Kreditkarten unter der Lupe

Einfach bequem an der Kasse zahlen

An der Kasse lassen Kunden immer öfter das Bargeld im Geldbeutel - stattdessen kommen digitale Zahlverfahren wie Kredit- oder EC-Karten zum Einsatz. Dies belegen auch Statistiken. So hat sich die Zahl der Kartenzahlungen seit 2011 fast verdoppelt. Dabei sind die Möglichkeiten sowie Vor- und Nachteile einerseits vielfältig aber oft nicht immer klar. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei einer Kreditkarte achten sollten und welche sich für Sie lohnen kann.

Wer gerne bargeldlos zahlt oder dies zukünftig gerne tun würde, hat sich sicherlich schon einmal überlegt, eine Kreditkarte zu beantragen. Doch lohnt sich dieses Zahlungsmittel? Um dies beantworten zu können, sollte man im Vorfeld alle Zusammenhänge hierzu verstehen.

Wie funktioniert eine Kreditkarte?

Mit der Kreditkarte können Kunden ohne Bargeld im Handel bezahlen, an Geldautomaten abheben sowie Onlineeinkäufe bezahlen. Diese können ab dem vollendeten 18. Lebensjahr und mit festem Wohnsitz innerhalb Deutschlands erworben werden. Außerdem muss der Antragsteller eine ausreichende Kreditwürdigkeit aufgrund eines regelmäßigen Einkommens sowie – je nach Kartentyp - eine Bonitätsauskunft vorlegen. Jedoch gibt es unterschiedliche Arten dieses Zahlungsmittels.

Die Arten der Kreditkartentypen

So gibt es beispielsweise die sogenannten Charge- und Credit-Cards, bei denen der Nutzer über einen gewissen Kreditrahmen verfügt. So sammelt das jeweilige Bankinstitut alle damit getätigten Ausgaben über einen gewissen Zeitraum – meist einen Monat – und rechnet die Gesamtsumme am Ende vom Konto ab. Ist der vereinbarte Kreditrahmen bis zum Zeitpunkt der Abrechnung nicht beglichen, fallen Zinsen auf noch offene Summe aus dem jeweiligen Zeitraum an. Optional bieten Banken auch oft an, die Summe selbstständig oder auch in Raten zurückzuzahlen Doch Achtung: Auch hier fallen in der Regel Zinsgebühren an. 

Übrigens: Die meisten Banken bieten eine Kombination von Kreditkarte mit zugehörigem Girokonto an. Dies ist aber kein Muss, sondern eine optionale Möglichkeit. In der Regel kann jedes beliebige Girokonto hierzulande zur Abbuchung genutzt werden.

Eine weitere Möglichkeit sind Kreditkarten mit Prepaid-Option, also die sogenannten Prepaid Cards. Diese werden vom Nutzer mit einer bestimmten Geldsumme aufgeladen und können so lange genutzt werden, bis dieser aufgebraucht ist. Anschließend wird die Karte wieder mit einem Guthaben aufgeladen. Wer stattdessen einfach nur im Ausland bargeldlos bezahlen oder auch weltweit Geld abheben möchte, könnte sich für eine Debit Card entscheiden. Wie bei einer EC-Karte wird das genutzte oder abgehobene Geld direkt vom Konto abgebucht. Der Kreditrahmen entspricht somit dem Überziehungskredit des Girokontos. Jedoch wird die klassische EC-Karte im europäischen Ausland nur begrenzt akzeptiert. So es ist es hiermit zum Beispiel nicht möglich, einen Wagen bei einer Autovermietung auszuleihen.

Die Daily Charge Card ist eine Mischung aus Charge Card und Debit Card. Wer mit einer Daily Charge Card bezahlt, dem werden Beträge über ein zuvor aufgeladenes Konto direkt abgerechnet. Wenn das Geld auf dem Konto verbraucht ist, steht dem Kunden noch ein gewisser Kreditrahmen zur Verfügung. Dieser hängt vom jeweiligen Kundenwunsch sowie dessen Bonität ab.

Vor- und Nachteile einer Kreditkarte

Die Vorteile einer Kreditkarte sind vielfältig. Bei den sogenannten Charge- und Credit Cards verfügt der Nutzer quasi über einen Kleinkredit, der erst ab einem späteren Zeitraum abgebucht wird und für den bis zu 30 Tage keine Zinsen anfallen. So können kurzfristige Anschaffungen getätigt werden, ohne dass der Dispokredit in Anspruch genommen werden muss.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, Kreditkarten als Zahlungsoption bei Online-Einkäufen sowie Buchung für Hotels, Flüge und mehr recht einfach nutzen zu können. In den meisten Fällen ist es ausreichend, Kartennummer und Sicherheitscode anzugeben –schon erfolgt die Bezahlung. Aufgrund der simplen Handhabung ist jedoch ein möglicher Missbrauch oftmals einfacher als bei anderen Zahlungsmöglichkeiten. Bei ungewöhnlichen Auffälligkeiten sollte deshalb die zuständige Bank sofort kontaktiert werden.

Weltweit Bargeld abheben oder direkt bezahlen zu können, ist ein weiterer möglicher Grund für eine Anschaffung. So gibt es Banken, die hierfür keine Auslandseinsatzgebühr erheben. Damit fällt bei Bargeldabhebung im Ausland aber meist eine Abgabe des dortigen Automatenbetreibers an.

Kontaktloses Zahlen via NFC bis 25 oder 50 Euro ist neben dem mobilen Bezahlen per Smartphone ebenfalls ein möglicher Grund für eine Anschaffung einer Kreditkarte. Aufgrund der mobilen Zahlungsdienste wie Google oder Apple-Pay kann somit nach Dateneingabe der Kreditkartendetails, ganz bequem per Smartphone oder Wearable an der Kasse gezahlt werden.

Neben den genannten Punkten, sind vielleicht auch Zusatzleistungen der Premium-Kreditkarten ein Anreiz, sich für diese Bezahlmethode zu entscheiden. So bieten einige Banken zusätzlich zu Ihren Karten verschiedene Serviceleistungen wie einen Dokumentenservice bei Verlust wichtiger Unterlagen auf Reisen, Auslandskranken-, Mietwagen-, und Reiserücktrittsversicherungen oder Bonus- bzw. Rabattpunkte für jeden Einkauf an. Ob diese mit einer deutlich höheren Jahresgebühr verbunden sind, hängt vom Anbieter ab. Weitere Gimmicks wie Kartenmotive oder individuelle Designs runden das Angebot meist ab.

Kann man mehrere Kreditkarten beantragen?

Prinzipiell ist es durchaus möglich, mehrere Kreditkarten zu besitzen. Verschlechtern könnte sich damit aber der eigene Bonitätsscore der Schufa. Dieser errechnete Wert gibt an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die jeweilige Person ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommt. Wer nun mehrere Kreditkarten sein Eigen nennt, hat nämlich auch einen theoretisch höheren Verfügungsrahmen und bei gleichbleibendem Gehalt ein prinzipiell höheres Verschuldungsrisiko. Somit sollte man seine Ausgaben genau im Auge behalten.

Wer die Qual der Wahl hat, steht vor einer Vielzahl an Angeboten. Eines haben Sie jedoch gemeinsam: Auf ihnen prangt ein Logo der zwei marktbeherrschenden Anbieter Visa oder Mastercard oder dem relativ kleinen Mitbewerber American Express.

Händler die eine Bezahlung per Kreditkarte anbieten, beschränken sich meist auf die zwei großen Anbieter. Zwar steigt die deutschlandweite Akzeptanz von American Express, doch gegen VISA und Mastercard hat der Anbieter weiterhin das Nachsehen. Auch bei deutschsprachigen Online-Shops bietet sich ein ähnliches Bild. In den USA sowie bei den weltweit größten Händlern ist die Lage etwas ausgeglichener. Generell beschränkt sich Amercian Express mehr auf das Premium-Segment. 

Für Nutzer hierzulande macht es also kaum einen Unterschied, ob  eine Visa oder Mastercard-Kreditkarte verwendet wird. Beide haben deutschlandweit ungefähr die gleiche Akzeptanz und bieten ähnliche Bonusprogramme, Konditionen und Zusatzleistungen an, die dabei die jeweilige Bank genau bestimmt. Einzig American Express fällt hier etwas ab: während Visa oder Mastercard meist kostenlos angeboten werden, fallen bei American Express hohe Nutzungsgebühren an.

Wer also eine Kreditkarte beantragen möchte, sollte dies im Vorfeld bedenken. Ein generelles Problem haben Anbieter jedoch gemeinsam: Besonders kleine Händler bzw. Läden auf dem Land bieten generell oftmals (noch) keine Kreditkartenzahlung an. 

Wie sicher ist eine Kreditkarte und wie beugt man Missbrauch vor?

Besonders im bargeldlosen Zahlungsverkehr spielt Sicherheit eine wichtige Rolle. Dies wissen auch Anbieter und Banken, die stetig ihre Sicherheitsstandards erhöhen. Aus technischer Sicht wird es also immer schwieriger, Sicherheitsmechanismen zu umgehen. So werden die Karten zusätzlich zum Magnetstreifen, der noch das größte Gefahrenpotential bietet, mit Chips ausgestattet, deren Informationen verschlüsselt sind. Hinzu kommen die Kartenprüfnummern mit der Bezeichnung „CVV“ bzw. „CVC2“, die auf der Rückseite der Kreditkarte zu sehen sind. Sie sind besonders bei Online-Einkäufen von großer Bedeutung. Dadurch soll es relativ schwierig sein, Kreditkartennummer und dazugehörige Prüfziffern zu generieren.