesbischofs, wo es stärker um die Reflektion kirchlicher und theologischer Fragen und grundsätzliche Überlegungen geht. Als Landespfarrerin bei den Johannitern kann ich näher an den Menschen sein und ihnen helfen.“

Ein Thema, das Andrea Wagner-Pinggéra auch privat sehr viel bedeutet, ist die religiöse Vielfalt im Nahen Osten. Mehrere Aufenthalte in Syrien, im Irak und im Libanon, wo sie auch ein Flüchtlingslager besuchte, hinterließen bei ihr großen Eindruck. „Es bedrückt mich, unter welchen Umständen die Flüchtlinge leben müssen und wie sich ihre Anwesenheit auf den ohnehin volatilen libanesischen Staat und die Stimmung unter den Menschen auswirkt.“

Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Heidelberg und Erlangen absolvierte Andrea Wagner-Pinggéra ihr Vikariat. Anschließend war sie als Gemeindepfarrerin und arbeitet danach als Pfarrerin im Schuldienst. In Vorbereitung des 2. Ökumenischen Kirchentages 2010 zog sie 2007 nach München. Seit sechs Jahren ist sie dort als persönliche

Referentin des Landesbischofs mit den Schwerpunkten theologische Grundsatzfragen, Ökumene, Bildung sowie Politik und Gesellschaft tätig.