Neue deutsche Bildungsmarke für Ulm

Innovative Bildungswege für das Elektrotechnik-Handwerk

Gegründeter Projektbeirat wählt Vorsitzenden – Handwerkskammer Ulm entwickelt mit Kooperationspartnern neue und innovative Bildungswege etwa für das Elektrotechnik-Handwerk Die Bildungslandschaft in Deutschland nachhaltig verändern – das ist das Ziel der Handwerkskammer Ulm, ihrer Verbund- und Kooperationspartner im Projekt ‚Exzellenz Handwerk‘. Jetzt hat zum ersten Mal der eigens für die Umsetzung des Vorhabens gegründete Projektbeirat getagt. Als strategisches Gremium soll der Beirat die Handwerkskammer und ihre Partner bei der Entwicklung des neuen Bildungsmodells beraten. Für die exzellente Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte von morgen ziehen zahlreiche Institutionen und Akteure an einem Strang. Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer UIm: „Unsere Handwerksbetriebe spielen im Team mit Hochschulen, Forschungsinstituten, kommunalen Trägern und der Arbeitsagentur. Das spiegelt auch der nun gegründete Beirat, der das Projekt über die Laufzeit von vier Jahren hinweg strategisch begleiten wird.“ Das Gremium hat in seiner ersten Sitzung Prof. Dr. Reinhold von Schwerin zum Vorsitzenden gewählt. Den stellvertretenden Vorsitz übernimmt Uwe Wöhrle von der Handgrätinger Elektro-Anlagen GmbH aus Ulm.

Prof. von Schwerin ist Prodekan der Fakultät Informatik an der Technischen Hochschule Ulm und stellvertretender Direktor der School of Advanced Professional Studies (SAPS) der Universität UIm und Technischen Hochschule Ulm. Uwe Wöhrle führt neben seinem Handwerksbetrieb auch die Kreishandwerkerschaft Ulm/Alb-Donau sowie die Elektro-Innung Ulm/Alb-Donau. Er ist zudem Mitglied des Vorstands der Handwerkskammer Ulm.

Mehlich: „Das Bundesbildungsministerium hat uns beauftragt, eine Bildungsmarke für die Exzellenz im Handwerk zu entwerfen. Dann bieten wir dem Hauptschüler einen durchgängigen Weg bis zum Master an. Maximale Durchlässigkeit für maximale Bildung. Und dafür suchen wir uns das jeweils beste aus akademischer und beruflicher Bildung aus.“ Besonders wichtig ist den Projektbeteiligten, dass die neuen Bildungsgänge eng an den Bedarfen der Praxis ausgerichtet sind. Handwerksbetriebe sollen konkret dabei unterstützt werden, geeignete Fachkräfte anzuwerben und auszubilden. Auch die Übertragbarkeit der entwickelten Konzepte auf andere Gewerke und ihre langfristige Verstetigung überwacht der Projektbeirat. Dazu Anna Allinger, Fachbereichs- und Projektleitung für ‚Exzellenz Handwerk‘: „Nach einem Jahr der Ideenfindung, Planung, Konzeptionierung und des Netzwerkaufbaus können wir endlich starten. Die erste Exzellenzqualifikation bieten wir ab Herbst 2021 im Elektrotechnik-Handwerk an mit den Schwerpunkten intelligente und energetische Gebäudetechnologie und Systemvernetzung.“ Im Gebiet der Handwerkskammer Ulm von der Ostalb bis zum Bodensee gibt es insgesamt 1.162 Elektrotechnikerbetriebe. Allinger weiter: „Die Inhalte des Bildungsmodells entwickeln wir dabei in engem Austausch mit unseren Projektpartnern, vor allem den Handwerksbetrieben, damit die Angebote wirklich bedarfsgerecht sind. Dafür ist auch der gegründete Projektbeirat von zentraler Bedeutung.“ Ziel ist es, landesweite Entwicklungen einzubringen, verschiedene Interessenslagen zu integrieren, Parallelentwicklungen zu anderen Bildungsgängen zu vermeiden und den Transfer in das Berufsbildungssystem bzw. in die Bildungspolitik zu begleiten.

Zum InnoVET-Projekt „Exzellenz Handwerk“
Als eines von zwei Projekten in Baden-Württemberg und 17 in Deutschland fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Konzept ‚Exzellenz Handwerk‘ der Handwerkskammer Ulm in den nächsten vier Jahren mit bis zu 4,5 Millionen Euro im Rahmen des Wettbewerbs „Zukunft gestalten – Innovationen für eine exzellente berufliche Bildung“, kurz InnoVET. Das Projekt ‚Exzellenz Handwerk‘ wird die Berufsbildung für junge Menschen noch attraktiver machen. Künftig soll sich ein junger Mensch nicht schon beim Schulabschluss endgültig für einen Bildungsweg – also entweder beruflich oder akademisch – entscheiden müssen. Mehrere Wege führen zum Ziel. Leistungsnachweise sollen künftig leichter angerechnet werden können. Ziel ist, dass sich junge Menschen entsprechend ihrer Fähigkeiten entwickeln und wachsen können und so hoch ausgebildeter Nachwuchs für Handwerksbetriebe entsteht.