Haare natürlich färben: Die besten Rezepte

Chemie adé

Haare färben liegt im Trend, doch besonders für helle Töne muss meistens chemisch nachgeholfen werden. Es gibt aber auch natürliche Alternativen, die die Haare dunkler färben oder einen schönen Blond- oder Rotton kreieren!

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Bild: stock.adobe
Industriell hergestellte Haarfarbe hat leider viele Nachteile: Sie greift die Haarstruktur an, kann krebserregende Stoffe beinhalten und einige Inhaltsstoffe können mitunter allergische Reaktionen verursachen. Neben den eigenen Haaren beziehungsweise der Kopfhaut wird zudem auch die Umwelt belastet, weil die Haarfarbe beim Ausspülen in das Abwasser gelangt. Als Alternative wird oft Hennapulver verwendet – es gilt als eines der ältesten Haarfärbemittel, aber auch Henna ist heutzutage nicht mehr unbedingt zu hundert Prozent natürlich.

Wer all das nicht mehr möchte, kann jedoch zu natürlichen Alternativen greifen. Sie halten zwar nicht so lange wie chemische Stoffe, sind dafür aber garantiert nicht schädlich!

Das Färben der Haare mit natürlichen Mitteln hat sogar einige Vorteile:
  • Weniger Haarschädigung, da keine Chemie enthalten ist
  • Geringere Umweltbelastung
  • Kopfhaut und Haarstruktur werden nicht strapaziert
  • Vermeiden von allergischen Reaktionen 
  • Pflanzliche Haarfarben sind nicht krebserregend und werden nicht an Tieren getestet
  • Haarfarbe erscheint auch danach noch natürlich
  • Geringere Kosten
  • Allerdings müssen auch die Nachteile erwähnt werden:
  • Eingeschränkte Farbpalette (knallige Farben sind nicht möglich)
  • Hellerfärbung nicht möglich
  • Geringere Intensität
  • Anwendung muss regelmäßig und über einen längeren Zeitraum wiederholt werden, ehe ein echter Effekt sichtbar ist
  • Farben waschen sich meist nach wenigen Wochen aus
  • Wirkung ist nicht komplett vorhersehbar, da jedes Haar anders ist
Rezepte zum natürlichen Haarefärben

Wer das Färben mit natürlichen Haarfärbemitteln einfach mal testen möchte, findet hier vier Rezepte inklusive Zutaten und Anleitung. Da sich die Farben nach einigen Wochen ohnehin wieder auswaschen, kann man die verschiedenen Varianten auch ohne große Bedenken ausprobieren.  

Rezept Nr. 1 für braunes Haar: Walnussschalen

Wer seinem Haar eine schöne dunkelbraune Note verleihen möchte, zerkleinert ca. 250g unreife (also grüne) Walnussschalen zum Beispiel mit einer Kaffeemühle und lässt sie mit ca. 1 Liter Wasser mindestens 30 Minuten kochen – für noch mehr Intensität einfach die Zeit verlängern. Danach den Sud sieben und auskühlen lassen. 

Aber Vorsicht: Walnussschalen können auch die Kleidung stark färben!  

Zum Schluss in das trockene Haar einmassieren und mindestens eine Stunde einwirken lassen, zuletzt mit lauwarmen Wasser ausspülen.

Rezept Nr. 2 für rotes Haar: Rote Beete und Karotte!

Eine Mischung aus Rote-Beete- und Karottensaft verleiht den Haaren einen rötlichen Farbton. Dafür einfach ca. 250 ml Saft (bei langem Haar entsprechend mehr) mit etwas Kokosöl vermischen und auf die Haare auftragen. Danach mindestens eine Stunde einwirken lassen, ohne Shampoo ausspülen und bei Bedarf mit Apfelessig nochmal spülen. 

Das Verhältnis von Rote Beete und Karotte bestimmt den Farbton – durch häufigeres Anwenden kann dieser intensiviert werden.

Rezept Nr. 3 für blondes Haar: Kamillentee und Zitronensaft

Um nicht-blondes Haar in solches zu verwandeln, wird in der Regel Bleichmittel benötigt. Mit Kamillentee und Zitrone lassen sich die Haare aber durchaus aufhellen, auch blonde Strähnen werden dadurch heller. 

Wer Kamillentee verwendet, sollte ihn besonders stark machen und lange ziehen lassen. Den kalten Tee dann in die Haare massieren und mindestens eine Stunde – gerne auch über Nacht – einwirken lassen, danach klar ausspülen. 

Für ein noch besseres Ergebnis zusätzlich frisch gepressten Zitronensaft in das trockene Haar sprühen oder den Kamillentee damit vermengen und beides an der Sonne einwirken lassen.

Rezept Nr. 4 für schwarzes Haar: Kaffee und Schwarztee

Wer seine dunklen Haare eine weitere Farbnuance hinzufügen oder die Haare dunkler machen möchte, kann auf Schwarztee oder starken Kaffee zurückgreifen. Dazu den Tee (3 EL mit 300ml Wasser) lange ziehen lassen oder den Kaffee stark aufbrühen, das ausgekühlte Getränk mit etwas Tee- beziehungsweise Kaffeesud mischen und auf das trockene Haar geben. Für noch mehr Geschmeidigkeit zusätzlich Conditioner zur Mixtur hinzufügen und mindestens eine Stunde einwirken lassen. 

Zum Schluss mit klarem Wasser gut ausspülen und für ein länger anhaltendes Ergebnis nochmal mit Apfelessig spülen. 

Wichtig für die Auswahl von schwarzem Tee zum Färben: Keine günstigen Mischungen vom Discounter, sondern naturreine Schwarztees mit hoher Qualität verwenden! 

Auch graue Haare lassen sich übrigens damit etwas dunkler färben. Allerdings können natürliche Haarfarben verglichen mit chemischen Produkten die grauen Haare nie komplett abdecken.

FAZIT: 
Haare färben mit natürlichen Mitteln hat viele Vorteile: Die Umwelt wird weniger belastet, gleichzeitig freut sich der Geldbeutel und man kann das Ganze ohne Bedenken ausprobieren, da sich die Farben nach einigen Wochen wieder auswaschen. Pflanzliche Haarfärbemittel eignen sich generell vor allem für Personen mit empfindlicher Kopfhaut und stark strapaziertem Haar. Je nach Farbton werden einfache Zutaten wie zum Beispiel Tee, Kaffee, Zitronensaft oder Rote-Beete benötigt. |Text: Vera Mergle

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