Staatsmedien: Russland schränkt Anrufe über Whatsapp und Telegram ein
Russland hat nach Angaben staatlicher Medien Einschränkungen für Anrufe über die Apps Whatsapp und Telegram eingeführt. "Um Kriminelle zu bekämpfen, werden Maßnahmen ergriffen, um Anrufe in diesen ausländischen Messaging-Apps (Whatsapp und Telegram) einzuschränken", zitierten die staatlichen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti die Telekommunikationsbehörde Roskomnadzor.
Moskau wirft den Diensten demnach vor, "russische Staatsbürger in Sabotageakte oder terroristische Aktivitäten zu verwickeln". Whatsapp und Telegram seien "die wichtigsten Sprachdienste, die für Betrug und Erpressung" genutzt würden.
Moskau verlangt von den Apps, russischen Ermittlern Zugang zu den Daten der Nutzerinnen und Nutzer zu geben. "Der Zugang zu Anrufen in ausländischen Messengern wird wiederhergestellt, sobald sie anfangen, das russische Recht einzuhalten", teilte Roskomnadzor den Angaben zufolge weiter mit.
Präsident Wladimir Putin hatte Ende Juli ein Gesetz unterzeichnet, das die Informationsfreiheit in Russland weiter einschränkt. Es sieht Strafen für Internetsuchen vor, die der Kreml als "terroristisch" einstuft. Das Gesetz verbietet zudem die Nutzung von VPN-Zugängen, mit denen viele Russinnen und Russen die Zensur in ihrem Land umgehen.
Moskau hatte die Presse- und Meinungsfreiheit seit dem russischen Angriff in der Ukraine im Februar 2022 stark eingeschränkt. Die Plattformen Youtube, Facebook und Instagram sind nur noch über einen VPN-Zugang erreichbar.
Im Juli hatte der russische Abgeordnete Anton Gorelkin Whatsapp gedroht, es solle "den russischen Markt verlassen". Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass auch die in Russland viel genutzte Messenger-App auf die Liste der Apps gesetzt werde, die aus in Moskau als "unfreundlich" eingestuften Ländern stammen.
© 2025 AFP