Neue Studie: Macht Corona dumm?

Intelligenztest mit Erkrankten zeigt alarmierende Ergebnisse

Eine Studie von britischen Hirnforschern zu Corona lässt aufhorchen: Laut der Untersuchung kann sich eine Infektion mit Covid-19 auch negativ auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirken.

Bislang waren lediglich Corona-Spätfolgen wie etwa Atemnot oder Erschöpfung belegt, doch mittlerweile wurden auch erstmals die Auswirkungen einer Erkrankung auf das Gehirn belegt.

Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten

Forscher des Imperial College in London haben untersucht, wie stark Covid-19 die kognitiven Fähigkeiten von Patienten beeinträchtigen kann. Sie analysierten dazu Daten von über 80.000 Teilnehmern, die innerhalb des Jahres 2020 einen Intelligenztest gemacht hatten. Von diesen Personen hatten sich 12.689 mit dem Virus infiziert. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass diejenigen, zuvor an Corona erkrankt waren, im Vergleich deutlich schlechter abschnitten als Menschen, die sich nicht mit dem Virus angesteckt hatten. Die größten Schwierigkeiten hatten sie bei Aufgaben, die Planung, Problemlösung und logisches Denken erforderten.

Gehirnalterung um zehn Jahre

Zudem zeigt die Studie, dass Personen, die intensivmedizinisch behandelt werden mussten und an ein Beatmungsgerät angeschlossen waren, das größte Defizit aufwiesen: Ihr IQ war um circa sieben Punkte niedriger, was einer Gehirnalterung von etwa zehn Jahren entspricht. Damit waren Auswirkungen sogar größer als bei Personen, die angaben, eine Lernschwäche zu haben oder einen Schlaganfall gehabt zu haben. Die beobachteten Defizite passen zusammen mit Aussagen von Long-Covid-Patienten, die über Konzentrationsschwierigkeiten und eine Art „Gehirnnebel“ berichteten. Nun müsse herausgefunden werden, wie, warum und wie lange die Beeinträchtigungen stattfinden. Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte bereits auf Twitter auf die interessante und gleichzeitig alarmierende Untersuchung hingewiesen.