Impfen gegen das Corona-Virus? Pro und Contra

Argumente für und gegen die mögliche Covid19-Impfung

Eine Impfung gegen das Corona-Virus käme für einen Großen Teil der Bevölkerung sofort in Frage, allerdings schließen es dennoch viele für sich aus. Wir haben zu diesem Thema daher Pro als auch Contra-Argumente beleuchtet. Wie stehen Sie zur möglichen Impfung?Kommentieren Sie diesen Beitrag gerne mit Ihrer Meinung!

PRO Corona-Impfung

Sollte man sich gegen Covid-19 impfen lassen? 
Da das Virus auch durch asymptomatische Personen übertragen werden kann und generell sehr leicht übertragbar ist, breitet sich SARS-CoV-2 schnell aus. Der erste in Europa bereits zugelassene Impfstoff des Unternehmen BioNTech, soll laut Studien mit einer Wirksamkeit von 95 Prozent gegen eine Corona-Infektion schützen. Das bedeutet, dass eine gegen COVID-19 geimpfte Person nach einem Kontakt mit SARS-CoV-2 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erkranken wird. Zwar ist derzeit noch unklar, ob man mit dieser Impfung auch eine Übertragung auf ungeimpfte verhindern kann, dennoch bietet die Impfung laut dem Robert-Koch-Institut einen sehr guten individuellen Schutz vor der Erkrankung.

Wäre eine Impfpflicht für Corona sinnvoll? 
Um eine Herdenimmunität zu erreichen und damit die Ausbreitung des Virus zu verhindern, müssten mindestens 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Dadurch würde die Gesellschaft auch diejenigen schützen, die sich z.B. aufgrund von Vorerkrankungen oder auch ihres Alters nicht impfen lassen können. 
Laut einer Studie des ARD-DeutschlandTREND (Nov. 2020), würden sich ohne Impfpflicht nur 37 Prozent der Befragten auf jeden Fall freiwillig impfen lassen. Weitere 34 Prozent würden dies zumindest wahrscheinlich ebenfalls tun, hingegen 29 Prozent die Impfung derzeit ablehnen. Das Prinzip der Herdenimmunität würde allerdings voraussetzen, dass von Geimpften keine weitere Übertragung des Virus stattfinden kann. Eine Impfpflicht würde in jedem Fall verhindern, dass es zu einer Spaltung in der Gesellschaft kommen könnte, falls bestimmte Dinge des täglichen Lebens nur geimpften Personen möglich wären.

Sind Bedenken gegenüber den Impfstoffen begründet? 
Bereits seit vielen Jahren wird an den sogenannten „mRNA“ Impfstoffen geforscht, deren Ergebnisse nun die Grundlage für den zügigen Covid19-Impfstoff bilden. Normalerweise dauert die Bewilligung von Forschungsgeldern für klinische Studien mehrere Monate. Laut dem Robert-Koch-Institut wird ein Impfstoff erst nach ausreichender Überprüfung auf den Markt gebracht. Durch die Zusammenfassung von nationalen und internationalen Beobachtungen wird sichergestellt, dass auch Risiken von Impfstoffen erfasst werden, die so selten sind, dass sie erst bei einer sehr großen Anzahl durchgeführter Impfungen sichtbar werden, so das RKI. „Alle Daten werden sorgsam geprüft, wie das auch in einem normalen Verfahren wäre. Es wird nur beschleunigt […] Die Geschwindigkeit des Prozesses hat die Sicherheit in keiner Weise kompromittiert.“, bestätigte Rolf Kaiser, Virologe an der Uni-Klinik in Köln. Es müsse lediglich mit Müdigkeit und Erschöpfung oder Kopfschmerzen gerechnet werden. „Beides sind typische Nebenwirkungen, wie wir sie bei RNA-Impfstoffen erwarten...“, so Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, Infektiologe an der Wiener Universität.

CONTRA Corona-Impfung

Sollte man sich gegen Covid-19 impfen lassen? 
Wie bei jeder anderen Impfung sind auch bei der Impfung gegen das Corona-Virus zumindest leichte Nebenwirkungen nicht auszuschließen. Hierzu zählen Rötung, Schwellung oder Schmerzen an der Einstichstelle, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Fieber als mögliche Symptome, die im Falle der Impfverweigerung natürlich erst gar nicht entstehen können. Zudem bietet keiner der derzeit vorhandenen Impfstoffe einen 100 prozentigen Schutz vor der Infektion, ein Restrisiko besteht daher trotz Impfung, was allerdings auch bei fast allen anderen Impfstoffen der Fall ist. Zudem ist noch ungeklärt, ob geimpfte Personen das Virus trotzdem übertragen können und somit nur sich selbst schützen. Sollten diese trotz der Impfung die Erreger verbreiten, tragen sie nicht zur Herdenimmunität bei. „Es ist nicht so, dass der Impfstoff im Menschen einen ‚äußeren‘ Schutz aufbaut“, erklärte Prof. Dr. Eva Hummers, Mitglied der Impfkommission, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Das Virus kann weiterhin in den Körper hineingelangen. Die schützenden Antikörper werden erst danach aktiv und fangen an, den Erreger abzuwehren“. 

Wäre eine Impfpflicht für Corona sinnvoll?
Sollte die Impfung verpflichtend werden, könnte das die Akzeptanz in der Gesellschaft gegenüber der Impfung verschlechtern. Das Vertrauen in die Impfung sollte daher durch Fakten und Studienergebnisse geschaffen werden, um eine Pflicht zur Impfung unnötig zu machen. Die Impfpflicht würde auch gegen Artikel 2 (2) des Grundgesetzes verstoßen: „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.“ Demnach kann kein Mensch dazu gezwungen werden, sich eine Impfung injizieren zu lassen, wenn dies nicht aus freiem Willen geschieht. Der Verstoß gegen dieses Grundgesetz wäre nur durch den Erlass eines entsprechenden Gesetzes möglich. 

Sind Bedenken gegenüber den Impfstoffen begründet?
Aktuell fehlen Ergebnisse aus Langzeitstudien der Impfstoffe. „Es gibt zu diesen Impfstoffen noch keine Langzeitdaten – auch wenn die Studien nach den Zwischenergebnissen weiterlaufen [...] Es bleibt also eine gewisse Unsicherheit“, sagt Allgemeinmedizinerin Eva Hummers, Mitglied der ständigen Impfkommission (STIKO). Wie lange der Impfschutz anhält sowie ob dessen Wirksamkeit bei unterschiedlichen Altersgruppen gleichermaßen gut ist, lässt sich aktuell noch nicht sagen.