Lebkuchen- oder Hexenhaus?

Dies fanden „Hänsel und Gretel“ heraus

Wie vertreibt man sich die Zeit an einem winterlichen Abend im Dezember? Die dritte Flasche Glühwein schnappen und die Beine vor dem Fernseher hochlegen? Kann man machen! Oder wir versuchen uns mal als Architekten in der Welt der Zuckerbäcker und bauen uns unser eigenes Lebkuchenhaus. Hierzu „Last Christmas“ in Dauerschleife laufen lassen und die Schürze nicht vergessen, denn es wird süß und klebrig! 

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Bild: stock.adobe
Lebkuchenhäuser sind nicht nur mit dem Märchen eng verbunden, sondern vor allem auch mit der Weihnachtszeit. Die Zeit, in der die Tage kürzer und kälter werden und man sich in sein warmes, kuscheliges Zuhause zurückzieht. Ob mit Kindern oder allein – Spaß hat man auf jeden Fall und beim Dekorieren sind der Kreativität keinerlei Grenzen gesetzt. Die Kombination aus Backen und Basteln ist nicht nur für die Kleinen eine tolle Beschäftigung, sondern auch die Großen finden ihren Spaß daran. Gerade die Zusammenarbeit macht das Lebkuchenhaus so besonders und einzigartig. Ob das Häuslein dann selbst vernascht wird oder an Oma und Opa verschenkt wird, ist jedem selbst überlassen. 

Wer es lieber schnell und einfach hat, kann unter anderem im gut sortierten Lebensmittelhandel, aber auch im Internet fertig gebackene Elemente erwerben – ebenfalls sind passende Verzierungen inbegriffen. Für die meisten Bastelsets wird zusätzlich lediglich etwas Eiweiß für den Zuckerguss sowie ein Spritzbeutel benötigt, alles andere liegt bei. Preislich ist ein solches Hexenhaus ab circa acht Euro erhältlich, etwa 20 Minuten sind für den Aufbau einzuplanen. 

Super-Kleber: Zuckerguss?

Damit das Lebkuchenhaus nicht zusammenbricht, ist die richtige Zubereitung des Zuckergusses das A und O! Eine zu flüssige Konsistenz ist hierbei nämlich nicht zielführend! Der Puderzucker muss im richtigen Verhältnis zum Eiweiß hinzugemischt werden. Unser Tipp: Eiweiß gibt es auch im Tetrapack oder in der Flasche. Zwar ist dieses dann etwas teurer, jedoch bleibt kein Eigelb übrig, welches schnell aufgebraucht werden müsste. Zudem sind die Produkte aus dem Supermarkt pasteurisiert, was wiederum eine deutlich längere Haltbarkeit verspricht.

Das Weihnachtsbacken für Groß und Klein kann beginnen! 

Wer sein Lebkuchenhaus gänzlich selbst backen und bauen möchte, muss sich allerdings schon ein wenig Zeit nehmen, da zum Beispiel der Teig über Nacht im Kühlschrank ruhen muss. Somit kann man gut zwei Tage für das Backen und Dekorieren einplanen. Die Auswahl der Materialien für die Dekoration des Häuschens kann ganz nach Belieben erfolgen – je nachdem, wie bunt das Kunstwerk schlussendlich werden soll. Die Materialkosten der „Hexenhäuser“ sind gering, allerdings kann man sich bei den Verzierungen austoben und die Kosten damit deutlich in die Höhe treiben. 

REZEPT: 

Zutaten: 
  • Circa 150 Gramm Honig (je nach Belieben)
  • 80 Gramm Zucker
  • 50 Gramm Butter
  • 400 Gramm Mehl 
  • 100 Gramm gemahlene Mandeln 
  • 1 bis zwei Esslöffel Lebkuchengewürz
  • 1 Teelöffel Natron 
  • 1 Ei (Größe M)
Schritte: 

Schablone zeichnen: Bei der DIY-Variante wird mit Stift, Papier und einem Lineal begonnen – Denn auch für ein Lebkuchenhaus benötigt man einen Bauplan. Vorsicht: Je höher und spitzer das Dach, desto schlechter hält das „Bauwerk“ später.

Zubereitung (am Vortag): Honig, Zucker und Butter in einen Topf geben und unter ständigem Rühren erhitzen, bis der Zucker aufgelöst ist, dann abkühlen lassen. Das Ei in einer großen Schüssel verquirlen, dieses mit gesiebtem Mehl, den gemahlenen Mandeln sowie dem Lebkuchengewürz gut vermengen. Tipp: Man kann hierfür zwar das Handrührgerät benutzen, wir empfehlen jedoch das Kneten mit den Händen, da man so besser merkt, ob der Teig die richtige Konsistenz aufweist. Wenn der Teig zu trocken ist, gerne noch etwas Honig hinzugeben. Ist die Masse zu klebrig, fehlt wiederum Mehl. Den fertigen Teig in einer Frischhaltefolie eingepackt, mindestens drei Stunden (besser über Nacht) im Kühlschrank lagern.

Ausschneiden und Backen: Den Teig 30 Minuten vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen – dadurch wird dieser leichter formbar. Nun die fertige Masse mit feuchten Händen kneten und auf einer mit Mehl bestäubten Unterlage ausrollen (Dicke circa 1,5 Zentimeter). Dann mithilfe der Schablonen die einzelnen Bauteile ausschneiden. Anschließend bei 200 Grad (Umluft 180 Grad) zehn Minuten backen. Der Teig ist fertig, wenn die Mitte des Teigs fest ist, die Ecken aber nicht zu dunkel sind.

Den Zuckerguss zubereiten: Eiweiß steif schlagen und währenddessen Puderzucker hineinrieseln lassen. Zunächst sollte der Zuckerguss recht fest sein, damit das Haus zusammenhält. Die Hälfte wird in einen Spritzbeutel gefüllt und bereitgelegt fürs Dekorieren. 

Zusammenbauen und Dekorieren: Begonnen wird mit den Seitenwänden – Diese mit Zuckerguss auf den Untergrund anbringen und gut trocknen lassen. Damit das Lebkuchenhaus auch wirklich stabil bleibt, kann man nochmal auf beiden Seiten eine Zuckergusslinie ziehen. Nachdem alle Wände fixiert sind, werden die Dachteile genauso angeklebt, ebenfalls die Türe. Dann darf fleißig dekoriert werden!

 

Unsere ultimativen Tipps: 

  • Für den Boden eignet sich nicht nur eine selbst gebackene Lebkuchenplatte, sondern auch ein Untergrund aus Schokolade. Hierzu mindestens drei Tafeln in einer Springform schmelzen – Achtung, diese sollte jedoch nicht zu weich werden. Auskühlen lassen und fertig ist die Bodenplatte! 
  • Wer den Teig dunkler wünscht, damit der Zuckerguss besser zur Geltung kommt, kann Kakao in der Masse untermischen. 
  • Wer keinen Spritzbeutel zur Hand hat, kann sich auch mit einem Gefrierbeutel behelfen. Einfach den Zuckerguss einfüllen und im Anschluss unten eine kleine Ecke abschneiden.
  • Für einen Hingucker sorgen Fenster aus Gummibärchen. Vor dem Backen kann man aus dem Teig „Fenster“ ausstechen. In die entstandenen Freiräume Gummibärchen legen (etwas Luft zum Rand lassen) und damit ab in den Ofen! Die geschmolzene Süßigkeit füllt die Fenster mit einer schönen transparenten und leicht bunten Optik.
  • Sollten Lücken beim Zusammenkleben der einzelnen „Bauteile“ entstanden sein, kann man diese sehr gut mit Süßigkeiten verdecken.
  • Die Zacken von Zimtsternen können wunderbar als Zaun vor dem Lebkuchenhaus verwendet werden. Am Stück und versetzt aufeinandergelegt, eignen sich diese aber auch als schöner Tannenbaum (Mit Zuckerguss überzogen sorgt man für Winterfeeling pur!)
  • Kegelförmige Pralinen mit Zuckerguss überzogen und Zuckerperlen besetzt, zaubern einen mit „Kugeln“ dekorierten Weihnachtsbaum.
  • Das Dach kann mit kleinen Keksen oder Schokolinsen beklebt werden. Lässt man diese ein wenig überstehen, entsteht eine Optik wie bei echten Dachziegeln.
  • Mit Plätzchenformen können aus dem übrigen Teig noch süße Tiere oder Figuren ausgestochen werden, die man dann vor dem Lebkuchenhaus platzieren kann. 
  • Dekorzucker sorgt für das gewisse Etwas: Das Haus hierzu einfach leicht mit Wasser besprühen und den Dekorzucker „rieseln“ lassen! 
  • Eine Lichterkette im Inneren, lässt das fertige Lebkuchenhaus auch im Dunklen erstrahlen! 
FAZIT: 

„Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen!“ Lebkuchenhäuser sind nicht nur eine schöne Geschenkidee, sondern bereiten auch in der Zubereitung eine Menge Freude. Ob komplett selbst hergestellt oder im Bastelset gekauft – beide Varianten versprechen tolle Kunstwerke. Kostentechnisch gibt es kaum einen Unterschied. Zwar scheint das DIY-Häuschen anfangs etwas teurer, da man jedoch meistens schon einen großen Vorrat an Süßigkeiten Zuhause hat, hält sich beides ziemlich die Waage. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Ausprobieren und eine schöne Weihnachtszeit – Ho Ho Ho!