Reggaeton-Sänger J Balvin entschuldigt sich für rassistisches Musikvideo

Der kolumbianische Reggaeton-Star J Balvin hat sich für das Musikvideo zu seinem Song "Perra" ("Hündin") entschuldigt. "Ich möchte mich tausend Mal bei allen entschuldigen, die sich verletzt gefühlt haben, insbesondere bei Frauen und der schwarzen Gemeinschaft", sagte der Künstler in einem Video, das er am Sonntag im Online-Netzwerk Instagram veröffentlichte.

In dem Video ist Balvin neben zwei schwarzen Frauen zu sehen, die mit Ketten am Hals gefesselt neben ihm her kriechen. Zu Beginn des Clips sagt Balvin, dass er in die "Unterwelt" geht - und erscheint dann als einziger Hellhäutiger, der in einem Armenviertel unter dutzenden Schwarzen tanzt.

Zahlreiche Internetnutzer reagierten empört. Die Vizepräsidentin Kolumbiens, Marta Lucía Ramírez, warf dem Musiker vor, sexistische und rassistische Botschaften zu verbreiten.

Als Reaktion darauf "und natürlich aus Respekt" habe er das Video schon vor acht Tagen von der Videoplattform Youtube entfernt, sagte der 36-jährige Sänger nun. Bevor es gelöscht wurde, hatte das Video bei Youtube mehr als zehn Millionen Aufrufe. Es ist immer noch in anderen Online-Netzwerken zu sehen.

Der auch in deutschen Clubs beliebte Reggaeton wird häufig von Feministinnen kritisiert, die in den oftmals frauenfeindlichen Texten eine Verharmlosung der "Macho-Kultur" in vielen lateinamerikanischen Ländern sehen. J Balvin gehört zu den erfolgreichsten Stars des Genres.