Augsburg Clubbesitzer am Limit: So geht es den Clubs in der Corona-Krise

Auswirkungen auf das Nachtleben

Seit Mitte März 2020 steht das Nachtleben auch in Augsburg still. Clubs, Bars und Kneipen warten seitdem sehnlichst auf den Tag einer Wiederöffnung. Dass dieser nicht mehr in diesem Sommer kommen wird, steht fest. Dagegen hilft aktuell nur, mit kreativen Ideen zu trotzen und auf das Beste zu hoffen.

Einen kleinen Einblick in die aktuelle Situation der Augsburger Betriebe bieten die jeweiligen Geschäftsführer. Wir haben Sie befragt, welche Maßnahmen diese ergreifen, um das Überleben des jeweiligen Betriebes zu sichern. Außerdem fanden wir heraus, welche Alternativ-Pläne es aktuell gibt, sollten diese komplett schließen müssen. Für diese Fragen haben sich Werner Steppberger (Tanzbar + Tanzlounge "Wir um die 30"), Volker Mayer-Hertäg (PULS Gastronomie), Stefan Egger (Nachterlebniswelt PM) und Robert Walz (Amados) die Zeit genommen.

Werner Steppberger, Betreiber der Tanzbar + Tanzlounge "Wir um die 30"

„To go“ Angebote o.Ä. sind bei uns unmöglich. Seit März haben wir keine Einnahmen. Wir haben Stundungen/ Kredite erbeten und von lieben Gästen Spenden erhalten. Jeden privaten Euro stecke ich ins „Überleben“. So haben wir Zeit gewonnen aber müssen dafür später Stundung, Zins und Kredite stemmen. Mein Team und ich betreiben die Lokale mit so viel Freude. Keiner will an das Aufgeben denken, deswegen gibt es noch keinen „Plan B“. Augsburg braucht doch Tanzlokale, in denen man einfach schön tanzen gehen kann.

Volker Mayer-Hertäg, Geschäftsführer der "PULS Gastronomie"

Wir haben unsere Kosten so gut es ging heruntergefahren und nutzen die „freie“ Zeit, um unsere Diskothek wieder auf Hochglanz zu bringen. Trotzdem liegen die Kosten im fünfstelligen Bereich jeden Monat. Wir hatten im vergangenen Jahr ein super Diskothekenjahr. Da wir bisher gut gewirtschaftet haben, halten wir noch eine ganze Weile durch. Was uns eher beschäftigt ist die bisher noch fehlende Aussage der Politik über einen möglichen Öffnungstermin.

Stefan Egger, Geschäftsführer "Nachterlebniswelt PM" in Untermeitingen

Ich mache mir eigentlich überhaupt keine Sorgen für das Überleben und den Fortbestand der Disco PM Untermeitingen. Wir hatten gute, erfolgreiche Jahre und haben gut gewirtschaftet und somit ist das Überleben, auch wenn es erst wieder 2021 weitergehen würde, gesichert. Selbstverständlich hoffe ich, dass von der Politik eine staatliche Unterstützung kommt, sodass diese Corona-Krise nicht das Ende der Nacht bedeutet. Tanzen, flirten, Musik hören, den Alltag vergessen, ausgelassen Feiern und in das Nachtleben abtauchen ist immer noch die beliebteste Freizeitbeschäftigung am Wochenende und daher freue ich und das PM Team sich schon auf den Re-Start. Wir bauen gerade um, renovieren, investieren in neue Böden, neue Technik, neue Lichtanlage und ich bin mir sicher: Die Jugendlichen haben Einiges nachzuholen. Vielleicht gibt es ja bald schon einen Covid-19 Impfstoff und wir können alle schneller eröffnen als gedacht. Bis dahin erhole ich mich und genieße die Zeit am Ammersee.

Robert Walz, Geschäftsführer der "Diskothek Amados"

Wir haben Glück und werden die Krise wahrscheinlich recht gut überstehen. Wir haben die volle Unterstützung unseres Vermieters, ohne Ihn wäre das nicht möglich. Aufgrund dieser Unterstützung können wir jetzt ein paar kleine Investitionen in unseren Club Tätigen, damit wir dann bei der Wiedereröffnung top ausgestattet an den Start gehen können.
Man kann eine solche Krise auch als Chance sehen. Wir geben nicht auf und hoffen, ihr tut dasselbe!