Mit welcher Klimatechnologie man zuhause für Abkühlung sorgen kann

Cool down!

Der Sommer hat in den vergangenen Wochen Fahrt aufgenommen – für viele Freud und Leid zugleich. Endlich die Sonne genießen, ins kühle Nass im Freibad oder See springen, Grillen und Freunde im Biergarten treffen. Aber auch: schwitzen, schwitzen, schwitzen. Vor allem in den eigenen vier Wänden wird Hitze schnell zum Desaster, gerade dann, wenn man über schlechte Dämmung und/oder eine Dachgeschoßwohnung verfügt. Wir haben recherchiert, mit welchen Klimageräten bzw. Klimaanlagen man gut, günstig und energiesparend für Hitze-Abhilfe sorgen kann. 

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Bild: stock.adobe
Was zum Beispiel für uns im Auto während des Sommers völlig normal ist, lässt sich zuhause kaum ertragen. Kein Wunder, denn in Wohnung oder Haus hilft der Fahrtwind bei heruntergelassenen Scheiben eben nicht. Darum heißt es in heimischer Umgebung schnell „mir ist viel zu warm!“. Gerade nachts kann dies zu Schlafproblemen führen, wir schleppen uns also übermüdet und kaputt durch den Sommer. Oder muss das gar nicht sein? Nein, denn verschiedenste Geräte und Technologien ermöglichen eine entspannte Sommerzeit – auch in den eigenen vier Wänden. 

Klimageräte – grundsätzliche Varianten

Die Vorstellung eines kühlen Wohn- und Schlafzimmers ist natürlich toll. Doch die Verbraucherzentralen des Landes sehen die Nutzung von Klimageräten oftmals kritisch, bedingt durch die hohen Anschaffungskosten und natürlich auch den Stromverbrauch, der bei steigenden Energiepreisen immer heftiger zu Buche schlägt. Darum ist für viele der bewährte Ventilator das Mittel der Wahl, wenn es um die subjektive Hitzeregulierung geht. Doch wer darüber hinaus ein „echtes“ Klimagerät möchte, hat die Wahl zwischen folgenden Varianten: 

Monoblock: Bei diesem mobilen Standgerät wird die Abluft durch einen Schlauch und Spalt im Fenster nach außen abgeleitet. Diese Modelle sind nicht fest verbaut und damit wunderbar flexibel einsetzbar, dafür aber nicht die effizientesten Geräte. 

Split-Gerät: Deutlich effizienter, aber keine Lösung für jeden, denn Split-Geräte müssen durch Fachpersonal montiert werden – eine Wandbohrung ist notwendig. Ein Kompressor an der Außenwand verursacht dann zudem Lärm, welcher die Nachbarn stören könnte. 

Mobile Split-Geräte: Sie vereinen Flexibilität und stärkere Leistung. Es bleibt jedoch die Abdichtungsproblematik, wie auch bei den Monoblock-Geräten. 

Gut überlegter Kauf: Argumente, die es im Vorfeld zu durchdenken gilt

Zusammenfassend ist das größte Problem bei mobilen Kühlgeräten, also den Monoblockgeräten, dass die Abluft nach außen geführt werden muss. Der Schlauch, der dafür zum Fenster hinausgelegt wird, schafft natürlich erneut eine Wärmebrücke – denn durch das offene Fenster kann auch wieder warme Luft nach innen dringen. Zudem ist die Leistungsfähigkeit der Geräte natürlich nicht unerschöpflich, bei großen und hohen Räumen stoßen sie schnell an ihre Kapazitätsgrenzen. 

Weitere wichtige Punkte, welche vor einem Kauf bedacht werden sollten: 

Lautstärke: 50 Dezibel ist meist die Mindestlautstärke, mit welchen die leisesten Geräte daherkommen. Zum Vergleich: Ein Ventilator kommt selbst in der höchsten Stufe meist mit weniger als 40 dB daher. 

Anschaffungskosten: Unter 200 Euro lassen sich kaum Monoblockgeräte finden, ein Split-Gerät liegt meist ab ca. 2.000 Euro aufwärts.

Wartungsaufwand: Einmal aufgestellt und für immer ausgesorgt? Leider nicht, denn Klimageräte verursachen Kondenswasser, welches regelmäßig aus den Geräten entfernt werden muss. Auch Filter und Verdampfer sollten regelmäßig gereinigt werden, da sich sonst Bakterien bilden können. 

Welches Gerät ist das Richtige? 

Wer sich diese Punkte gut überlegt hat und weiterhin auf die Anschaffung eines Klimageräts setzt, nimmt sich am besten folgende Checkliste zur Hand: 

Raumgröße

Energieeffizienzklasse

Schallleistungspegel

Entfeuchtungsleistung

Mit diesen Parametern lässt sich im Regelfall schnell kategorisieren, welche Geräte zu den individuellen Bedürfnissen am besten passen. 

Wer als Eigentümer oder nach Absprache mit seinem Vermieter die Möglichkeit hat, ein Split-Gerät einzubauen, steht ebenfalls vor einer Flut aus Angeboten. Wie bereits erwähnt, können diese Geräte nicht selbst eingebaut werden, sondern müssen gemäß der EU-Verordnung 517/2014 von einem zertifizierten Fachbetrieb installiert werden. 

Bei der Wahl des richtigen Split-Geräts sind natürlich ebenfalls die individuellen Raumparameter ausschlaggebend, ein Fachbetrieb übernimmt hier gerne die umfassende Beratung für diese umfangreichere Installation. Wie wäre es, wenn man alles auf einmal haben könnte? Maximale Leistung und trotzdem schnelle Installation? Zugegeben, hundertprozentig treffen leider nicht alle Wünsche zu, aber eine gute Kombination stellen die mobilen Split-Klimaanlagen dar. Sie stehen für mehr Laufruhe, als Monoblock-Geräte und bringen auch mehr Leistung. Die Installation kann selbst vorgenommen werden, ein Techniker ist nicht notwendig. Dafür sind die einzelnen Elemente dann aber auch nicht an der Wand verschraubt, sondern stehen auf dem Boden. 

Größter Minuspunkt: Energiekosten

So schön die Vorstellung eines kühlen Zuhauses auch sein möge, so sehr steht diesem Punkt das Thema Energieverbraucht entgegen. Gerade in den aktuellen Zeiten, in welchen man generell dazu angehalten ist, Energie einzusparen, ist ein zusätzlicher Stromfresser in den eigenen vier Wänden nur schwer zu verargumentieren. 

Natürlich variieren die Kosten von Gerät zu Gerät und auch die Einsatzhäufigkeit trägt elementar zur Rechnung bei. Grundsätzlich hilft folgende Orientierungsrechnung:

Strompreis 0,30 Euro pro kWh

Durchschnittliche Laufzeit 350 Stunden pro Jahr 

Stromkosten: ca. 80 Euro beim Splitgerät und ca. 130 Euro für das mobile Klimagerät

Vorsicht: Ein Strompreis von 0,30 Euro pro kWh ist bereits jetzt nicht mehr die Realität und häufig nur noch in „Altverträgen“ zu finden. Durch die enormen Preissteigerungen der vergangenen Monate, liegt der durchschnittliche Preis momentan bereits bei knapp 38 Cent (Stand Juni 2022) – Tendenz steigend.

Verbraucherzentralen geben aus diesen Gründen zu Bedenken, ob eine Anschaffung im Bereich Klimagerät tatsächlich sinnvoll ist. Bei durchschnittlich ca. 20 heißen Tagen pro Jahr hierzulande könnte man – um Geldbeutel und Umwelt zu schonen – darüber nachdenken, die Hitze einfach auszuhalten (sofern es nicht um exorbitante Temperaturunterschiede geht). Als Alternative steht natürlich nach wie vor der klassische Ventilator im Raum, welcher deutlich niedrigere Anschaffungs- und Energiekosten mit sich bringt und dabei ebenfalls – wenigstens subjektiv – für eine gefühlt kühlere Umgebung sorgt.

FAZIT:

Die Technologien der gängigen Klimageräte unterscheiden sich je nach Installationsart – mobil oder fest installiert. Monoblockgeräte sind schnell einsatzbreit, Split-Klimaanlagen müssen von Fachexperten installiert werden und können nicht ohne Zustimmung des Vermieters oder Miteigentümern angebracht werden. Verbraucherzentralen geben zu bedenken, dass die Energiekosten für Klimageräte bereits beachtlich sind und weiter steigen werden. Der klassische Ventilator könnte daher weiterhin eine Option für heiße Sommertage sein.