So schützen Sie sich vor Autodiebstahl

Diese Modelle stehen dabei hoch im Kurs

Jedes Jahr werden in Deutschland Tausende von Fahrzeugen gestohlen. Besonders Besitzer hochpreisiger SUVs waren in den vergangenen Jahren betroffen. Welche Modelle bei Dieben hoch im Kurs stehen, was im Falle eines Diebstahls zu tun ist und wie Sie sich bestmöglich absichern, lesen Sie in diesem Artikel.

Diese Autos sind besonders in Gefahr

Im Jahr 2016 wurden laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft 18.227 kaskoversicherte Fahrzeuge gestohlen. Die Schadenssumme belief sich auf stolze 299,2 Millionen Euro. Was die entwendeten Fahrzeuge betrifft, so zeichnen sich bestimmte Vorlieben der Kriminellen ab. In den Top 10 der am häufigsten gestohlenen Modelle befinden sich sieben teure SUVs. Trauriger Spitzenreiter ist hierbei der Toyota Land Cruiser 3.0 D, gefolgt vom Audi Q7 3.0 TDI und dem BMW X6 XDrive 40 D (1. Generation).

Im Übrigen werden die betroffenen Autos nicht immer weiterverkauft. Wenn dies erfolgt, dann in aller Regel unter verschleierter Identität außerhalb deutscher Grenzen. Häufig ist es für Diebe deutlich einfacher und risikoärmer, den Wagen zu zerlegen und die Ersatzteile in den Umlauf zu bringen. Nur selten lassen Autobesitzer ihr Fahrzeug selbst verschwinden, um die Versicherungssumme zu kassieren. Sehr vereinzelt werden Autos auch gestohlen, um sie im Rahmen von Straftaten zu benutzen.

Wann zahlt die Versicherung?

Wer lediglich die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung abgeschlossen hat, ist nicht gegen Autodiebstahl versichert. Es ist eine Teil- oder Vollkaskoversicherung erforderlich, um nicht auf dem Schaden sitzen zu bleiben. Die hier enthaltene Diebstahlversicherung ersetzt den Wiederbeschaffungs- oder Zeitwert, wobei die Wertermittlung meist durch einen Sachverständigen erfolgt. Bei Neufahrzeugen, die beim Diebstahl weniger als zwölf Monate zugelassen waren, wird oft der volle Kaufpreis erstattet, sofern erneut ein Neuwagen angeschafft wird.

Wie schütze ich mich vor Autodiebstahl?

Der beste Schutz vor Kriminellen ist es selbstverständlich, das Fahrzeug in einer verschlossenen Garage abzustellen. Ist diese Möglichkeit nicht vorhanden, so sollte das Auto zumindest an einem belebten Standort platziert werden. Dunkle Ecken, einsame Parkplätze oder ruhige Seitenstraßen sind keine guten Optionen. Unabhängig davon sollten Sie auch bei kurzer Abwesenheit stets den Schlüssel abziehen sowie Türen, Scheiben und Verdeck schließen. Bei der heute üblichen Fernbedienung zum Verriegeln von Autos ist auf die optische oder akustische Rückmeldung des Fahrzeugs zu achten. Der Grund: Diebe können das Funksignal mithilfe von Störsendern blocken, sodass keine Fernverriegelung stattfindet. Bewahren Sie außerdem niemals einen Ersatzschlüssel oder gar die Original-Zulassungsbescheinigung Teil 2 (früher: Fahrzeugbrief) im Auto auf.

Darüber hinaus können Sie eine Lenkradkralle oder Parkkrallen an den Rädern installieren. Beides ist zwar effektiv, aber auch aufwendig und schützt nicht vor dem Ausbau von Radios, Navis oder sonstigen Bauteilen. Alternativ können Alarmanlagen nachgerüstet werden. Einfache Systeme lösen bei Erschütterungen aus, während etwas teurere Anlagen den Innenraum per Ultraschall überwachen und via Zentralverriegelung aktiviert werden. Als sicher gilt außerdem ein guter GPS-Diebstahlschutz. Hierbei wird ein GPS-Modul mit SIM-Karte und autonomer Stromquelle unauffällig im Fahrzeug installiert. Manche GPS-Lösungen verfügen auch über Lagesensoren, welche jede Bewegung beim Abtransport oder beim Radwechsel als Alarm melden.

Das richtige Verhalten im Fall der Fälle

Ist Ihr PKW verschwunden, vergewissern Sie sich zunächst, ob er nicht durch einen Zweitnutzer umgeparkt wurde. Besteht tatsächlich ein Diebstahlverdacht, so muss die Polizei verständigt werden. Nicht selten wurde das Auto abgeschleppt, da es verbotswidrig abgestellt war. Die Beamten werden sich nach Ihren Fahrzeugdaten erkundigen. Vorteilhaft ist es in diesem Fall, wenn Sie die Zulassungsbescheinigung Teil 1 (früher: Fahrzeugschein) zur Hand haben. Sobald sich der Verdacht auf Diebstahl erhärtet, müssen Sie bei der nächsten Polizeidienststelle Strafanzeige stellen. Hierbei sind sämtliche Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten – auch wenn Sie das Fahrzeug beispielsweise nicht verschlossen hatten. Danach suchen Sie die Zulassungsstelle auf, legen das Fahrzeug still und informieren Ihre Kfz-Versicherung. Befanden sich wertvolle Gegenstände im Auto, so kontaktieren Sie zusätzlich die Hausratversicherung. | Text: Florian Deuring

Autosicherungen

 
Produkt Vorteile Nachteile Empfehlung
Lenkradkralle + relativ günstig (30 bis 60 Euro)
+ wirkt abschreckend auf Diebe
- meist umständliche Montage
- muss bei Nichtgebrauch sicher verwahrt werden
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Parkkralle + wirkt abschreckend auf Diebe - meist umständliche Montage
- muss bei Nichtgebrauch sicher verwahrt werden
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Ventilwächter + lässt Luft ab und verhindert Weiterfahrt
+ wirkt auch, wenn elektronische Systeme manipuliert wurden
- Unfallgefahr, wenn das „Deaktivieren“ vergessen wird Hier bestellen
Lenksäulensperre + verhindert Drehen des Lenkrads 
+ Motorstart wird unterdrückt
- Einbau nur durch Fachbetrieb
- hoher Montageaufwand
- muss bei jedem Verlassen des Autos aktiviert werden
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Schalthebelsperre + verhindert mechanisch das Wechseln des Gangs
+ wirkt auch, wenn elektronische Systeme manipuliert wurden
- Einbau nur durch Fachbetrieb
- hoher Montageaufwand
- muss bei jedem Verlassen des Autos aktiviert werden
 
GPS-Tracker + übermittelt den genauen Fahrzeugstandort
+ ideal für polizeiliche Fahndung
- verhindert zunächst den Diebstahl nicht
- kann von Dieben entdeckt und deaktiviert werden
- Akkus müssen regelmäßig geladen werden
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Alarmanlage + schlägt Diebe meist in die Flucht 
+ Aktivierung kann häufig über Original-Fahrzeugschlüssel erfolgen
- verhindert zunächst den Diebstahl nicht
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