Fuggerkeller unter neuer Leitung: Daniel Debus steigt aus

Im Gespräch mit TRENDYone

Mitte Januar stieg der Organisator des Streetfood-Festivals völlig überraschend aus dem Fuggerkeller aus. Wir sprachen mit Daniel Debus über die Gründe.

Was war der Grund für Ihren Ausstieg beim Fuggerkeller?
Leider darf ich gar nicht viel über die genauen Gründe sagen. Wie sich aber sicher jeder vorstellen kann, konnte so ein Projekt nicht von mir alleine finanziert werden. Letztendlich entwickelten sich hier mit der Zeit verschiedene Ansichten, was das Konzept betrifft. Mir war es immer wichtig, zu 100% hinter dem zu stehen, was ich mache und das war mir zuletzt leider nicht mehr möglich.

Wie sah Ihr ursprüngliches Konzept aus?
Das Konzept sah eigentlich ein Restaurant mit Lounge vor. Das Essen sollte von einem asiatischen Touch geprägt sein und am Abend sollten ausgefallene Drinks serviert werden. Konzepte, die man aus größeren Städten kennt, die in Augsburg aber noch fehlen. Wenn Sie sich jetzt im Fuggerkeller umsehen, werden Sie dort beispielsweise eine Licht- & Ton-Anlage finden, die auch in einer Discothek hängen könnte. Lounge-Atmosphäre sieht in meinen Augen anders aus.

Der Ausstieg war dann eine ziemlich spontane, kurzfristige Entscheidung?
Konkret wurde es, als der Weihnachtsmarkt im Damenhof begann. Für das Unternehmen war eine schnelle Lösung denke ich das beste. Es ging dann alles relativ schnell, bereits zwischen Weihnachten und Silvester ist die Entscheidung gefallen, nur notariell konnte der Verkauf meiner Anteile an Herrn Frey erst Mitte Januar besiegelt werden.

Warum haben sich die Umbauarbeiten so lange hingezogen?
Der Umbau war unglaublich umfangreich. Der Eingangsbereich wurde verlegt, was gerade denkmalschutzrechlich einige Hürden mit sich brachte. Bar-Verlegungen und elektrische Neuerungen waren aufwendig, der komplette Boden wurde neu gefliest, selbst Möbel hatten sehr lange Lieferzeiten. Außerdem hat das Gewölbe besondere akustische Herausforderungen. Die Wände wurden mit besonderen Stoffen gedämmt und unser Schreiner hat die Echtholz-Wandverkleidungen mit unglaublich viel Liebe zugeschnitten und verbaut. Jedes einzelne Brett. Und das dauert einfach sehr lange.
Wie lief der Fuggerkeller allgemein und wie waren die Erwartungen an das Projekt?
Eigentlich hatte es ja noch gar nicht so richtig angefangen, da der Umbau noch nicht einmal komplett abgeschlossen war. Der reguläre Betrieb hatte sich auf das Restaurant beschränkt, der Loungebetrieb wurde bis dato noch gar nicht aufgenommen. Wir hatten aber einige Weihnachtsfeiern, bei denen die Gäste trotzdem schon sehr begeistert waren!

Wie geht es jetzt mit dem Fuggerkeller weiter?
Die Küche wurde inzwischen auf bayerisch-schwäbisch umgestellt und die Öffnungszeiten haben sich geändert. Mittags ist jetzt nur noch am Wochenende geöffnet. Und laut Facebook sind einige Sonderevents geplant. Neuer Geschäftführer ist Maximilian Gust. Ich bin selbst gespannt, wie sich das Baby nun entwickelt.

Auf Facebook sah man zuletzt auch schon überraschend viele Partyveranstaltungen, kann sich das Konzept auch in diese Richtung entwickeln?
Nein, so würde ich das nicht sagen. Da nur 12 Partyveranstaltungen im Jahr gestattet sind, kann darauf kein Konzept basieren. Vereinzelt machen solche Parties sicher Spaß und Sinn, aber sie müssen in die gesamte Publikumsstruktur passen und dem roten Faden des Ganzen folgen.

Wie geht es jetzt bei Ihnen weiter?
Der Streetfood-Markt wird im Mai und September wieder in Augsburg stattfinden. Aktuell sind auch weitere Städte in Planung. Es laufen Gespräche mit City-Galerie ähnlichen Centern in Dachau und sogar in der Nähe von Bremen und Hamburg. Ansonsten arbeite ich gerade an einem anderen leckeren Gastro-Konzept und bin auf der Suche nach einer passenden Location dafür in Augsburg. Außerdem unterstütze ich einen guten Freund bei der Eröffnung eines neuen Cafés in Friedberg, es bleibt also spannend!