Inspirierend, motivierend und reich an Begegnungen und Chancen LINO25 zur Chemie begeistert junge Forschende aus der ganzen Welt – auch für Ulm

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Bild: privat
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Bild: Christine Liebhardt / Uni Ulm
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Bild: Daniel Messling / POLiS
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Bild: Christine Liebhardt / Uni Ulm
33 Nobelpreisträger und Nobelpreisträgerinnen trafen am Bodensee auf über 600 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt:  Anlass war die 74. Nobelpreisträgertagung (Chemie) Anfang Juli in Lindau. Mit dabei waren auch Dr. Alessandro Innocenti und Dr. Adriana Sacristán Martín, zwei Nachwuchsforschende aus Ulm. Zum Anschlussbesuch kamen 18 junge Chemikerinnen und Chemiker aus 13 Ländern an die Uni Ulm. Dort informierten sie sich über die vielversprechenden Karrieremöglichkeiten im Exzellenzcluster POLiS und im Sonderforschungsbereich CataLight.
 
Wenn die internationalen Größen eines Faches auf junge Talente aus der ganzen Welt treffen, ist dies für den wissenschaftlichen Nachwuchs ein unvergessliches Erlebnis. Das fanden auch Dr. Alessandro Innocenti und Dr. Adriana Sacristán Martín, die von Ulm aus zur LINO25 angereist waren – beide umweltfreundlich per Zug und mit Deutschlandticket. Die zwei hatten sich in einem strengen Auswahlverfahren für die Teilnahme qualifiziert. Innocenti ist Postdoc am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und forscht dort zur Weiterentwicklung von Lithium-Ionen-Batterien. „Die Konferenz war eine unschätzbare Erfahrung für mich. Besonders gefreut habe ich mich, Stanley Whittingham und Akira Yoshino kennenzulernen, die 2019 für ihre Arbeit zu Lithium-Ionen-Batterien mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden“, sagte Innocenti, der am Politecnico di Milano Energieingenieurwesen studiert hat und für seine Promotion am KIT ans Helmholtz-Institut Ulm gekommen war. „Auch die wunderbare Atmosphäre hat mich sehr beeindruckt und die Möglichkeit, mit jungen Forschenden aus aller Welt in Kontakt zu kommen“, so der italienische Wissenschaftler, der jetzt in Ulm arbeitet. Ein besonderes Erlebnis war für ihn auch das Abendessen mit den Nobelpreisträgern Kurt Wüthrich und Johann Deisenhofer. Organisiert wurde das Dinner von der Carl-Zeiss-Stiftung, die auch die Teilnahme der beiden Ulmer Forschenden an der LINO25 unterstützt hat.
 
Dass sie diese Erfahrung ein ganzes Leben lang begleiten wird, das glaubt auch Dr. Adriana Sacristán Martín. Die Wissenschaftlerin forscht als Postdoc am Institut für Organische Chemie I von Professor Max von Delius. Der persönliche Kontakt mit den Laureaten hat sie ebenfalls sehr beeindruckt: „Es war unglaublich motivierend, deren persönliche Lebensgeschichten zu hören und zu erfahren, wie ihr beruflicher Werdegang war“, findet die spanische Chemikerin, die an der Universität in Valladolid Chemie studiert und promoviert hat, und als Postdoc an die Universität Ulm kam. Auch sie war beim Abendessen mit Wüthrich und Deisenhofer mit dabei. Sehr genossen hat die Wissenschaftlerin aber auch das internationale Zusammentreffen mit anderen Nachwuchsforschenden. „Obwohl viele von uns unterschiedliche Hintergründe haben, gibt es so viele gemeinsame Erfahrungen“, erzählt Sacristán Martín.
 
Junge Forschende aus aller Welt besuchen die Uni Ulm
Bei der Anschlussveranstaltung im Nachgang zur LINO-Woche zeigte sich, dass sich junge Chemikerinnen und Chemiker aus der ganzen Welt auch für die Ulmer Green Energy-Forschung begeistern konnten. So machten sich nach der Tagung 18 Doktoranden und Doktorandinnen sowie Postdocs aus 13 verschiedenen Ländern – davon fünf allein aus den USA – auf den Weg nach Ulm, um sich dort über die Forschung im Exzellenzcluster POLiS und im Sonderforschungsbereich CataLight zu informieren.
 
Das Interesse der Besucherinnen und Besucher an der Ulmer Batterieforschung und der Photokatalyse war so groß, dass aufgrund der vielen Rückfragen der eng getaktete Zeitplan für die Laborführungen in den Räumen der Uni und des Helmholtz-Instituts Ulm kaum gehalten werden konnte. Die Gäste konnten sich davon überzeugen, dass Ulm auf dem Gebiet der nachhaltigen Energiespeicherung und -wandlung zu den Top-Standorten weltweit gehört. Nicht wenige zeigten sich beeindruckt vom Niveau der Forschung und der Ausstattung der Labore. Gut möglich, dass sich der ein oder andere von ihnen dafür entscheidet, seine wissenschaftliche Karriere zwischen Albrand und Donau fortzusetzen.