Mach Druck! 3D-Technologie auch für Zuhause?

Einsteigermodelle bereits ab 600 Euro

Einfach mal schnell ein neues Spielzeug drucken. Oder ein Abbild von sich selbst in Miniaturform ins Regal stellen. Oder den kaputten Kochlöffel noch schnell im Handumdrehen klonen. Klingt nach Zukunftsmusik? Dank innovativer 3D-Drucker ist es das jedoch nicht mehr. Eigentlich für die Industrie entwickelt, finden immer mehr Modelle den Weg in private Hände und sorgen dort für völlig neue Möglichkeiten. Doch was taugen die Geräte und lohnt sich die Anschaffung wirklich?

Noch vor ein paar Jahren schien es unvorstellbar, die anspruchsvolle Technik des 3D-Drucks kompakt für den Heimgebrauch umzusetzen. Zweidimensionaler Papierdruck war im Home-Office längst das höchste der Gefühle. Doch immer mehr Hersteller entdecken den Endverbraucher als Markt und bieten eine Vielzahl an Geräten, die auch im heimischen Hobbykeller Platz finden. Die Entwicklung der Technologien ist rasant, bereits 2015 gehörte der 3D-Druck zu einem der größten Trends des Jahres. Seither steigen die Umsätze stetig, zwischen 2014 (Jahresumsatz von ca. 3,3 Mio. US-Dollar) und 2019 soll sich der Umsatz bis zum sechsfachen steigern. Zu einem Viertel wird dabei in den USA produziert. Hauptabnehmer für die Drucker bleibt nach wie vor der Unternehmer mit Produktion, hier setzt laut einer US-Umfrage im Jahr 2014 bereits jeder zehnte auf Bauteile und Erzeugnisse aus 3D-Druckern - so zum Beispiel auch die ganz Großen Namen wie google. Und auch in der Gesundheitsindustrie sind die Geräte auf dem Vormarsch, zum Beispiel für Zahnspangen oder auch diffizilere Produkte wie Prothesen. Im Gesundheitssektor sehen Experten die größten Chancen der Zukunft für Produkte aus dem dreidimensionalen Print, hier könnten selbst filigranste Stücke individuell und maßgeschneidert angefertigt werden.

Für den Eigengebrauch unterscheiden sich die Drucker natürlich und sind deutlich einfacher gestrickt, doch erfordert der Aufbau trotzdem noch technisches Know-How. Bastlern und Tüftlern dürfte das allerdings nur wenige Probleme bereiten. Im Inneren der Fertiggeräte wartet meist das Schichtschmelzverfahren, Fused Deposition Modeling (FDM) oder Fused Filament Fabrication (FFF) genannt. Bei dieser Variante werden geschmolzene Kunststoffe durch einen Düse gedrückt und dann Schritt für Schritt zur gewünschten Form übereinandergeschichtet. Neben dieser Technologie sind auch Stereolithographie-Drucker (SLA) verfügbar, hier wird mit Kunstharz in flüssiger Form gearbeitet, welches ebenfalls zur gewünschten Form verarbeitet wird und dann aushärtet.  

Wer fest entschlossen ist, künftig einen 3D-Drucker sein Eigen zu nennen, hat bereits jetzt die Qual der Wahl. Neben dem Preis sind natürlich auch weitere Merkmale für einen Kauf ganz entscheidend, je nachdem, für was die Neuanschaffung genutzt werden soll. Ab ca. 600 Euro beginnt der dreidimensionale Spaß, nach oben gibt es natürlich kaum Grenzen. Testberichte können hilfreich sein, um sich im Angebotsdschungel zurecht zu finden. Technikexperten prüfen die Geräte auf Herz und Nieren und vergleichen die finalen Erzeugnisse für ein abschließendes Fazit. Als Einstiegsmodell siegte zum Beispiel das Modell Freesculpt EX-1 Basic für rund 700 Euro und auch der XYZprinting Da Vinci 1.0 für 100 Euro weniger überzeugte. Wer sich mit einem Produkt der  Mittelklasse wohler fühlt, kann auf den iRapid Black für ca. 1.000 Euro setzen. Highclass-Geräte, wie zum Beispiel der BQ Witbox (1.700 Euro), der Ultimaker 2 (2.300 Euro) oder der MakerBot Replicator Fifth Generation (3.300 Euro) bringen noch mehr technische Finessen mit und sind für leidenschaftliche Bastler die richtige Wahl.

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