Mit dem eigenen Blog Geld verdienen

Erfolgreich Bloggen

Erst gehe ich ins Bad nach dem Aufstehen. Dann muss ich erstmal gähnen und mein Gesicht begutachten. Danach kratze ich mich an Stellen, die ich hier nicht weiter beschreiben darf. Nun gehe ich die Treppe runter und stelle die Kaffeemaschine an. Ich vergesse jedes Mal, Wasser in den Tank zu füllen. Deshalb piept die Maschine… - Sind Sie noch da? Oder haben wir Sie schon auf den nächsten Seiten verloren? Wer einen erfolgreichen Blog schreiben möchte, sollte auf gewisse Details ein Auge legen. 

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Bild: stock.adobe
Wir klären die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Blog, welche Möglichkeiten es für Blogbetreiber gibt, gewinnend zu wirtschaften, welche Kosten Sie auf dem Schirm haben sollten und welche Vor- und Nachteile dieser Job mit sich bringt. Nun zurück zu der piependen Kaffeemaschine...

Die Voraussetzungen

Im Allgemeinen sorgt die Abstimmung diverser Elemente dafür, dass die Chancen als angesehener Blogger relativ smart stehen. Das Wichtigste zuerst: Sie sollten brennen – metaphorisch gesehen. Wer keine Leidenschaft in sich trägt und die notwendige Euphorie nicht in Worte fassen kann, wird wohl kaum Geld mit seinem Blogvorhaben verdienen... Zudem kommt eine gehörige Menge Selbstmotivation und Disziplin dazu. Dies toppen wir noch mit Ausdauer und gnadenloser Geduld. Ebenfalls spielt das eigene Zeitmanagement in Ihrer Erfolgsstatistik eine wichtige Rolle. Zudem gehen die Aufgabenbereiche eines Bloggers über das Verfassen von Texten weit hinaus: Tätigkeiten wie Content-Vermarktung, Social-Media-Management und die Moderation von Kommentaren, ggf. Fotografie und Video-Dreh und das Design Ihres Blogs zählen ebenso zu den Grundvoraussetzungen wie technische Aufgabenbereiche, z.B. die Administration. Zum Ende hin sei noch ein weiterer, gewichtiger Faktor genannt: Sie müssen sich vom Wettbewerb abheben. Und dies macht SEO (Search Engine Optimization = Suchmaschinenoptimierung) umso wesentlicher.

Die Möglichkeiten

Das Direkt-Marketing. Hier vermietet der Blogbetreiber die freien Werbeflächen auf seiner Website direkt an den Werbetreibenden. Eigenständig verwaltete Werbeflächen bieten lukrative Einnahmen, da alle Beträge direkt an den Blogger gehen. Nachteil: Eigene Verwaltung bedeutet auch einen hohen Arbeitsaufwand. Vor allem bei der Akquise neuer Werbepartner. Wer bloggt, kennzeichnet in der Regel freie Werbeflächen auf der entsprechenden Seite, ebenso auf der Unterseite und stellt dort bedeutsamen Informationen (z.B. Mediadaten und Anzeigenpreise) bereit.

Mit Sponsored Posts - auch Advertorials genannt - verdienen Blogbetreiber ihren Lebensunterhalt nicht mit Werbeanzeigen, sondern mit redaktionellen Beiträgen. Das Ganze sieht wie folgt aus: Blogger schreiben positive Artikel über ein bestimmtes Produkt bzw. ein vorgegebenes Thema oder übernehmen bereits geschriebene und an die Zielgruppe angepasste Artikel von Unternehmen oder Agenturen. Die Höhe der Vergütung wird hierbei durch die Reichweite des Blogs, den Aufwand und die Themenrelevanz bestimmt. 

Affiliate-Marketing - das Empfehlungs-Marketing. Meist ist die Anmeldung bei entsprechenden Partnerprogrammen für Blogbetreiber kostenlos. Die Autoren erhalten Provision, wenn sie ein Produkt oder eine Dienstleistung in ihren Artikeln weiterempfehlen und ein Leser der Empfehlung (dem Link) folgt. Gut zu wissen: Die entsprechende Vermittlungsprovision (ca. 3–10 %) gibt es nur bei erfolgreichem Vertragsabschluss. Zu den wohl bekanntesten Vermittlern zählen affilinet, Awin und das Partnerprogramm von Amazon.

Pay-per-Click-Werbung. Pay-per-Click-Anzeigen sind eine unkomplizierte Möglichkeit, Werbung auf der eigenen Seite zu platzieren und auf diese Weise durch den eigenen Blog seinen heißersehnten Lieblingskäse zu kaufen. Bekanntester Onlinedienst-Vertreter zur Organisation solcher Anzeigen ist Google AdSense. Die Pay-per-Click-Anzeigen werden inhaltlich an die Themen des Blogs angepasst. Die Abrechnung erfolgt pro Klick – je mehr Traffic ein Blog hat, desto profitabler ist die Integration von Anzeigen dieses Formats.

Kosten

Das Starter-Budget für einen Blog pendelt sich in der Regel im ersten Jahr bei ungefähr 500 Euro ein. Exklusive Kosten für die Gewerbeanmeldung. Die Bearbeitungsgebühr ist abhängig von dem Gewerbeamt und kostet zwischen 15 € und 65 €. Weitere Beispiele für mögliche Ausgaben sind: Ein Laptop oder PC, die Buchhaltung, Kontoführung und Steuern, Design-Tools oder Designer, ggf. Mikrofon, ggf. Kamera, sowie für Software und Tools.

Vorteile/Nachteile

Als Blogger zu arbeiten hat reizvolle Vorteile: Unabhängiges Arbeiten, sprich: keine starren Kernarbeitszeiten. Der Arbeitsplatz ist die ganze Welt und zudem dürfen sich Blogschreiber jeden Tag mit ihrem Interessengebiet beschäftigen. Nachteil: Bloggen kostet viel Zeit. Und Energie. Und Geduld. Und Disziplin. Es geht ein mühsamer, monate- oder gar jahrelanger Aufbauprozess voraus, in dem der Blogger nur wenig bzw. gar kein Geld verdient. Erst mit zunehmender Bekanntheit eines Blogs wird dieser auch für werbende Unternehmen interessant.

FAZIT:

Es ist mittlerweile möglich, den eigenen Lebensunterhalt mit einem gut geführten Blog zu führen. Allerdings bedeutet wirtschaftlich Bloggen weit mehr als nur interessante Texte schreiben. Webdesign, Zeitmanagement und der Umgang mit Rückschlägen gehören ebenso dazu wie die technische Aufbereitung der eigenen Website. Sind jedoch verschiedene Partnerschaften geschlossen und die Finanzbasis ist geschaffen, sind in puncto Verdienst keinerlei Grenzen gesetzt. |Text: Stefanie Steinbach