Nutz- und Ziergärten bei Hitze richtig bewässern

Wasser marsch!

Der Klimawandel betrifft uns alle: Auch für die Hobbygärtner und Gartenfreunde ist die globale Erwärmung zu einem Problem geworden, denn es fehlen Niederschläge, die den Erdboden mit ausreichend Wasser versorgen. Selbst mit einem zeremoniellen Regentanz schaffen wir es nicht, die Götter zu bewegen, dass der Himmel seine Schleusen öffnet. Was bleibt uns also anderes übrig, als den Gartenschlauch oder die Gießkanne ins Spiel zu bringen und wertvolles Trinkwasser aus dem Hahn fließen zu lassen. Wie kann man hierbei sparen und was sollte man beachten?

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Es ist gar nicht so kompliziert, den Garten effektiv zu gießen und zusätzlich noch den Wasserverbrauch zu reduzieren – Dieser stellt nämlich gerade in aktuellen Zeiten einen hohen Kostenfaktor dar. Gerne weiterlesen, die nachfolgenden Tipps könnten Ihnen helfen!

Wann sollte man bestenfalls gießen?
In großen Hitzeperioden kommt man nicht darum, mindestens zweimal die Woche die Pflanzen zu bewässern – Sollte keine Feuchtigkeit in Form von Regen vom Himmel fallen. Um dabei Verdunstungsverluste zu vermeiden, ist es von Vorteil, frühmorgens das abgekühlte Erdreich mit Nass zu versorgen – Und das bitte kräftig, da der Grundsatz besagt: Lieber nicht zu oft in kleinen Mengen, sondern bevorzugt seltener und in ausreichender Menge gießen. Bewässern mit der geeigneten Methode und zur optimalen Zeit spart Ressourcen. Ein zusätzlicher Nebeneffekt: Wer morgens zeitig aufsteht, fängt nicht nur wie der frühe Vogel den Wurm, sondern dämmt so außerdem eventuelle Schneckenpopulationen ein. Unsere „schleimigen Freunde“ lieben es nämlich feucht und dunkel. Deswegen ist das abendliche Wässern nicht von Vorteil. Pilzkrankheiten bei Pflanzen können dadurch ebenfalls begünstigt werden.

Würden wir in der Hitze der Mittagszeit gießen, so verdunstet unser kostbares Nass, ohne, dass es den Wurzeln von unserem Gemüse und von unseren Blumen zur Verfügung stehen kann. Auch geringe Wassergaben versorgen die Wurzeln der Pflanzen nicht ausreichend mit Flüssigkeit, da diese nicht bis in die tieferen Bodenschichten vordringen kann. 

Grünzeug benötigt unterschiedliche Mengen Wasser – Unser Rasen zum Beispiel kommt mit einer Trockenperiode eher gut zurecht und erholt sich nach einem kräftigen Schauer schnell wieder. Hortensien, Phlox, Rittersporn oder frisch gepflanzte Stauden benötigen wiederum größere Mengen H2O, da vor allem die neu eingesetzten Stauden noch über keine tiefgehenden Wurzeln verfügen und diese erst ausbilden müssen. Das Blattwerk sollte nicht begossen werden, sondern der Gießstrahl sollte immer direkt in den Wurzelbereich gerichtet werden.  

Damit das notwendige Nass besser und schneller in das Erdreich einsickern kann, ist es von Nutzen, die Oberfläche regelmäßig mit einer Harke aufzulockern – Dabei möglichst flach arbeiten, nicht zu tief! Die so entstehenden feinen Krümelstrukturen speichern zusätzlich die Feuchtigkeit. Durch das Harken wird das Kanalnetz dann unterbrochen, in welchem vorheriges Gieß- oder Regenwasser versickert ist. So verdunstet wertvolles Nass nicht mehr so leicht. Eine Gärtnerregel sagt: „Einmal harken, spart dreimal gießen.“ 

Um bei unserem geliebten Grün die Verdunstung zusätzlich zu verringern, ist eine Mulchschicht von großem Vorteil, denn die Feuchtigkeit wird von den unteren Schichten nicht mehr so leicht an die Erdoberfläche abgegeben. Ein weiterer Aspekt: Unkraut kann mit einer Mulchschicht aus beispielsweise Humus oder Rindenmulch weniger keimen. 

Wertvolles Trinkwasser sammeln
Wer kostenloses Nass aus den Wolken „horten“ möchte, schont nicht nur seinen Geldbeutel und die Umwelt – Zudem wird Regenwasser von den meisten Pflanzen besser vertragen, da es einen neutralen pH-Wert hat, kein Chlor und kein Fluor enthält und kalkfrei ist. 

Sammelbehälter gibt es in verschiedenen Ausführungen im Handel käuflich zu erwerben:

Die Regentonne ist die günstigste Variante und wird oberirdisch an ein Regenfallrohr angeschlossen. Über einen Zapfhahn oder über eine zusätzliche Regenfasspumpe ist eine bequeme Bewässerung möglich. Mit einem Fassungsvermögen von circa 200 bis 1.000 Liter erhält man zahlreiche Modelle aus unterschiedlichen Materialien – Je nach Gefallen. Empfehlenswert ist eine zusätzliche Abdeckung, um die Bildung von Algen und das Ansiedeln von Insektenlarven zu verhindern. 

Der unterirdische Flachtank kann mit etwas Geschick und kräftigen Muskeln ohne Probleme installiert werden. Im Vergleich zur Regentonne steht ein größeres Volumen zur Verfügung: Ein Flachtank kann rund 1.500 Liter – nach Belieben auch mehr Flüssigkeit – fassen. Da man diesen Regenwassertank in einer Grube einlässt, wird ebenso wie bei einer Zisterne kein wertvoller Platz von Garten beziehungsweise Terrasse blockiert.

Eine Zisterne einzubauen, erfordert einen größeren Aufwand, da ein tiefer Erdaushub notwendig ist. Zwar ist der Anschaffungspreis für eine Zisterne relativ hoch, dennoch amortisieren sich die Kosten auf lange Sicht gesehen definitiv und aus ökologischer Sicht lohnt sich die Investition ebenfalls. Vor dem Einbauen ist es empfehlenswert, sich bei der jeweiligen Gemeinde über mögliche Vorschriften zu informieren. Ratsam wäre es außerdem, eine Zisterne immer dann in Erwägung zu ziehen, wenn größere Dachflächen zur Verfügung stehen, die ausreichend Niederschläge einleiten.

FAZIT:
Pflanzen sollten regelmäßig und reichlich statt öfter und wenig gegossen werden. Vorzugsweise morgens wässern, denn abends sind die Gewächse aufgeheizt und kaltes Gießwasser würde deswegen wie ein Schock für unsere Pflanzen wirken. Eine Wildblumenwiese benötigt weniger Nass wie ein Zierrasen. Beim Gießen bitte stets nur den Wurzelbereich bewässern und das Blattwerk möglichst aussparen. Regentonne, Flachtank und Zisterne helfen uns dabei, Regenwasser effektiv sammeln zu können.