Kanuslalom-WM 2022: Hannes Aigner im exklusiven Interview mit TRENDYone

Wenn die größte Leidenschaft zum Erfolg wird

Der Spitzensportler Hannes Aigner brennt schon seit seiner Jugend für den Kanusport. Gerade in den letzten Jahren hat der sympathische Augsburger große Erfolge verbuchen können und ist noch immer ganz vorne mit dabei. Wir trafen den zielstrebigen Kanuten im exklusiven Gespräch und unterhielten uns mit ihm über sein ganz besonderes Hobby. Worauf er sich im Rahmen der WM am meisten freut, warum der Druck auf die Augsburger Athletinnen und Athleten steigt und noch vieles mehr, lesen Sie im folgenden Interview.

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Hannes Aigner, Bronzemedaillengewinner Olympische Spiele Tokio 2020 – K1Bild: Jens Klatt
TRENDYone: Wie hast Du die WM 2002 miterlebt und welche Eindrücke konntest Du bei diesem sportlichen Event sammeln?

Hannes Aigner: Ich war bei der WM 2003 als 14-Jähriger live dabei und es war seitdem mein Ziel, bei einer Heim-WM zu starten. Es war ein sehr schönes Erlebnis für mich, da die Stimmung einfach überwältigend war und ich es als Jugendlicher einfach faszinierend fand, die Weltelite dort bei ihrem Spitzensport zu beobachten. Es war definitiv eine gelungene Veranstaltung, an die ich noch immer gerne zurückdenke und mit vielen positiven Erinnerungen verbinde.  

Was bedeutet es für Dich, Teil der Kanuslalom-Weltmeisterschaft zu sein?

Ich trainiere schon seit vielen Jahren hier in der Fuggerstadt. Ich bin an der Strecke groß geworden und habe die meiste Zeit meiner Jugend dort verbracht. Deshalb ist es etwas ganz Einzigartiges für mich, dass ich die diesjährige Weltmeisterschaft miterleben darf. Es ist nämlich keineswegs eine Selbstverständlichkeit, dass man an so einem relevanten Wettbewerb teilnehmen darf, dafür muss man sich zunächst einmal qualifizieren. Dies alles gemeistert zu haben, erfüllt mich mit unglaublichem Stolz und im Endeffekt ist es einfach eine wahnsinns Belohnung für das ganze Engagement, welches ich in meine Leidenschaft stecke.

Worauf freust Du Dich bei der Weltmeisterschaft am meisten?

Ich bin mir sicher, dass im Allgemeinen die nächsten Wochen insgesamt sehr schön sein werden. Ich freue mich auf mein weiteres Training für die WM und auf die Vorbereitungen ganz allgemein. Selbstverständlich blicke ich auch schon voller Vorfreude auf den Wettkampf selbst, welchen wir hoffentlich mit herrlichem Wetter und vielen interessierten Zuschauerinnen und Zuschauern starten können.

Wie hast Du Dich auf diese Kanuslalom-WM bisher vorbereitet? 

Es war ein ganz klassischer Saisonaufbau – So, wie wir es jedes Jahr angehen. Wir hatten Anfang Mai eine Qualifikation für die Weltmeisterschaft. Da musste man erst mal beweisen, dass man in seiner Disziplin zu den besten drei Athleten gehört – Mit dem Training habe ich hierfür etwa Anfang November begonnen, mit erfolgreicher Beendigung dieser Qualifikation lag dann mein Fokus auf den Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft. 

Wie aufgeregt bist Du noch vor jedem Wettkampf nach all den Jahren?

Mit dem Druck vor den Wettkämpfen komme ich inzwischen sehr gut zurecht, da ich mittlerweile viel Routine aufbauen konnte und damit deswegen gut performen kann. Natürlich ist man immer ein wenig angespannt, aber sobald ich dann auf dem Wasser abliefern kann, ist die ganze Nervosität komplett verflogen. 

Worin siehst Du für Dich persönlich die größte Herausforderung für die Weltmeisterschaft?

Dadurch, dass es sich um eine Heim-WM handelt, ist der große Vorteil für alle Augsburger Athletinnen und Athleten die sehr gute Streckenkenntnis – Das haben wir den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einfach voraus. Trotzdem bedeutet das im Umkehrschluss natürlich auch ein wenig mehr Druck, weil dadurch die Erfahrungshaltung der anderen auch besonders hoch angesetzt ist.

Als Profisportler ist man viel unterwegs: Bleibt da noch ausstreichend Zeit für die Familie und die Freizeit?

Dieses Jahr lässt sich zum Glück alles relativ gut miteinander vereinbaren: Dadurch, dass der Saison-Höhepunkt direkt in Augsburg – quasi vor meiner Haustüre – stattfindet, muss ich nicht von hier fort und auch in kein Trainingslager – Das ist schon sehr entspannt und praktisch. Lediglich die Weltcups sind für mich außerhalb. Insgesamt ist Kanufahren schon eine Sportart mit viel Reisetätigkeit, aber bisher habe ich alles immer gut unter einen Hut bekommen und meine Familie sowie meine Freizeit gut mit dem Sport kombinieren können.