Großer Trauerzug: Iren nehmen Abschied von Pogues-Sänger Shane MacGowan
Musik und Tanz zum Abschied: Mit einem großen Trauerzug und einer bewegenden Zeremonie habe die Iren dem Sänger Shane MacGowan die letzte Ehre erwiesen. Der Sarg des im Alter von 65 Jahren gestorbenen Frontmanns der irisch-englischen Folk-Punk-Band The Pogues wurde zunächst von vier Pferden durch die Hauptstadt Dublin gezogen, dahinter und am Straßenrand versammelte sich eine große Menschenmenge. An dem anschließenden Trauergottesdienst nahmen unter anderem Hollywoodstar Johnny Depp und Sänger Nick Cave teil.
Tausende Menschen säumten in Dublin die Straßen, um Abschied zu nehmen von MacGowan. Sie applaudierten, als die Kutsche mit dem Sarg an ihren vorbeifuhr, während Musiker MacGowans bekannteste Lieder spielten.
Zum Abschluss der Trauerfeierlichkeiten fand eine Zeremonie mit irischen Liedern in einer Kirche in Nenagh im Westen des Landes statt. Nick Cave spielte während des Gottesdienstes eine Version des Pogues-Songs "A Rainy Night in Soho". Als der Hit "Fairytale of New York" erklang, fingen die Trauergäste zu tanzen an. "Shane hätte das gefallen", sagte seine Schwester Siobhan MacGowan.
Pfarrer Pat Gilbert sagte, MacGowan sei ein "Dichter, Lyriker, Sänger" gewesen und habe jeden, dem er begegnete, "beeinflusst, ermutigt, unterhalten und berührt".
Schauspielstar Depp bezeichnete seinen engen Freund MacGowan als "Maestro", bevor er ein Gebet sprach. Auch der irische Sänger Bob Geldof trug ein Gebet vor. Der irische Präsident Michael D. Higgins zählte ebenfalls zu den Trauergästen.
MacGowan war Ende November im Alter von 65 Jahren gestorben. Er war vor allem als Songwriter des an irische Folkmusik angelehnten Weihnachtsklassikers "Fairytale of New York" zu Ruhm gelangt - einem der größten Hits der Pogues.
Seit einem Beckenbruch im Jahr 2015 saß MacGowan im Rollstuhl. Anfang dieses Jahres wurde bestätigt, dass er an einer Gehirnentzündung litt, wegen der er immer wieder im Krankenhaus behandelt werden musste, teilweise auf der Intensivstation.
© 2023 AFP