So meistern lokale Unternehmen aus Allgäu und Ulm die Corona-Krise

Don‘t give up!

Unternehmen, Selbstständige und auch Freiberufler sind durch die Corona-Krise teils in eine finanzielle Schieflage geraten. Während der eine Händler nichts von den Auswirkungen spürt, trifft es den anderen umso stärker. Dagegen hilft meist nur, mit kreativen Ideen zu trotzen. Einen kleinen Einblick in die aktuelle Situation der Augsburger Betriebe bieten die jeweiligen Geschäftsführer und Verantwortlichen.

Wirtshaus zum Silberwald

„Uns beeinflusst die Krise momentan sehr stark – wir versuchen den Schock erst einmal zu überwinden, wenngleich wir die Situation natürlich verstehen können. Für unseren Biergartenbetrieb im Wirtshaus  zum Silberwlad in Neu-Ulm bedeutet das nun das Aus. Dieses Minus können wir absolut nicht auffangen. Wir benötigen nun – dringender als je zu vor – die 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Essen, ebenfalls benötigen wir Konzepte der Regierung, wie wir aus der Krise kommen, ohne noch mehr Insolvenzen in der Gastwirtschaft“.
Manuela & Marc Schumacher, Gastronomen

Brauerei Gold Ochsen

„Innerhalb unserer Brauerei wenden wir natürlich auch zahlreiche Schutzmaßnahmen an wie beispielsweise Social Distancing durch 2-Schichtbetrieb und eine vorgegebene maximale Personenanzahl in den Pausenräumen. Zusätzliche Desinfektionsmittelspender wurden an zentralen Schnittpunkten im Unternehmen aufgestellt. In der aktuellen Situation ist es wichtiger denn je, regionalen Anbietern den Rücken zu stärken. Bitte unterstützen Sie lokale Gewerbetreibende und Produzenten. Wir wünschen Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund!“
Ulrike Freund, Geschäftsführerin

Blautalcenter Ulm

„Ein Großteil der Geschäfte des Blautalcenters musste aufgrund der Corona-Krise schließen und kann demzufolge keinen Umsatz mehr erwirtschaften. Die Mitarbeiter der einzelnen Geschäfte sind nun in Kurzarbeit. Geöffnet haben bei uns nur noch wenige Läden, darunter zum Beispiel die Müller Drogerie, die Netto Filiale und die Apotheke. Wir hoffen, dass ab Mai wieder alle Geschäfte, Gastronomen und Freizeiteinrichtungen zu ihrer Arbeit zurückkehren können. Zudem würden wir uns natürlich freuen, wenn Ende des Monats wieder alle Betriebe sichergestellt werden könnten.“
Guido Reuter, Center-Manager


Glacis-Galerie Neu-Ulm

„Die Corona-Krise beeinflusst uns deutlich: Der größte Teil der Geschäfte sowie die Gastronomen mussten schließen und haben somit keinen Umsatz mehr. Im Hintergrund versuchen wir deswegen alles, um Kosten einzusparen. Wo ein Geschäft geschlossen ist, bleibt auch das Licht aus. Zudem haben wir unsere Rolltreppen ausgeschaltet. Wie es in der Zukunft aussieht, ist schwer zu sagen und hängt stark davon ab, wie lange die Situation noch andauert. Ansonsten hoffen wir natürlich, dass bald wieder eine gewisse Normalität einkehrt und die Geschäfte das tun können, was sie am besten können – für die Kunden da sein.“
Torsten Keller, Center-Manager


Wilder Mann und Klosterhof Ulm

„Es ist sehr bitter, was momentan passiert. Meine beiden Betriebe mussten schließen, mein Personal ist zuhause und möchte gerne arbeiten. Die momentane Situation ist für meine Mitarbeiter und mich wirklich hart. Sollte die Krise noch länger andauern, ist es für mich definitiv eine Existenzgrundfrage. Momentan komme ich dank finanzieller Unterstützungen noch über die Runden. Ich habe meine Bäckerei mit einem neuen Essenskonzept wieder aufgemacht. Geöffnet ist dort mittags sowie abends und angeboten wird regionale Küche. Am Wochenende habe ich am Abend noch einen Koch dabei, da bereiten wir dann unsere frischen Flammkuchen zu. Das ist die einzige Maßnahme, die ich momentan tätigen kann. Für die anderen Betriebe ist es natürlich mein Wunsch, schnellstmöglich wieder öffnen zu können. Mit einer Möglichkeit dem Virus zu entgehen, also zum Beispiel nur die Hälfte meiner Fläche zu bewirtschaften.“
Michael Freudenberg, Gastronom


Meckatzer Löwenbräu

„Die Gastronomen haben momentan keinerlei Umsätze, was eine ganz schwierige Situation ist. Dort helfen wir unseren Partnern, indem wir ihnen zum Beispiel Darlehenstilgungen oder Pachten für April sowie Mai stunden. Falls der Staat hier nicht noch unterstützend tätig wird, kommen wir auch den Pächtern entgegen. Wir brauchen unsere Pächter und unsere Gastronomen für die Zeit danach – diese wird auf jeden Fall kommen. Aber auch der Handel ist ein ganz wichtiger Partner für uns. Wir haben uns entschlossen an dem Zeitpunkt der Einführung unseres kleinen Hellen festzuhalten. Sodass dann auch der Handel die Umsätze, die er geplant hat, tätigen kann. Es ist ganz wichtig, dass wir in dieser Situation zusammenhalten und solidarisch mit den besonders Schwachen sind.“
Michael Weiß, geschäftsführender Gesellschafter

ESV Kaufbeuren

„Uns trifft die Corona-Krise natürlich sehr, weil wir auch von unseren Sponsoren, sprich der Wirtschaft unserer Unternehmen abhängig sind. Und zum Zweiten von den Fans, die regelmäßig ins Stadion kommen. Keiner weiß, wann die Sportstätten wieder geöffnet werden, wann ein Spielbetrieb wieder geplant werden kann. Deshalb ist es für uns schwierig, eine vernünftige Planung für die nächste Saison zu gestalten. Trotzdem werden wir diese in einer gewissen Weise vorantreiben und uns von Tag zu Tag sowie von Woche zu Woche neu orientieren. Zusammengefasst ist die aktuelle Lage für uns alle sehr schwierig. Ich hoffe, dass sich das bald ändert, ansonsten wird es ernst.“
Michael Kreitl, Geschäftsführer

Enchilada Ulm

„Nachdem wir erst im Oktober nach längerem Umbau wiedereröffnet haben und jetzt plötzlich wieder schließen müssen, tut uns das natürlich weh. Die ersten drei Wochen waren schön, die habe ich mit meiner Familie verbracht. Danach haben wir versucht, etwas auf die Beine zu stellen. Mit dem Enchilada bieten wir Essen to-go an, was bei unseren Stammgästen auch super ankommt, trotzdem vermissen wir unsere Gäste. Wir hoffen einfach, dass das alles möglichst schnell vorbei geht und alle gesund bleiben.“
Pasquale Reccia „Lino“, Inhaber

Autohaus Sirch

„Der April ist sonst einer unserer umsatzstärksten Monate. Glücklicherweise gibt es im Fahrzeughandel jetzt Lockerungen und wir dürfen unsere Kunden wieder persönlich beraten. Online sind wir mit unseren Kunden im Kontakt und informieren über unsere neuen Leistungen. Dazu gehört im Service ein erweiterter Hol – Bring-Service, der kostenlose Sicherheits-Check. Im Vertrieb haben wir uns digital perfekt aufgestellt und bieten von der Video-Beratung bis zur Onlinebestellung an. Die Fahrzeugauslieferung erfolgt direkt vor die Haustüre des neuen Autobesitzers. Wir sehen die Veränderung als Chance. Wir haben ein sehr gutes, flexibles Team und haben sehr schnell neue Wege gefunden, um unsere Kunden jetzt und in Zukunft ideal zu bedienen.“
Tobias Sirch, Geschäftsführer