Richtige Pflege und Aufladung der Autobatterie: Mit voller Power durch den Winter

Kurzstrecken sind Batteriekiller...

Sie ist das Herzstück eines jeden Fahrzeugs, egal ob Benziner oder Elektroauto: Die Autobatterie. Gerade in den kalten Wintermonaten passiert es aber durchaus, dass die Batterie schwächelt oder komplett den Geist aufgibt. Warum passiert das ausgerechnet jetzt, und wie können Sie Ihre Autobatterie richtig pflegen und aufladen? 

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Bild: stock.adobe
Kalte Temperaturen belasten die Batterie
Tiefe Temperaturen verlangsamen die chemischen Prozesse in der Batterie, wodurch sie weniger Energie liefern kann. Gleichzeitig steigt der Energiebedarf im Fahrzeug: Man schaltet die Sitzheizung an, nutzt Gebläse und Heizungen, um die Scheiben freizubekommen und weil es schneller wieder dunkler wird, benötigen wir auch öfter Scheinwerfer als im Sommer. Für all diese Dinge liefert die Autobatterie entsprechend Strom. Hinzu kommt, dass der Generator (die Lichtmaschine) vor allem bei kurzen Strecken oft nicht genug Zeit hat, um die Batterie wieder vollständig nachzuladen. Die Folge: Eine schwache oder leere Batterie.

Ladezustand der Autobatterie feststellen
Den Ladezustand Ihrer Autobatterie können Sie mit einem Spannungsmessgerät überprüfen. Eine voll geladene Batterie zeigt eine Spannung von etwa 12,6 bis 12,8 Volt an. Sinkt die Spannung unter 12,4 Volt, sollte nachgeladen werden. Moderne Autos verfügen zudem über Bordcomputer, die Warnhinweise geben, wenn die Batterie schwach wird.

Batterie laden: So funktioniert’s 
Die Lichtmaschine wandelt mechanische Energie des Motors in elektrische Energie um und versorgt damit die Batterie sowie die elektrischen Verbraucher des Fahrzeugs. Bei kurzen Strecken, besonders im Stadtverkehr, reicht diese Nachladung oft nicht aus. Daher ist es im Winter besonders wichtig, regelmäßig auch längere Fahrten einzubauen oder die Batterie gelegentlich extern aufzuladen. Sollten Sie keine Zeit für eine längere Fahrt haben, besteht auch die Möglichkeit, die Batterie mit einem Ladegerät aufzuladen. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung laden Sie Ihre Batterie mit einem externen Ladegerät auf:

1. Batterie vorbereiten: Schalten Sie das Auto aus und entfernen Sie die Batteriepol-Abdeckungen.

2. Ladegerät anschließen: Schließen Sie das rote Kabel an den Pluspol und das schwarze Kabel an den Minuspol an.

3. Ladegerät einstellen: Konfigurieren Sie das Ladegerät entsprechend der Batterieart (z. B. AGM, Blei-Säure).

4. Ladevorgang starten: Schalten Sie das Ladegerät ein und überwachen Sie den Ladevorgang, um ein Überhitzen zu vermeiden. Moderne Ladegeräte schalten normalerweise aber automatisch ab, wenn die Batterie voll ist.

5. Gerät entfernen: Entfernen Sie nach dem Laden die Kabel in umgekehrter Reihenfolge.

Die genaue Ladezeit hängt von der Kapazität der Batterie und der Leistung des Ladegeräts ab. Eine typische Starterbatterie mit 60 Ah kann bei einem Ladegerät mit 6 Ampere etwa 10 Stunden dauern, bis sie voll ist. Schneller geht es mit leistungsstärkeren Geräten, aber eine zu schnelle Ladung kann die Batterie auf Dauer schädigen.

Für den Notfall: Starthilfe mit Fremdbatterie
Ist die Batterie komplett leer, hilft meistens nur noch Starthilfe. Gehen Sie wie folgt vor, um Ihre entladene Batterie mit einer funktionsfähigen Batterie eines anderen Fahrzeugs aufzuladen:

1. Vorbereitung: Lege Sie das Starthilfekabel bereit und stellen Sie sicher, dass beide Fahrzeuge ausgeschaltet sind.

2. Kabel verbinden: Das rote Kabel schließen Sie an den Pluspol der leeren Batterie und dann an den Pluspol der Spenderbatterie an. Das schwarze Kabel kommt zum Minuspol der Spenderbatterie und an einen metallischen Massepunkt des Empfängerfahrzeugs.

3. Fahrzeuge starten: Starten Sie zuerst das Spenderfahrzeug und dann erst das Auto mit der leeren Batterie.

4. Kabel entfernen: Klemmen Sie die Kabel in umgekehrter Reihenfolge wieder ab.

Wichtig: Sie sollten nach der Starthilfe unbedingt eine längere Strecke fahren oder die Batterie extern aufladen, um sie wieder voll zu laden.

Lebensdauer der Batterie erhöhen
Warum aber sollte man seine Batterie überhaupt regelmäßig laden? Eine dauerhaft schwache Batterie verliert schneller an Kapazität. Sulfat-Ablagerungen auf den Bleiplatten erschweren die chemischen Reaktionen und verkürzen so die Lebensdauer. Durch regelmäßiges Nachladen haben Sie länger etwas von Ihrer Batterie und weniger Startprobleme.

Fakten zur Autobatterie
Die Lebensdauer einer Batterie liegt in der Regel bei 4 bis 6 Jahren. Faktoren wie Fahrverhalten, Temperatur und Pflege haben aber positive wie negative Einflüsse auf diese Zeitspanne. Regelmäßiges Nachladen und eine korrekte Wartung können beispielsweise die Lebensdauer verlängern. 

Die Kosten für eine neue Batterie variieren je nach Typ und Kapazität. Für gängige Modelle liegen die Preise zwischen 70 und 200 Euro. AGM-Batterien oder spezielle Modelle für Start-Stopp-Systeme können auch teurer sein.

Besonderheit Elektro-Fahrzeuge
Auch Elektroautos haben eine 12-Volt-Batterie, die das Bordnetz und die Steuergeräte versorgt. Ist diese leer, kann das Fahrzeug nicht gestartet werden – selbst dann nicht, wenn die Hochvoltbatterie voll ist. Das Aufladen der 12-Volt-Batterie funktioniert wie bei einem Benziner. Ist hingegen die Hochvoltbatterie entladen, muss das Fahrzeug an eine Ladestation oder Wallbox angeschlossen werden. Hier gibt es keine andere Lösung mit externen Mitteln. Gerade Elektroautos haben bei extremen Temperaturen, insbesondere Kälte, Schwierigkeiten mit der Leistung und der Ladefähigkeit der Batterien. Niedrige Temperaturen können zudem die Reichweite von Elektroautos erheblich reduzieren. Das Vorwärmen des Innenraums während des Ladevorgangs oder die Nutzung eines intelligenten Ladesystems können dabei helfen, diese Effekte zu minimieren. Außerdem wird empfohlen, die Batterie nach Möglichkeit in einem temperierten Bereich zu laden, um die Ladezeit und Effizienz zu optimieren, beispielsweise in einer Garage oder nach einer langen Autobahn-Fahrt.

FAZIT:
Die richtige Pflege und regelmäßige Überprüfung der Autobatterie sind entscheidend, um Pannen und Startschwierigkeiten zu vermeiden – besonders im Winter. Ob Benziner oder Elektroauto: Mit ein wenig Aufmerksamkeit und den richtigen Maßnahmen bleibt Ihr Auto jederzeit startklar. Eine Investition in ein gutes Ladegerät, um den Ladezustand regelmäßig zu kontrollieren, kann sich lohnen. Ihre Batterie wird es Ihnen danken – und letztlich auch Ihr Geldbeutel. |Text: Julia Höß