Im rauchfeindlichen Singapur gibt es jetzt Rauchkabinen mit Luftfiltern

Im rauchfeindlichen Singapur gibt es seit neuestem spezielle Raucherkabinen mit Luftfilter. Seit dieser Woche stehen die Kabinen des heimischen Herstellers Southern Globe, die jeweils bis zu zehn Rauchern Platz bieten, in den Straßen des asiatischen Stadtstaates bereit. Bis Jahresende sollen es 60 Kabinen sein, in denen ein in Dänemark entwickelter Filter die Luft von gesundheitsschädlichen Dämpfen reinigen soll.

Daran, dass sich Raucher in Singapur oft wie Geächtete fühlen, ändern die modernen Kabinen allerdings offenbar nichts. "Die Atmosphäre hier drin ist wirklich stickig", sagte etwa Azfar Zain nach einem Test der Kabine. "Es ist sehr klein und beengt. Ich fühle mich wie ein Bürger zweiter Klasse, wenn ich hier drin rauche", beklagt sich Zain, der für eine Internethandelsfirma arbeitet.

"Es gibt keine Sitzgelegenheiten", beschwerte sich auch der Büroangestellte Rama Dass. "Ich bin nicht bereit, hierher rauchen zu kommen, wenn sie nicht größer gemacht werden." Ohnehin nutze er das Rauchen oft, "um ein bisschen frische Luft zu schnappen", sagte Dass.

Singapur hat bereits in den 70er Jahren begonnen, drastische Gesetze gegen den Tabakkonsum an öffentlichen Orten einzuführen. Seitdem sind immer neue Orte hinzugekommen, an denen das Rauchen verboten ist. Die Spannbreite reicht vom Hochschulcampus über gemeinschaftlich genutzte Räume in Wohnungen bis hin zum eigenen Auto, wenn die Fensterscheiben geschlossen sind.

Die Anti-Rauch-Gesetze des Landes zählen somit zu den strengsten der Welt. Verstöße werden mit Geldstrafen von bis zu tausend singapurischen Dollar (650 Euro) geahndet. E-Zigaretten sind in Singapur komplett verboten.