Französischer Zeitungsverbund geht gegen Meta-Konzern vor
Der Verband französischer Tageszeitungen (Apig) geht wettbewerbsrechtlich gegen den Meta-Konzern vor. Apig habe eine Beschwerde gegen den Mutterkonzern von Facebook und Instagram bei der Wettbewerbsbehörde in Paris eingelegt, erklärte der Verband am Dienstag. Demnach werfen die Medienunternehmen Meta vor, bei Fragen rund um die Vergütung von Presseinhalten seine marktbeherrschende Stellung auszunutzen.
"Diese Aktion kommt nach mehr als zehn Monaten erfolgloser Verhandlungen über die Vergütung der verwandten Schutzrechte von Presseverlegern", erklärte Apig. Meta hatte 2021 einen ersten solchen Vertrag abgeschlossen, der Ende 2024 auslief. Für eine Anschlussvereinbarung bot Meta dann laut Apig bedeutend weniger Geld - gut vier statt gut 20 Millionen Euro.
Die dem Urheberrecht verwandten Schutzrechte wurden für digitale Plattformen durch eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 2019 eingeführt. Sie ermöglichen es Zeitungen, Zeitschriften und Nachrichtenagenturen, sich vergüten zu lassen, wenn ihre Inhalte von digitalen Plattformen weiterverwendet werden. Die französische Presse schloss nach harten Verhandlungen im Oktober 2021 eine Vereinbarung mit Meta und im März 2022 mit Google.
Die Vereinbarung zwischen Apig und Google wurde im Januar dieses Jahres erneuert. Zuvor hatte die Wettbewerbsbehörde eine Geldbuße von 250 Millionen Euro gegen den Konzern verhängt und dem Unternehmen vorgeworfen, bestimmte 2022 eingegangene Verpflichtungen nicht eingehalten zu haben.
Weitere ähnlich gelagerte Verfahren gegen andere US-Digitalkonzerne sind in Frankreich anhängig. In Spanien gehen ebenfalls 80 Medienunternehmen aus demselben Grund gegen Meta vor.
© 2025 AFP