neu gebaute Unterkunft in der Elsa-Brandström-Straße

Landkreis OA errichtete Geflüchteten-Unterkunft in Sonthofen

Aufgrund der weiterhin hohen Zugänge von Asylbewerberinnen und Asylbewerber und Geflüchteten ist im Landkreis Oberallgäu die Kapazitätsgrenze bereits seit Längerem erreicht. Der Landkreis hat in der Elsa-Brandström-Straße auf einem Grundstück der Stadt Sonthofen zusammen mit dem SWW, dem kommunalen Wohnungsbauunternehmen im Oberallgäu, eine Flüchtlingsunterkunft errichtet. Der Bau der Unterkunft wurde im Herbst 2022 begonnen und konnte jetzt fertiggestellt werden.

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Insgesamt können im neuen Gebäude der Elsa-Brandström-Straße 54 Geflüchtete untergebracht werden.Bild: Anja Neuhauser Presse Landratsamt OA
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Am gestrigen Dienstag wurde die Unterkunft bereits zum Teil belegt. Dort unterkommen sollen überwiegend Familien, die bisher in einer Unterkunft im Salzweg in Sonthofen leben. Insgesamt können im neuen Gebäude der Elsa-Brandström-Straße 54 Geflüchtete untergebracht werden. Es wurden sechs Familienzimmer eingerichtete und 12 Doppelzimmer. Vor Ort kann selbst gekocht werden, es gibt keinen täglichen Lieferdienst.

Die Unterkunft in der Elsa-Brandström-Straße soll einer Nutzung von mindestens 40 Jahren dienen und auch auf die Zukunft gesehen an einkommensschwache Menschen als Sozialwohnungen vermietet werden können. Vorerst allerdings, zielt die Unterkunft darauf ab, den steigenden Bedarf an sicheren Unterkünften zu decken und gleichzeitig die Integration der Geflüchteten im Landkreis zu fördern.

Landrätin Indra Baier-Müller hat sich vor der Nutzung der neuen Unterkunft zusammen mit dem Bundestagsabgeordnetem Stephan Thomae (FDP) ein Bild vor Ort gemacht. Es fand ein reger Austausch bezüglich der aktuellen Flüchtlingssituation im Landkreis Oberallgäu statt: „Wir versuchen seit längerem, die Quoten im Landkreis zu erfüllen und geben unser Bestes die Menschen hier im Landkreis unterzubringen. Bisher gelingt uns das auch, dank der Unterstützung vieler engagierter Gemeinden im Landkreis. Doch der Zugang von Geflüchteten nimmt ein Ausmaß an, dass nicht mehr lange bewältigt werden kann. Mit Blick auf die nächsten Monate bereitet es mir Sorge, wie wir die Situation weiterhin bewerkstelligen sollen. Mein großer Dank gilt bzgl. der Unterbringung  vor allem den privaten Vermietern, den Bürgerinnen und Bürgern, die den Landkreis mit der Bereitstellung von Wohnraum, bisher so großartig unterstützten. Auch die Helferkreise leisten unglaubliches – Ihnen gilt meine Hochachtung und Dank für Ihre Unterstützung“, so Indra Baier-Müller vor Ort.

Auch Bundestagsabgeordneter Stephan Thomae war von der neuen Flüchtlingsunterkunft begeistert, betonte allerdings auch, dass solche Bauten, gerade im Hinblick auf den regionalen Wohnungsmarkt, kein Standard seien. „Wir brauchen eine neue Realpolitik bei der Migration. Die Zahlen müssen runter, sonst überlasten wir die Kommunen und die Menschen vor Ort. Dazu braucht es eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen, und da gehen wir nun die Versäumnisse der Vorgängerregierung an: von der Bekämpfung der Fluchtursachen, einer entschlossenen Bekämpfung der Schleuserkriminalität, dem Vorankommen in der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems GEAS, Kontrollen der Binnengrenzen, der Reduzierung von Migrationsanreizen in unserem Asyl- und Sozialsystem bis hin zu entschlossenen Abschiebungen.“