Proteste gegen hohe Gaspreise in Kasachstan

In Kasachstan versucht Präsident Kassym-Schomart Tokajew, weitere Proteste der Bevölkerung gegen hohe Gaspreise zu verhindern. Nach Demonstrationen in der Region Mangysta in den vergangenen Tagen teilte Tokajew am Dienstag mit, eine Regierungskommission, der auch Mitarbeiter seines Stabes angehörten, habe die Arbeit in der Regionalhauptstadt Aktau aufgenommen. Ihre Aufgabe sei, "eine von allen akzeptable Lösung für das entstandene Problem zu finden - im Interesse der Stabilität des Landes".

Die Demonstrationen gegen hohe Gaspreise hatten am Wochenende in Schangaösen im Zentrum der westlichen Region Mangystau begonnen. Am Montagabend gab es auch Proteste in der Stadt Aktau am Kaspischen Meer. In Online-Netzwerken waren Bilder zu sehen, wie die Polizei die Demonstranten in Aktau umringte.

In Schangaösen war es 2011 zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Streikenden einer Ölförderanlage und der Polizei gekommen, mindestens 14 Streikende wurden getötet. Es waren die schlimmsten Unruhen in Kasachstan seit der Unabhängigkeit 1991. Gestreikt hatten die Beschäftigten gegen schlechte Arbeitsbedingungen und für höhere Löhne.

Präsident Tokajew ist seit 2019 im Amt. Er ist der Nachfolger des langjährigen Staatschefs Nursultan Nasarbajew, der Kasachstan seit 1989 regiert hatte. Der 81-Jährige kontrolliert die Politik des Landes als "Führer der Nation" nach wie vor. Der Titel sichert ihm umfangreiche Privilegien und Immunität vor Strafverfolgung.