Hochwasserkrisenübung in Gersthofen

Schutzmaßnahmen bei Extremhochwasser im Praxistest: LEW, THW, Wasserwachten und Freiwillige Feuerwehren trainieren in Gersthofen – erstmals gezielte Sprengung eines Musterdeichs

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Bild: Michael Hochgemuth / LEW
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Bild: Michael Hochgemuth / LEW
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Bild: Michael Hochgemuth / LEW
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Bild: Michael Hochgemuth / LEW
Am vergangenen Samstag fand auf dem Gelände der LEW in der Nähe des Lechwehrs in Gersthofen ein groß angelegtes Training verschiedener Schutzmaßnahmen bei Extremhochwassern statt. Dabei wurden unterschiedliche Schutzsysteme direkt vor Ort unter realitätsnahen Bedingungen auf ihre Einsatzfähigkeit überprüft. Erstmals wurde ein bislang nur theoretisch betrachtetes Szenario in die Praxis überführt: die kontrollierte Sprengung eines Musterdeichs, um einen Notüberlaufbereich gezielt zu aktivieren.  
 
65 Einsatzkräfte vor Ort 
Das gemeinsame Training startete am Samstagmorgen und dauerte bis in den Nachmittag hinein. Teilgenommen haben insgesamt 65 Einsatzkräfte der LEW, dem THW Augsburg, dem THW Schwabmünchen, der Wasserwachten Gersthofen und Steppach, der Freiwilligen Feuerwehren Gersthofen und Batzenhofen sowie zwei Drohnenteams vom THW Freising und dem BRK Augsburg-Land.  
 
Deichöffnung zur Gefahrenabwehr bei Extremhochwassern 
Die Öffnung eines von der LEW errichteten, wasserhinterfüllten Musterdeichs durch gezielte Sprengung war der Höhepunkt des Übungstags. Die Fachgruppe Sprengen des THW Augsburg übernahm die technische Umsetzung. Die Sprengung war im Vorfeld eng mit allen zuständigen Stellen abgestimmt worden und wurde unter strengen Sicherheitsvorgaben durchgeführt. Mit der Sprengung wurde der Musterdeich auf einer Länge von acht Metern gezielt geöffnet, sodass anstehendes Wasser wie geplant in den Lechkanal abfließen konnte. So eine gezielte Dammöffnung dient der Gefahrenabwehr: Sie kann bei extremen Hochwasserereignissen dazu beitragen, besiedelte Gebiete und kritische Infrastrukturen vor Überschwemmung zu schützen, indem gezielt Wasser vorher ausgeleitet wird.  
 
Die LEW führt regelmäßig gemeinsame Trainings und Krisenübungen mit Hilfsorganisationen, Feuerwehren und Behörden durch, um auf Hochwasserereignisse vorbereitet zu sein sowie um die Zusammenarbeit und Koordinierung zu trainieren und weiter zu verbessern. Die LEW betreibt 36 Wasserkraftwerke in der Region und sorgt im Unterhaltsbereich der Kraftwerke für den Hochwasserschutz.