Nachhaltige Landwirtschaft und starke Industrie in Großaitingen
Im Rahmen seiner regelmäßig stattfindenden Unternehmensbesuche machte sich Landrat Martin Sailer kürzlich ein Bild von zwei besonderen Betrieben in Großaitingen: dem ökologisch wirtschaftenden Familienbetrieb Meitinger sowie dem dort ansässigen hochautomatisierten Standort der Avangard Malz AG. Beide Unternehmen zeigen, wie innovative Ansätze und nachhaltiges Wirtschaften zur regionalen Wertschöpfung beitragen.
Ökologische Landwirtschaft mit Weitblick
2010 haben Klaus und Sonja Meitinger ihren Familienbetrieb, der Mitglied der Öko-Modellregion Stadt.Land.Augsburg ist, erfolgreich auf Bioprodukte umgestellt: Auf rund 115 Hektar werden unter anderem Karotten, Zwiebeln, Kartoffeln und Sellerie für regionale Verarbeiter sowie Getreide zur Weitervermehrung für andere Biobetriebe angebaut. Ein besonderes Standbein stellt die Trocknung und Reinigung von Sojabohnen dar – ein Bereich, in dem der Betrieb durch clevere Lagerlogistik nahezu ganzjährig auslastet ist. „Unsere Zusammenarbeit mit der Öko-Modellregion war ein wichtiger Schritt. Wir haben so nicht nur wertvolle Tipps erhalten, sondern auch der Kontakt, der zur Partnerschaft mit der Bäckerei Cumpanum geführt hat, wurde so hergestellt“, betonte Klaus Meitinger im Gespräch. Neben der landwirtschaftlichen Tätigkeit schuf Familie Meitinger parallel wertvollen Wohnraum für ältere Menschen im Ortskern: So wurde der ehemalige Gasthof „Zum Adler“, ein denkmalgeschütztes Gebäude in Großaitingen, aufwendig zu altersgerechtem Wohnraum umgebaut. Nach einer Führung über den landwirtschaftlichen Hof der Familie konnte sich Landrat Sailer am Herrenberg selbst von dem Projekt überzeugen. Der Umbau der Wohnungen befindet sich aktuell in der finalen Phase und wie Sonja Meitinger berichtete, ist noch eine große WG-Wohnung für drei bis vier Personen verfügbar. Landrat Sailer freute sich über das Engagement der Familie: „Hier wird Ökologie mit unternehmerischer Weitsicht verbunden – ein echter Vorzeigebetrieb für den südlichen Landkreis.“
Malz aus Großaitingen für die bayerische Bierkultur
Ein weiterer Besuch führte Sailer gemeinsam mit Großaitingens Bürgermeister Erwin Goßner zur Avangard Malz AG, dem größten Malzproduzenten Deutschlands. Am Standort Großaitingen werden jährlich rund 60.000 Tonnen Malz aus circa 75.000 Tonnen regionaler und internationaler Braugerste und Brauweizen für die Brau- und Lebensmittelindustrie produziert – ein hochautomatisierter Prozess, der in Großaitingen mit 25 Mitarbeitenden abgewickelt wird. Betriebsleiter Henning Stoll führte durch die Produktionsanlagen und erläuterte aktuelle Herausforderungen und Zukunftspläne. „Malz ist ein Produkt, das in jeder bayerischen Brauerei gebraucht wird. Wer hier in Bayern ein Bier trinkt, kann davon ausgehen, dass es mit Malz aus Großaitingen gebrautwurde“, so Stoll. Besonders im Fokus stehen derzeit die Themen Energieversorgung und Nachhaltigkeit. Die Transformation des Betriebes weg von fossilen Energieträgern hin zu regenerativen Energieformen stellt für die Führung der Avangard Malz AG eine große Herausforderung dar. Einen energieintensiven Betrieb sicher zu versorgen und dabei den CO2-Fußabdruck zu verringern, ist das Ziel. „Die Verbindung von industrieller Leistungsfähigkeit, Automatisierung und ökologischem Umdenken ist zukunftsweisend. Betriebe wie Avangard Malz stärken unseren Landkreis sowohl wirtschaftlich wie ökologisch“, so Landrat Sailer.
Landrat Martin Sailer zeigte sich von beiden besuchten Unternehmen sehr angetan: „Unsere Region lebt von genau solchen engagierten Betrieben. Es ist bemerkenswert zu sehen, wie hier in Großaitingen mit Know-how, Mut zur Veränderung und einer klaren Vision gearbeitet wird.“