NGO erhebt Beschwerde gegen Pinterest wegen heimlichen Sammelns von Nutzerdaten

Gegen den Online-Dienst Pinterest ist in Frankreich eine Beschwerde wegen unerlaubten Sammelns von Nutzerdaten für personalisierte Werbeanzeigen eingegangen. Das Tracking von Nutzern ohne deren Einwilligung verstoße gegen zwei Artikel der EU-Datenschutzgrundverordnung, hieß es in einer Mitteilung der Datenschutzorganisation None Of Your Business (NOYB), die der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag. Die NGO reichte am Dienstag eine Beschwerde bei der französischen Datenschutzbehörde (Cnil) ein.

Durch das Sammeln der Nutzerdaten würde Pinterest "unrechtmäßig von den persönlichen Daten der Menschen profitieren, ohne dass diese es jemals herausfinden", hieß es in der Erklärung der in Wien ansässigen Organisation. Sie hatte eine Beschwerde einer französischen Nutzerin der Plattform erhalten. Auf dem Online-Fotodienst Pinterest können sich Nutzer über Lifestyle-Themen austauschen.

Die NGO fordere eine ordnungsgemäße Verarbeitung der Daten der "rund 130 Millionen Nutzer, die Pinterest in der Europäischen Union hat", sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Pinterest teilte mit, dass das Unternehmen noch keinen Einblick in die Beschwerde erhalten habe. Ein Unternehmenssprecher versicherte aber, dass der Einsatz personalisierter Werbung des Unternehmens mit dem europäischen Datenschutzrecht vereinbar sei.

NOYB reicht häufiger Beschwerden bei einzelnen Datenschutzbehörden in der EU ein, um die tatsächliche Durchsetzung der im Jahr 2018 erlassenen EU-Datenschutzgrundverordnung zu erreichen. Diese legte strenge Regeln für die Erhebung personenbezogener Daten in Europa fest.