Smartes System für E-Bikes von Bosch verspricht absoluten Fahrspaß

Das Smartphone als E-Bike-Bordcomputer wird zum Standard

Immer häufiger entdecken auch jüngere Zielgruppen E-Bikes für sich, weshalb auch hier die Digitalisierung Einzug hält. Bereits 2014 hat Bosch mit dem „Nyon“ den ersten vernetzten Bordcomputer eingeführt, danach kamen das Display Kiox und die COBI.Bike App. Mit dem nun neuen smarten System sind ab sofort ALLE Komponenten miteinander und auch das ganze E-Bike inklusive Display über die neue Bosch eBike Flow App vernetzt – wir stellen das System und all seine Komponenten ausführlich vor.

cropped-1648574031-bildschirmfoto-2022-03-29-um-19.12.08
Bild: Robert Bosch GmbH
cropped-1648574629-bildschirmfoto-2022-03-29-um-19.12.15
Die eBike Flow App macht jede E-Bike-Tour zu einem ganz individuellen Erlebnis.Bild: Robert Bosch GmbH
cropped-1648574752-bildschirmfoto-2022-03-29-um-19.13.22
PowerTube 750Bild: Robert Bosch GmbH
cropped-1648574775-bildschirmfoto-2022-03-29-um-19.13.12
LED RemoteBild: Robert Bosch GmbH
cropped-1648574814-bildschirmfoto-2022-03-29-um-19.13.04
Kiox 300Bild: Robert Bosch GmbH
cropped-1648574849-bildschirmfoto-2022-03-29-um-19.12.53
Drive Unit Performance Line CXBild: Robert Bosch GmbH
cropped-1648574882-bildschirmfoto-2022-03-29-um-19.12.24
4A ChargerBild: Robert Bosch GmbH
Das neue, smarte System von Bosch eBike Systems besteht aus insgesamt fünf Elementen: der eBike Flow App, dem LED-Remote (Bedieneinheit), dem Kiox 300 (Display), dem PowerTube 750 (Akku) und Performance Line CX (Antrieb). Alle Komponenten sind dabei voll miteinander vernetzt. Die zahlreichen Features der eBike Flow App (dazu später mehr) erweitern das digitale E-Bike-Erlebnis und sorgen für ein noch individuelleres Radfahren. 

Gleichzeitig entwickelt sich das E-Bike auch nach dem Kauf stetig weiter: Dank kontinuierlicher Updates wird das System immer wieder mit neuen Funktionen bereichert. Obwohl der Fokus ganz klar auf der Technik liegt, ermöglicht das smarte System weiterhin einen modernen und – wie für Bosch üblich – puristischen Look: So sorgt etwa das kompakte Display Kiox 300 für einen sehr cleanen E-Bike-Look am Lenker, gleichzeitig garantiert es perfekte Ablesbarkeit zu jeder Tageszeit. Aber schauen wir uns die einzelnen Einheiten und ihre Funktionen mal ganz genau an.

Die eBike Flow App

Die zugehörige eBike Flow App macht jede E-Bike-Tour zu einem ganz individuellen Erlebnis. Was die App alles kann? Die Frage wäre eher, was sie nicht kann. Denn mit der eBike Flow App können Nutzer alle Updates – etwa für den Motor oder den Akku – sowie auch neue Funktionen „Over-the-Air“ herunterladen und direkt per Bluetooth an das eigene E-Bike senden. 

Auch das Aufzeichnen (Tracking) der eigenen Aktivitäten ist besonders für ambitionierte Biker ein wichtiger Punkt – alle Tour- bzw. Fitnessdaten werden daher mit der App ab Kilometer eins automatisch aufgezeichnet, natürlich wird bei Pausen entsprechend gestoppt. Wer ein iPhone hat, profitiert gleich doppelt: Auf Wunsch synchronisiert das Activity Tracking alle Daten ganz selbstständig mit Apple Health. In naher Zukunft soll es laut Bosch möglich sein, viele weitere beliebte Apps mit der eBike Flow App zu verbinden. Zuletzt bietet die App die Möglichkeit zur Individualisierung von Fahrmodi: Mit den vier Varianten Sport, Tour, Eco oder Turbo ist für jeden etwas dabei! Zusätzlich können per App stets die Dynamik, die Stärke der Unterstützung, die maximale Geschwindigkeit und der maximale Drehmoment des Antriebs flexibel auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt werden. 

Ebenso maßgeschneidert ist auch das Design der eBike Flow App, denn die Anwendung kann vom E-Bike-Hersteller im eigenen Look gestaltet werden. Der Homescreen der App beinhaltet alle relevanten Informationen wie den Ladezustand des Akkus, die Gesamtkilometerleistung des Antriebs inklusive Verteilung auf die einzelnen Fahrmodi und auch den Verbindungsstatus des E-Bikes sowie die Anzeige des nächsten Service-Termins. Weitere Features sowie weitere Sprachen (aktuell verfügbar sind Deutsch, Englisch und Französisch) sollen folgen und die Nutzung des E-Bikes noch smarter, sicherer und individueller machen.

PowerTube 750

Auch beim Akku gibt es keine Kompromisse: Mit der PowerTube 750 sind weite Strecken ganz leicht zu meistern – der ausdauernde Energielieferant ermöglicht mit den 750 Wattstunden eine ungefähr 20 Prozent größere Reichweite als die PowerTube 625 und ist daher ideal für anspruchsvolle bzw. lange Touren. Wie üblich ist die PowerTube 750 perfekt in den Rahmen integriert, zudem ist der Lithium-Ionen-Akku mit einem Batterie-Management-System ausgestattet, das die Akkuzellen vor Überlastung schützt. Ebenso wird ein komfortables Laden am Rad durch eine integrierte Ladebuchse ermöglicht. Wer hingegen das Laden in der eigenen Wohnung oder im heimischen Keller bevorzugt, kann den Akku sehr einfach entnehmen.

Ein Aspekt darf hier aber nicht vergessen werden: Mit seiner um sieben Zentimeter angewachsenen Länge passt der 750er nämlich nicht mehr in die aktuellen Rahmen mit 625er Cavity – die Hersteller müssen daher für das Smart-System einen extra Rahmen mit längerem Unterrohr bauen. Auch das Gewicht des neuen Akkus ist entsprechend um 20 Prozent höher.

LED Remote

Die LED Remote ist die neue, smarte Bedieneinheit im Bosch Smart System, die im ergonomischen L-Design gestaltet ist. Sie ist eine vollvernetze Steuerzentrale, die richtig Spaß macht und alle wichtigen Informationen anzeigt, die fürs Fahren mit dem E-Bike interessant sind – beispielsweise den Ladezustand des Akkus. Das und vieles mehr kann ganz leicht und schnell auch bei Sonneneinstrahlung erfasst werden: Die Helligkeit der Anzeige passt sich flexibel an das Umgebungslicht an, sodass die Lesbarkeit selbst bei wechselnden Lichtverhältnissen stets gewährleistet wird. Nutzer können zudem schnell den ausgewählten Fahrmodus erkennen, der über eine entsprechende Farbe angezeigt wird. Trotz alledem ist die Akkulaufzeit hier mehr als beachtlich! 

Als Steuerzentrale gilt die LED Remote auch, weil eben über sie die Verbindung von E-Bike und App stattfindet. Mit dem smarten System lassen sich so auch E-Bikes konfigurieren, die nur mit einer Bedieneinheit ausgestattet sind. Ist das Rad zusätzlich mit einem Bordcomputer ausgestattet, steuert die Remote auch die Anzeige auf dem Display. Wer ein Fahrrad ohne Display wählt, kann das später beim Fahrradhändler übrigens ganz leicht nachrüsten lassen: Denn alle Bordcomputer und Smartphone-Lösungen, die zukünftig für das smarte System folgen, werden kompatibel sein. Eine Kombination von Komponenten aus dem smarten System mit dem System der bisherigen Generation ist dafür leider aus technischen Gründen ausgeschlossen.

Daher bietet es sich an, vor allem beim Neukauf direkt auf die aktuelle Variante zu setzen. Vielleicht überzeugt hier ein weiteres Feature der neuen Bedieneinheit, weil durch die LED Remote auch der sogenannte Walk Assist aktiviert wird. Diese smarte Schiebehilfe kommt bei extrem steilen Wegen zum Einsatz – also wenn das Fahren doch einmal nicht mehr möglich sein sollte, wie etwa beim eMountainbiken in schwierigem Gelände.

Kiox 300

Bleiben wir gleich beim Walk Assist: Eine visuelle, eindeutige Anleitung für das smarte Tool bietet das neue, handliche Display von Bosch mit dem Namen Kiox 300. Hier geht Bosch einen neuen Weg und baut auf die Konnektivität des jeweiligen Smartphones, statt wie bisher eigene große Displays (z. B. Purion oder Intuvia) zu verbauen. Es wird demnach auf eine vernetzte Bosch Display-Lösung gesetzt: ohne Tasten, sehr robust und doch klein, und stets verbunden mit der Bosch eBike Connect Welt – perfekt vor allem für sportlich ambitionierte Fahrer. 

Diese werden vom Kiox 300 während der gesamten Fahrt und insbesondere bei der Tourenplanung unterstützt, indem das Display die verbleibende Reichweite für alle Fahrmodi anzeigt. So lässt sich besser einschätzen, mit welchem Modus das Ziel am einfachsten zu erreichen ist. Weitere Pluspunkte des Kiox 300 sind seine Kompaktheit, die intuitive Bedienung sowie ein beachtlicher Schutz vor Staub und Schmutz. Zudem ist das Farbdisplay zu allen Tageszeiten perfekt ablesbar – auch dank des individuell einstellbaren Neigungswinkels.

Gerade die Neuerungen beim Display dürften für Aufsehen in der E-Bike-Szene sorgen, denn bisher kann allenfalls Panasonic mit den Funktionen der Bosch-Displays mithalten. So bietet der japanische Elektronikkonzern mit seinen beiden Displays D0 und D1 als einer der wenigen Hersteller Vergleichbares an: Beide Varianten gelten als innovative Displays, die sich per Bluetooth mit dem eigenen Smartphone verbinden lassen. Sie punkten mit einer hohen Benutzerfreundlichkeit, optimaler Lesbarkeit und vielen Fitness-Funktionen. Im Gegensatz zum neuen Kiox 300 haben die Displays immerhin noch eine Taste, für seine Bedienung und vor allem für die Bedienung des E-Bikes ist aber noch ein zweites Element nötig: die Remote-Bedienung. Gemeinsam mit Bosch gehört Panasonic aktuell zu den bedeutendsten Unternehmen im Bereich E-Bikes und man kann gespannt sein, ob ein ähnliches System in naher Zukunft kommen wird. 

Drive Unit Performance Line CX

Aber zurück zum neuen Smart System von Bosch: Auch hier sorgt der bewährte Antrieb Performance Line CX für den richtigen Flow. Bosch hat der CX hierfür ein neues Design spendiert: Puristisch, modern und ein wenig aerodynamischer. Zudem wurde auf bewährte Werte gesetzt: 85 Nm sorgen dafür, dass es stets kraftvoll bergauf geht. Der Motor schaltet sich ersten Tests zufolge sehr harmonisch in den Antrieb ein, sodass Fahrer selbst beim Anfahren in sehr steilem Gelände immer die Kontrolle behalten. Außerdem bleibt der Antriebsstrang nach dem Entkoppeln oberhalb 25 km/h sehr leichtgängig und ohne Rest-Tretwiderstand. 

Der eMTB-Modus ermöglicht ein intuitives Handling des E-Bikes und stets die perfekte Kontrolle.  Wer auf dem Trail auch anspruchsvolle Passagen meistern möchte, wird vom Extended Boost unterstützt, der mit einem kleinen Kick spielerisch über so manches Hindernis wie einen dicken Ast oder Wurzeln hilft. Auch für das smarte System ist der neue Tour+ Modus verfügbar – dabei variiert die Unterstützung zwischen Eco und Turbo, wodurch das Umschalten zwischen den Unterstützungsstufen überflüssig wird. 

4A Charger 

Auch das Ladegerät, der 4A Charger, überzeugt wie alle anderen Komponenten in optischer Hinsicht, vor allem ist es aber sehr leicht anzuwenden und lädt extrem schnell. Das kleine und kompakte Leichtgewicht ist perfekt für unterwegs und versorgt die PowerTube 750 in kürzester Zeit mit der nötigen Energie: So dauert es nur etwa sechs Stunden bis zur vollen Aufladung, für 50 Prozent einer Batterieladung werden mit dem 4A Charger etwas mehr als zwei Stunden benötigt – also die ideale Gelegenheit für eine Einkehr während einer langen Tour.

Touren planen mit komoot und Bosch eBike Systems

Hinzu kommt ein Special, das vor allem für Fans und Nutzer der führenden Routenplanungs-App komoot interessant sein dürfte. Denn alle vernetzten Displays von Bosch eBike Systems unterstützen die Tourenplanung über komoot. 

Gemeinsam mit Experten aus der Region wurden Tourenvorschläge für besonders beliebte Ferienregionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz erarbeitet, darunter etwa die Fränkische Schweiz, der Chiemgau, Stuttgart oder das Tessin. Sie alle eignen sich besonders gut für E-Bike-Touren. 

Die Routen lassen sich ganz leicht mit den Apps von Bosch und komoot oder auch im jeweiligen Online-Portal planen, mit dem entsprechenden Display synchronisieren und anschließend abfahren. Mit Kiox 300 gefahrene Touren werden außerdem automatisch als E-Bike-Fahrten in komoot hochgeladen. Die Routen beginnen nicht an einem festgelegten Parkplatz, sondern sind so konzipiert, dass der Startpunkt selbst gewählt werden kann. So beginnt der Fahrspaß direkt nach dem Ankommen und der Urlaub kann noch nachhaltiger gestaltet werden!

Weitere Vorteile

Viele E-Bikes lassen sich in Zukunft mit dem smarten System mit dem ConnectModule nachrüsten – das ermöglicht etwa neue Funktionen im Bereich Diebstahlschutz. So kann das E-Bike beispielsweise einen akustischen Alarm auslösen, um Diebe abzuschrecken. Sollte das wertvolle Gefährt dann aber doch einmal gestohlen werden, kann es ganz einfach per Smartphone getrackt werden. 

Ob das E-Bike mit dem ConnectModule ausgestattet werden kann oder sogar schon ausgestattet ist, lässt sich direkt beim Fachhändler bzw. E-Bike-Hersteller und in Zukunft auch über die eBike Flow App herausfinden. 

Und was ist für 2023 noch geplant? Laut Bosch sollen in Zukunft die bereits jetzt bekannten Displays, Antriebe und Akkus zum smarten System hinzukommen. Darüber hinaus werden komplett neue Produkte sowie Services ganz speziell für das smarte System entwickelt, die dann über die eBike Flow App direkt zur Verfügung gestellt werden. 

E-Bike-Fans dürfen also sehr gespannt sein, was im kommenden Jahr noch auf sie zukommen wird!

FAZIT:

Mit dem neuen Smart System macht Bosch das eigene Smartphone zum Fahrraddisplay. Wirtschaftlich clever und Nutzerfreundlich zugleich - zumal ohnehin fast jeder Biker ein Smartphone besitzen dürfte und der Hersteller dadurch vermutlich auch Produktionskosten für Fahrraddisplays einspart und auf Nachhaltigkeit setzt. Die Kapazitäten der E-Bike Akkus haben sich mit dem neuen Smart System um etwa 20% gegenüber den bisherigen Modellen gesteigert, was jedoch nur für Reichweiten jenseits der 100 Kilometer relevant sein wird. Zu beachten ist, dass die neuen Akkus und Ladegeräte des Smart Systems leider nicht mehr mit vorheriger Hardware kompatibel sind, wie es noch bei allen bisherigen E-Bike Ladegeräten mit Bosch-Motor der Fall war. Ein großer Pluspunkt und für manche wohl auch ein Kaufargument, ist Möglichkeit die Unterstützungskraft des Motors in den jeweiligen Fahrmodi nun selbst einstellen zu können. In der Vergangenheit bemängelten einige Nutzer, dass beispielsweise der Eco-Modus bereits eine zu starke Antriebsunterstützung leiste. Hierauf hat Bosch nun mit dieser Individualisierungoption reagiert. | Text: Vera Mergle

Das könnte Sie auch interessieren