Unterwasser-Telekommunikationskabel zwischen Schweden und Estland beschädigt
Offenbar zeitgleich zum Schaden an einer Gaspipeline zwischen Estland und Finnland ist auch ein Unterwasser-Telekommunikationskabel zwischen Estland und Schweden beschädigt worden. Die Behörden hätten in den vergangenen Tagen Informationen erhalten, die darauf hindeuteten, dass das Kabel beschädigt worden sei, erklärte der schwedische Zivilschutzminister Carl-Oskar Bohlin am Dienstag. Wodurch der Schaden entstanden sei, stehe bislang nicht fest.
Da das Telekommunikationskabel nur "teilweise beschädigt" worden sei, funktioniere es noch, erklärte der Minister weiter. Ihm zufolge ereignete sich der Vorfall im selben "Zeitfenster" wie die mögliche Sabotage der Gaspipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland.
Die Ostsee-Pipeline musste vor mehr als einer Woche wegen eines Druckabfalls geschlossen werden. Der dafür verantwortliche Schaden war laut finnischen Behörden vermutlich "durch eine mechanische Kraft" von außen verursacht worden.
Für den Fall eines Sabotageakts kündigte die Nato eine "entschiedene Antwort" des Militärbündnisses an. In der Folge des Vorfalls hatten sich zehn nordeuropäische Länder, darunter Finnland, Schweden und Estland, darauf geeinigt, an einer verstärkten Überwachung wichtiger Infrastruktur zu arbeiten.
Die Reparatur an der Pipeline Balticconnector wird nach Angaben des Betreibers mindestens fünf Monate dauern. Die Pipeline war 2019 in Betrieb genommen worden und seit dem Stopp der Erdgas-Importe aus Russland im Mai 2022 infolge des Ukraine-Krieges die einzige Leitung, über die Finnland Gas importieren konnte.
© 2023 AFP