Mythos oder Wahrheit? Zehn Sommer-Weisheiten im Faktencheck

Sommer, Sonne, Mythenzeit!

Sobald das Licht angeschaltet wird, muss man alle Fenster sofort schließen, ansonsten werden viele Mücken angelockt. Bei Hitze erfrischen uns eiskalte Getränke und löschen den Durst am besten. Gerade im Sommer gibt es zahlreiche Weisheiten, die einem von irgendjemandem gepredigt wurden und an die man sich seither auch hält, ohne diese „Regeln“ jemals richtig hinterfragt zu haben. Doch was ist nun Wahrheit und was Unsinn? Hier ist er: Der große Sommer-Mythen Faktencheck!

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„Für die perfekte Abkühlung sorgen eiskalte Getränke.“
Draußen ist es heiß und wir wünschen uns sehnlichst eine eiskalte Limonade, ein Glas Cola oder ein alkoholfreies Bier. Verwunderlich ist es nicht, dass bei hohen Temperaturen das Verlangen nach eisgekühlten Getränken besonders groß ist. Anfangs fühlt es sich auch so an, als würden uns diese wunderbar erfrischen – Doch das ist definitiv ein Irrtum! Kalte Flüssigkeit gibt unserem Körper sogar ein falsches Zeichen und im Endeffekt schwitzen wir danach umso mehr. Das liegt daran, dass wir sehr viel Energie benötigen, um die niedrigen Temperaturen der Getränke zu regulieren. Weist die Flüssigkeit Zimmertemperatur auf oder ist warm, so ist dies für den Körper am besten. Unser Tipp: Eine Tasse Pfefferminztee verspricht einen absoluten Frischekick an schwülen Sommertagen! 

„Eine kalte Dusche hilft unserem Körper dabei, sich bei Hitze abzukühlen.“ 
Nein, das stimmt so nicht! Es ist nämlich kontraproduktiv, unseren überhitzten Körper mit kaltem Wasser abzuduschen. Ähnlich wie bei gekühlten Getränken haben wir kurz danach zwar zunächst den Eindruck, dass wir uns besser fühlen, aber für unseren Kreislauf ist der „kalte Schauer“ alles andere als gut. Enorme Hitze im Sommer ist für diesen ohnehin schon eine Belastung. Versuchen wir unseren aufgeheizten Körper dann noch mit einer kühlen Dusche zu erfrischen, so wirkt sich dies ebenfalls negativ auf unseren sowieso schon überforderten Kreislauf aus. Schlussendlich schwitzen wir im Anschluss auch noch mehr. 

Hilfreich bei Wärme ist es, vor dem zu Bett gehen lauwarm zu Duschen und weitgehend auf das Abtrocknen zu verzichten – Das Wasser wird von alleine verdunsten und dabei unserem Körper Wärme entziehen. 

„Im beziehungsweise auf dem Wasser bekommt man einen Sonnenbrand deutlich schneller.“
Das ist wahr! Leider unterschätzen viele von uns die Kraft der Sonne – Selbst circa einen Meter unter dem Wasser lauert noch Gefahr in Form von UV-Strahlung. Viele von Ihnen werden es lieben, auf einer Luftmatratze liegend beispielsweise im Meer ein Sonnenbad zu nehmen. Doch Vorsicht: Die Strahlen der Sonne werden vom Wasser reflektiert, sodass die UV-Strahlung dadurch deutlich verstärkt wird.

„Auch im Schatten wird man braun. Außerdem ist die Bräune dann schöner und hält länger.“
Zum Teil ist das so! Sich weitgehend im Schatten aufzuhalten, statt in der Sonne zu „braten“ ist natürlich deutlich besser für unsere Gesundheit und braun wird man unter einem Baum oder unter einem Sonnenschirm trotzdem. Zwar dauert der Bräunungsprozess im Schatten etwas länger, ist dafür aber für unsere Haut erheblich schonender. Zusätzlich ist die Bräune auch gleichmäßiger, was den optischen Aspekt bestätigt. Leichte Bewegung im Schatten wie beispielsweise Ballspiele oder Ähnliches verstärken das gleichmäßige Bräunen. Bei dem Aspekt, ob unsere Haut wirklich länger braun bleibt, gehen die Meinungen deutlich auseinander. Die einen halten dies für einen Trugschluss, andere sind davon überzeugt. Klar ist, dass eine direkte Sonneneinstrahlung für unsere Haut alles andere als gut ist. Dass sich die Haut nach dem Bräunen in der prallen Sonne schneller abschuppt, ist für viele Fakt, andere sind jedoch skeptisch.

„Einen Sonnenbrand kann man bei bewölktem Himmel beziehungsweise im Schatten nicht bekommen.“
Vorsicht, denn das ist ein großer Irrtum. Bitte nicht vergessen! Da auch im Schatten oder ohne blauen Himmel noch circa 40 Prozent der UV-Strahlen durchdringen, sollte man sich unbedingt eincremen, um einen Sonnenbrand zu vermeiden.

„Wasserfeste Sonnencreme muss nur einmal aufgetragen werden.“
Stopp! Erstaunlicherweise ist es so, dass eine Sonnencreme selbst dann als „wasserfest“ ausgezeichnet werden darf, wenn nach dem Aufenthalt im Wasser nur noch 50 Prozent des Sonnenschutzes nachweisbar sind. Deswegen bitte öfters und auch gründlich Eincremen!

„Zur Mittagszeit ist es am heißesten.“ 
Auch das ist ein Mythos, der jedoch weit verbreitet ist. Empfohlen wird oftmals, sich bei der großen Mittagshitze in einem kühlen Innenraum aufzuhalten und das Joggen lieber auf den Abend zu schieben – Doch genau dann, meistens zwischen 17 und 18 Uhr, lässt sich die höchste Temperatur feststellen. Wer im Sommer auf sein geliebtes Training nicht verzichten möchte, betätigt sich am besten morgens zwischen 6 und 9 Uhr sportlich. Zu diesem Zeitpunkt ist die Luft noch relativ frisch sowie kühl und die Ozonbelastung am niedrigsten.

„Große Mengen an Deo begünstigen, dass wir umso mehr Schwitzen.“
Was gibt es Lästigeres als an heißen Sommertagen stark zu schwitzen? Sind unsere Schweißdrüsen überaktiv und mussten wir schon oft Schweißflecken kaschieren, so nutzen wir Deo auch gerne mal in größeren Mengen und öfter als beispielsweise an kühleren Tagen. Andere warnen uns dann meistens und sind sich sicher, dass wir durch diese Handlung an anderen Körperstellen dafür umso mehr Schwitzen. Dieser Mythos ist halb wahr, halb falsch. Er trifft zu, sofern wir zu stark aluminiumchloridhaltigen Deos greifen. Deswegen lieber natürliche Varianten verwenden – Diesen wird nachgesagt, dass sie genauso gut oder in vielen Fällen sogar besser vor unangenehmen Schweißgeruch schützen.

„Licht in unseren Räumlichkeiten zieht Mücken magisch an.“ 
Licht lockt Stechmücken keineswegs an, da sich diese mit ihrem Geruchssinn orientieren und beispielsweise auf unseren Schweiß reagieren. Viele andere Insekten wie Schnaken werden durch Licht wiederum angelockt, diese sind aber alle nicht daran interessiert, sich an unserem Blut zu laben!

„Mücken lieben besonders süßes Blut.“
Manche Menschen haben andauernd juckende Mückenstiche, andere wiederum werden fast oder sogar gänzlich von den fliegenden Plagegeistern verschont. Dass Mücken „süßes Blut“ bevorzugen, ist allerdings ein großes Missverständnis. 

Mücken haben tatsächlich ihre Vorlieben, reagieren aber vielmehr auf den Geruch, den wir abgeben. 

FAZIT:
Sommer, Sonne, Mythenzeit! Zwar sind Ratschläge rund um das Verhalten bei hohen Temperaturen gut gemeint, doch gerade bei Hitze sollten wir stets wachsam bleiben. Auch wenn viele Weisheiten stimmen, gibt es dennoch zahlreiche Tipps, die nur ein „laues Sommerlüftchen“ sind. Deswegen: Lieber genau hinhören und noch einmal überlegen, um auch bei starker Hitze alles richtig anzugehen. Und jetzt wünschen wir Ihnen noch einen schönen Sommer voller entspannter Tage und bester Erholung!