Hohe Spritpreise: Kann man auch Pflanzenöl tanken?
Das passiert, wenn Rapsöl als Diesel-Ersatz genutzt wird
Derzeit erleben Autofahrer an den Tankstellen jeden Tag aufs Neue eine böse Überraschung: Die Spritpreise sind so hoch wie nie, mehr als 2 Euro pro Liter sind längst Realität. Viel günstiger hingegen ist beispielsweise Rapsöl aus dem Supermarkt – doch klappt das Tanken mit Pflanzenöl und wie ist die Rechtslage dazu?
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Unterschiedliche Eigenschaften
Jedoch eignet sich beides nicht für den Fahrzeugtank, denn Pflanzenöl und Biodiesel unterscheiden sich grundsätzlich voneinander: Zwar basiert Biodiesel auf tierischen Fetten oder pflanzlichen Ölen, jedoch ist der Kraftstoff dennoch ein Hightech-Produkt der chemischen Industrie mit entsprechenden Eigenschaften, wie etwa einer anderen Viskosität im Vergleich zum eher zähflüssigen Pflanzenöl. Das wiederum wirkt sich ADAC Fachleuten zufolge sehr negativ auf die Lebensdauer und Leistung des Motors aus, insbesondere bei modernen Dieselmotoren. Das Tanken von Pflanzenöl führt darüber hinaus zu Startschwierigkeiten, kann Dichtungen angreifen und zu Ablagerungen bzw. Verstopfungen in den Kraftstoffleitungen führen – dasselbe gilt auch für Heizöl.Pflanzenöl statt Diesel: Steuerhinterziehung
So kann der vermeintliche Billig-Sprit richtig teuer werden, weil die Hersteller natürlich keine Freigabe für das Fahren mit Pflanzenöl erteilen und es bei Schäden daher keine Gewährleistung gibt. Hinzu kommt: Wer Salatöl tankt, hinterzieht Steuern! Weil Diesel ein Kraftstoff und Speiseöl ein Lebensmittel ist, werden sie auch unterschiedlich besteuert. Daher bietet das Ganze leider keine Rettung vor den momentanen Spritpreisen.
